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Das Testament der Jessie Lamb: Roman

Das Testament der Jessie Lamb: Roman

Titel: Das Testament der Jessie Lamb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Rogers , Norbert Stöbe
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wissen, welche Auswirkungen das auf die winzigen ungeborenen Kinder haben wird? Dann wird man sie Frauen einsetzen, die erkranken und sterben werden, und sie in ihnen heranwachsen lassen wie … wie Parasiten. Und dann schneidet man sie raus? Stell dir nur mal vor, was alles dabei schiefgehen kann! Ich finde, sie sollten endlich aufhören, mit dem Leben herumzupfuschen.«
    »Baz, hör zu, dabei kommen am Ende richtige Kinder heraus. Sie werden gesund sein, so wie wir … wie wir früher waren. Und sie können das ganze Grauen irgendwann vergessen, sie können ein normales Leben führen, sich verlieben und miteinander Kinder haben.«
    »Die übliche Lüge der Wissenschaftler. Lasst es uns tun, auch wenn es noch so verrückt ist, denn das ist der Fortschritt. Ist es jetzt etwa besser als zu Zeiten unserer Großeltern?«
    »Diese Art Wissenschaft kann uns vor dem Aussterben retten.«
    »O ja. Ich kann mir schon denken, von wem du das hast.«
    »Die Menschen werden ihre Lebensweise ändern, wenn sie wieder Hoffnung schöpfen. Das ist, als würden alle eine zweite Chance bekommen.«
    Er lachte und sprang von seiner Schaukel. »Du bist ja ein solcher Optimist! Lass uns gehen. Inzwischen müsste sie zum Krankenhaus gegangen sein.« Er stellte sich vor mich hin und fing mich auf, als ich ihm entgegenschwang. Wir küssten uns, seine Lippen und sein Mund waren heiß wie Kakao. Es erstaunte mich nicht, dass er gegen das Verfahren war; schließlich war ich selbst zu Anfang dagegen gewesen. Ich wusste, dass ich ihn würde umstimmen können.
    Wir eilten zu ihm nach Hause, gingen gleich in sein Zimmer und ließen uns auf sein Bett fallen. Es gab so viele Klamotten auszuziehen! Und je mehr wir auszogen, desto heißer wurde uns. »Hast du es schon mal gemacht?«, flüsterte er, und ich sagte: »Nein, du schon?«
    »Sozusagen.«
    Ich wollte ihn fragen, mit wem, doch der Moment ging vorüber, und wir waren nur noch zwei heiße, glatte Wesen, die sich ineinanderschlangen, bis es fast unerträglich schön war, und dann flüsterte er: »Soll ich?« Er drückte sich an mich, und auf einmal hatte ich Angst. Sein Glied presste sich gegen mich, tat mir weh, und ich fragte mich, ob er es richtig machte. Ich erstarrte und bat ihn aufzuhören. Er legte sein Gesicht an meine Schulter, und wir lagen so reglos da wie gefällte Bäume. Ich spürte seinen Herzschlag an meiner Brust. »Baz?«, sagte ich. »Baz?«
    Nach einer Weile sagte er: »Alles in Ordnung. Das liegt daran, dass du noch Jungfrau bist. Soll ich die Finger nehmen?«
    Ich wollte, dass es wieder so würde wie gerade eben. Jetzt kam es mir eher vor wie eine Operation, und all die schönen Gefühle hatten sich verflüchtigt. Ich wollte, dass es richtig wäre, so wie Sal es mir geschildert hatte, dass wir beide stöhnten vor Ekstase. »Nein«, flüsterte ich, »nein.«
    »Ich probier’s noch mal. Wenn es wehtut, höre ich auf. Ach, Jessie …« Und er küsste und streichelte mich und atmete keuchend, und etwas davon übertrug sich auf mich, sodass auch mein Atem immer schneller ging und Hitzeschauer von meiner Vagina ausstrahlten. Und dann stieß sein Kopf gegen meine Schulter wie ein Lamm, das die Zitze seiner Mutter sucht. Sein Kopf stieß, und er zwängte sich in mich hinein, und es war schmerzhaft und glühend heiß und feurig, als wären wir im Begriff zu schmelzen, und dann stieß er kräftiger zu, und ich spürte, dass er richtig in mich hineinglitt wie ein Fisch ins Wasser, und er schrie: »Ah!«, und sein Kopf kam an meiner Schulter zur Ruhe. Es war, als hätte mich ein Messer durchbohrt, ich wollte, dass er es aus mir rausnahm. Gleichzeitig aber wollte ich unbedingt, dass er weitermachte; die tiefe, glitschige Feuchte machte mich ganz schwindelig. Er hob den Kopf.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja. Ja.«
    Er langte mit den Fingern nach unten, dann zeigte er sie mir. Blut.
    »Hab ich dir wehgetan?«
    »Nicht sehr. Ich fühle mich … ich fühle mich …« Eine Zeit lang lagen wir still da.
    Er begann, mich wieder zu küssen. Und bewegte sich so langsam und so sanft wie ein kleiner, rosafarbener Regenwurm, wenn man ihn auf der flachen Hand hält. Und das wundervolle Gefühl stellte sich wieder ein, wund und lieblich, lieblich und wund, steigerte sich immer mehr, bis ich kaum mehr Luft bekam und wir uns in vollkommener Abstimmung wiegten und uns, erschauernd vor Lust, aneinanderklammerten.
    Anschließend lagen wir nebeneinander auf dem Bett, nur unsere Fingerspitzen berührten sich –

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