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Das Teufelslabyrinth

Das Teufelslabyrinth

Titel: Das Teufelslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Zimmer gemeldet?«
    Clay nickte. »Klar, wir haben uns prima verstanden.«
    Detective North zog die Laken von Kips Bett, schüttelte sie aus und hob dann die Matratze hoch.

    Zwischen Matratze und Lattenrost entdeckte er eine zerfledderte Ausgabe des Playboys, blätterte das Heft kurz durch und warf es auf Matthews Bett.
    »Das nehme ich mal lieber mit«, sagte Bruder Francis und schnappte sich das anstößige Magazin.
    Während Peterson Matthews mitfühlend zublinzelte, wandte sich North Kips Kleidertruhe zu. Sie war unverschlossen. Er klappte den Deckel hoch und fand darin das für einen Burschen dieses Alters übliche Sammelsurium vor: Bücher, Fotos, ein Paar Sandalen und ein Hockey-Trikot mit dem Autogramm eines Spielers der Chicago Blackhawks an der Schulter.
    »Ist Kip früher schon mal abgehauen?«, fragte Detective Peterson. Clay schüttelte den Kopf. »Okay, dann kommen wir gleich zur Kardinalfrage«, fuhr Peterson fort. »Wie steht’s mit Drogen? Hat Adamson irgendwelche Drogen genommen?«
    North blickte von der Truhe hoch, wollte die Reaktion der Jungen beobachten.
    Beide verneinten die Frage, indem sie den Kopf schüttelten.
    »Ehrlich nicht?«, bohrte Peterson nach. »Nicht mal hin und wieder einen kleinen Joint geraucht?«
    Matthews schüttelte abermals den Kopf, diesmal etwas vehementer. »Nein, das wüsste ich. Er hat Drogen genommen, bevor er hierherkam, aber seither nicht mehr. Er sagte, das hätte ihm genügend Probleme eingebracht und er sei jetzt fertig damit.«
    »Kip fand, dass Leute, die Drogen nehmen, doof sind«, steuerte Darren Bender bei.
    Peterson wandte sich an Bender. »Und trotzdem hat er eine Frau von hinten gepackt und ihr die Kehle aufgeschlitzt«, sagte er leise. »Findest du, das passt zu seinem
Entschluss, sich keine weiteren Probleme aufzuhalsen?«
    »Woher soll ich das wissen?«, gab Bender zurück. »Ich kapier ja nicht mal, dass er das überhaupt fertiggebracht hat.«
    »Hat er aber«, erwiderte Peterson und klang beinahe ebenso verwundert wie Bender. »Okay, wenn es keine Drogen waren, was dann? Kann sich einer von euch beiden vorstellen, was Kip sonst dazu gebracht haben könnte, so eine Tat zu begehen?«
    Darren und Clay sahen sich an, und North konnte in ihren Mienen keinerlei Anzeichen dafür entdecken, dass sie etwas zu verbergen versuchten.
    »Habt ihr denn wirklich keine Ahnung?«, drängte Peterson. »Wir sind nämlich sehr auf eure Hilfe angewiesen. Hat Kip sich in letzter Zeit irgendwie verändert?«
    Clay Matthews verlagerte etwas unbehaglich das Gewicht auf den anderen Fuß und meinte dann: »Na ja …«
    Sein augenscheinliches Zögern ließ die beiden Beamten aufhorchen.
    »Jetzt, wo ich drüber nachdenke, muss ich sagen, dass Kip sich wirklich ein bisschen komisch benommen hat«, fuhr Clay fort.
    North kniff die Augen zusammen. »Was heißt ›komisch‹?« Seine scharfe Stimme ließ den Jungen zusammenzucken.
    »Hm, schwer zu sagen«, meinte Clay daraufhin kleinlaut.
    »Ist schon gut«, beruhigte ihn Peterson. »Erzähl uns einfach, was dir spontan einfällt. Alles kann hilfreich sein.« North wandte sich wieder der Truhe zu und nahm sich anschließend den Schrank von Kip vor.

    Clay entspannte sich ein wenig. »Er war immer irgendwie ein Einzelgänger, verstehen Sie? Von Anfang an. Aber in letzter Zeit hat er sich wirklich merkwürdig benommen.«
    »Kannst du das näher erklären?«
    Matthews zuckte mit den Achseln. »Weiß nich’. Er wollte plötzlich mit keinem von uns mehr rumhängen - auch nicht mit mir. Und neulich konnte er seinen Kugelschreiber nicht finden und hat mich voll angeschi…« Er biss sich auf die Zunge, warf Bruder Francis einen schuldbewussten Blick zu und wurde sogar ein wenig rot. »Ich meine, er ist richtig wütend geworden - hat mit Sachen um sich geworfen. Wegen eines lausigen Kugelschreibers! Dabei war das nicht mal so ein Luxusding, sondern einer von den billigen, die man im Dutzend kauft.«
    »Wie heftig war das?«, hakte Peterson nach. »Die Szene, meine ich.«
    »Ziemlich heftig. Kip war knallrot im Gesicht und hat gebrüllt, ich würde ihm seine Sachen klauen. Ich dachte wirklich, jetzt klinkt er völlig aus.« Clay drehte sich um und deutete auf einen schwarzen Fleck an der Wand. »Sehen Sie das? Er hat einen Schuh nach mir geworfen. Mit voller Wucht. Wegen eines dämlichen Kugelschreibers, den er fünf Minuten später am Boden neben seinem Bett gefunden hat.«
    »Und das war ungewöhnlich für ihn?«, fragte

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