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Das Testament des Satans

Das Testament des Satans

Titel: Das Testament des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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sticht damit wie ein Besessener auf Robin ein. Sein lodernder Hass auf die Engländer, die die Normandie besetzt und seine Familie getötet hatten, bricht aus ihm hervor. Robin stöhnt auf vor Schmerz, tastet nach einem scharfkantigen Stein, ergreift ihn und schlägt Yvain mit voller Wucht ins Gesicht. Brüllend vor Hass und Zorn springt Yvain auf.
    Stolpernd kommt Robin auf die Beine. Er folgt Yvain, der immer weiter zurückweicht, und schlägt noch einmal mit aller Kraft zu. Blut spritzt, Knochen brechen. Yvains Dolch fällt klappernd auf das Geröll.
    Robin prescht vor, hebt ihn auf, packt Yvain am Skapulier und sticht zu.
    Röchelnd sinkt der Prior auf die Knie und fasst sich an die Kehle, aus der sein eigener Dolch ragt. Blut schießt aus der Wunde. Schnaufend kippt Yvain nach vorn und bleibt reglos am Boden liegen.
    Keine Minute hat der Kampf gedauert.
    »Er ist tot«, keucht Robin außer Atem. Er wirft den Dolch weg und bekreuzigt sich. »Allmächtiger Gott! Was ist denn nur in ihn gefahren? Wieso ist er auf mich losgegangen?«
    Yannic sieht mich an. Als ich langsam nicke, wendet er sich an seinen Freund: »Robin, ich denke, es ist an der Zeit, dass du erfährst, was heute Nacht geschieht …«

Das siebte Siegel

    Und als das Lamm das letzte von den sieben Siegeln öffnete,
entstand ein Schweigen im Himmel.
Den sieben Engeln vor Gott wurden sieben Posaunen
gegeben.
Ein anderer Engel stellte sich mit einem goldenen
Räucherfass an den Altar. Und der Rauch stieg mit
den Gebeten der Heiligen auf.
Der Engel füllte das Räucherfass mit dem Feuer des Altars
und warf es auf die Erde.
Und es geschahen Donner und Blitze und ein Erdbeben.
Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen
machten sich bereit, um zu posaunen.
    Apokalypse des Johannes

Yannic
Kapitel 80
    In der Krypta Notre-Dame-sous-Terre
Kurz nach halb neun Uhr morgens
    Bleich wie ein Totenschädel blickt Robin mich an.
    »Das Testament des Satans?«, flüstert er entsetzt, als Padric mit dem Schwert über die Geröllhalde zu uns herüberkommt.
    »Um Gottes willen, lass das Schwert fallen!«, warne ich ihn.
    »Eine herrliche Klinge.« Padric wirbelt sie herum, als kämpfe er gegen einen unsichtbaren Gegner, dann betrachtet er sie von allen Seiten. »Das Schwert als Symbol für Stärke und Macht. Für die Königswürde. Und für die Gerechtigkeit: Es kämpft für das Gute und vernichtet das Böse. Das Wort Gottes als scharfes Schwert.«
    »Padric, leg das Schwert weg! Es ist gefährlich!«
    »Nein«, trotzt er mir.
    »Padric …«
    »Es ist meines. Es gehört mir.«
    »Padric, das ist nicht Caledfwlch, nicht Excalibur!«
    »Ich weiß, Yannic. Obwohl es kelt …«
    »Padric, wirf es weg!«, falle ich ihm ins Wort. »Es ist gefährlich! Es bringt nichts als Tod und Verderben! Conan hat wegen dieses Schwertes Selbstmord begangen!«
    »Quoi?«, fragt Robin entgeistert. »He did what?«
    »Es ist wahr«, nickt Alessandra. »Conan hat das Schwert entdeckt, die Inschrift gelesen und sich selbst die Pulsadern aufgeschnitten. Corentin hat den Sterbenden ermordet und mit seinem Blut das Sigillum Dei auf den Boden gemalt. Das erste Siegel der Progression des Todes.«
    »Suicide …« Robin bekreuzigt sich. »Lord, have mercy on him. And on all of us.«
    »Padric, bitte sei vernünftig! Schau dir meine Hände an. Siehst du diese Risse in den Handflächen? Conan hatte dieselben Wunden. Es ist der Anfang vom Ende, dasselbe Gebrechen, an dem Corentin als Hüter des Schwertes leidet. Abelard hatte dieselben Symptome! Ich weiß nicht wie, aber das Testament des Satans verursacht diese Wunden.«
    Padric starrt mich mit unbewegter Miene an.
    »Fühlst du dich fiebrig, Padric? Bist du erschöpft? Hast du Kopfschmerzen? Fühlst du dich, als müsstest du dich jeden Augenblick übergeben?«, frage ich eindringlich. »So fühle ich mich, seit ich das Schwert angefasst habe. Und ich hatte es nicht so lange in der Hand wie du, Padric. Sei so gut und leg es weg! Von diesem Schwert geht eine Gefahr aus, die wir nicht begreifen können!«
    Padric schüttelt langsam den Kopf. »So ein Unsinn!«
    »Bitte, leg das Schwert weg, Padric!«, drängt nun auch Robin.
    »Sei still!«, fährt Padric ihn an.
    »Robin hat recht. Das Schwert muss vernichtet werden!«
    Er sieht mich an, dann hebt er die Klinge und hält sie sich vors Gesicht, als wolle er noch einmal die Inschrift lesen. »Nein, Yannic. Es ist meines.«
    »Du kannst Wales damit nicht retten, Padric!«
    Mit dem Finger fährt er über

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