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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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nicht.
    „So ein Mist, das haben Sie nun
davon!“, zischte Hasenkrug seinem Chef empört zu. „Gerade war er soweit, 
und dann haben Sie mit Ihrem Gebrüll alles wieder kaputt gemacht! Das kann doch
wohl nicht wahr sein!“ Vor lauter Wut und Enttäuschung ließ Hasenkrug seine
Hand auf den neben ihm stehenden Tisch niederfahren. Die Wucht des Aufpralls
war so heftig, dass eine Wasserflasche umkippte und mit lautem Getöse vom Tisch
auf den Boden fiel.
    Nur wenig später öffnete sich
wieder die Tür. „Frau Lampe, ich hatte doch gesagt, dass ...“, setzte Büttner
aufgebracht zu einer Schimpftirade an, wurde aber sogleich von einer Stimme
unterbrochen, die einen mindestens ebenso herrischen Ton aufwies wie die seine.
„So, Feierabend. Wenn sich die Herren jetzt bitte verabschieden würden, mein
Patient braucht Ruhe.“ Mit einem wenig freundlichen Gesichtsausdruck betrat Dr.
Gerber das Zimmer. Er schob Büttner, der bei seinen Worten aufgesprungen war,
unsanft beiseite, trat an Lampes Bett und fühlte seinen Puls. „Ich weiß nicht,
was Sie sich dabei gedacht haben, meinen Patienten derart in Aufregung zu
versetzen“, sagte er in galligem Tonfall. „Ihre Befragung jedenfalls können Sie
sich für die nächsten drei Tage abschminken; Herr Lampe kann mit seiner
Regeneration jetzt wieder ganz von vorne anfangen. Ich hätte Ihnen ein wenig
mehr Verstand zugetraut.“
    Büttner sog tief die Luft ein,
entschloss sich aber, auf die Beschimpfungen des Doktors lieber nicht zu
reagieren, auch wenn ihm das ausgesprochen schwer fiel. Was fiel diesem jungen
Schnösel ein, ihn hier so von oben herab abzukanzeln? Mit einer ordentlichen
Portion Wut im Bauch folgte er seinem Assistenten, der bereits auf dem Weg zur
Tür war und ihm durch Handzeichen mit Nachdruck zu verstehen gab, dass er sich
beeilen solle. „Ich werde mich bei Ihren Vorgesetzten über Sie beschweren“,
hörte er noch, als er die Tür hinter sich ins Schloss zog.

30
    Wenigstens gab es keine neue
Leiche. Mit diesem Satz tröstete sich Hauptkommissar Büttner an jedem Abend,
wenn er ins Bett ging. Inzwischen war schon wieder eine Woche vergangen, und,
wie er hörte, war Rudolf Lampe auf dem Wege der Besserung. Nur schaltete sein
Arzt nach wie vor auf stur, wenn Büttner ihn bat, den alten Mann erneut
vernehmen zu dürfen. Auf gar keinen Fall! hatte Dr. Gerber erst gestern
abgewinkt, und mit einem energischen Kopfschütteln Das haben Sie sich nur
selber zuzuschreiben, Büttner! hinzugefügt. Nun ja, da mochte er wohl recht
haben. Vielleicht war er, David Büttner, diesen kranken Alten ja tatsächlich
ein wenig zu heftig angegangen, angesichts dessen labilen Gesundheitszustands.
Aber irgendwie, so befand er selbstmitleidig, müsse man ihn ja auch verstehen.
Schließlich liege es in seiner Verantwortung, dass mit den Morden in Canhusen
endlich Schluss war, dass ein oder mehrere Mörder endlich verhaftet und ihrer
gerechten Strafe zugeführt wurden. Und so betete er an jedem Abend vor dem
Einschlafen zum lieben Gott – mit dem er unter normalen Umständen nicht allzu
viel anzufangen wusste – dass er ihn, Büttner, doch bitte mit weiteren Morden
verschonen solle. Dabei kam ihm immer auch der Gedanke, dem lieben Gott
vielleicht einen Tauschhandel vorzuschlagen: Mörder gegen zukünftig feiertags
in die Kirche gehen, oder so. Aber dann versetzte er sich in dessen Position
und kam zu dem Schluss, dass er sich, anstelle des himmlischen Herrn, mit solch
einem Deal vermutlich auch nicht zufrieden gegeben hätte, und er ließ es im
Gebet mit der Bitte um Verschonung bezüglich weiterer Canhuser Mordfälle
bewenden.
    Über Ostfriesland tobten
inzwischen die ersten Herbststürme, was, da waren sich alle Ostfriesen einig,
ein wenig zu früh war für die Jahreszeit. Viele Bäume hatten durch die Stürme
schon einen großen Teil ihres Laubs verloren, die Wolken lagen dunkel und
schwer über dem flachen Land. Überhaupt schien sich nicht nur der Himmel,
sondern auch die Stimmung der Menschen in der letzten Woche deutlich eingetrübt
zu haben, war doch der Übergang vom ungewöhnlich heißen Sommer hin zum
nasskalten Herbst für ihren Geschmack ein wenig zu hart gewesen. Vor vier Tagen
hatten sie in Canhusen den alten Menno Buurmann zu Grabe getragen. Wegen des
stürmischen und regnerischen Wetters aber war es eine eher kurze Veranstaltung
geworden und man hatte, angesichts der ungewöhnlich knapp gehaltenen Worte des
Pastors, den Eindruck gewinnen können, dass selbst

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