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Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel

Titel: Das Teufelsspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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wen es sich handelte, vermutlich dank Keesh.
    Marella, eine Schülerin aus der Leistungsgruppe und ebenso wie Geneva im dritten Jahr auf der Highschool, kam vorbei. »He, Kleine, wie geht’s?«, fragte sie. »Alles klar?«
    »Ja, alles bestens.«
    Die hochgewachsene Mitschülerin musterte Detective Bell. »Wieso schleppt ein Cop dein Buch mit sich herum, Gen?«
    »Frag ihn doch selbst.«
    Der Polizist lachte gequält.
    Sie wollen sich als Lehrer ausgeben. Mann, das ist cool …
    Keesha Scott, die mit ihrer Schwester und einigen ihrer Freundinnen zusammenstand, riss bei Genevas Anblick theatralisch die Augen auf. »He, du verrücktes Aas«, rief sie. »Wenn dir jemand einen Freibrief anbietet, dann greif gefälligst zu. Du hättest so schön zu Hause rumhängen und die Soaps gucken können.« Sie grinste und nickte in Richtung des Speisesaals. »Bis nachher.«
    Andere Schüler waren weniger freundlich. Auf halbem Weg zur Cafeteria hörte sie eine Jungenstimme rufen: »Yo, yo, die da bei dem weißen Kerl, ist das nicht die Schlampe aus den Nachrichten? Lebt die etwa noch?«
    »Ich dachte, die hätte einer umgelegt.«
    »Scheiße, die Streberin ist doch viel zu dürr. Die fällt ganz von alleine um.«
    Heiseres Gelächter brandete auf.
    Detective Bell wirbelte herum, doch die Rufer verschwanden in einem Meer aus Pullovern und Stoffjacken, weiten Jeans und Cargohosen und bloßen Häuptern – denn Mützen waren in der Langston Hughes Highschool nicht gestattet.
    »Schon in Ordnung«, sagte Geneva, biss die Zähne zusammen und senkte den Blick. »Einige von denen mögen es nicht, wenn man die Schule ernst nimmt. Weil’s den allgemeinen Notenspiegel hebt.« Sie war schon mehrmals Schülerin des Monats gewesen und hatte hier während ihrer ersten beiden Jahre keine einzige Stunde unentschuldigt gefehlt. Dank eines Leistungsniveaus von durchschnittlich 98 Prozent stand sie regelmäßig auf der Ehrenliste des Rektors und war bei einer feierlichen Zeremonie im letzten Frühjahr in die National Honor Society aufgenommen worden, die Vereinigung der landesweit besten Schüler und Studenten. »Es spielt keine Rolle.«
    Sogar wenn man sie »Blondie« oder »Debbie« nannte – womit schwarze Mädchen bezeichnet wurden, die danach strebten, möglichst weiß zu sein –, fühlte sie sich nicht beleidigt. Denn in gewissem Maße entsprach es der Wahrheit.
    An der Tür zum Speisesaal kam eine rundliche attraktive Farbige in violettem Kleid auf Mr. Bell zu und stellte sich als Mrs. Barton vor, eine Psychologin. Um ihren Hals hing ein Dienstausweis der Schulbehörde. Sie hatte von dem Zwischenfall erfahren und erkundigte sich, ob es dem Mädchen gut gehe und ob es vielleicht mit jemandem aus ihrer Abteilung reden wolle.
    O Mann, eine Psychologin, dachte Geneva genervt. Das hat mir gerade noch gefehlt. »Nein«, sagte sie. »Nicht nötig.«
    »Bist du sicher? Wir könnten für heute Nachmittag einen Termin vereinbaren.«
    »Ehrlich. Es geht mir gut. Alles in Ordnung.«
    »Ich sollte deine Eltern anrufen.«
    »Die sind verreist.«
    »Bist du etwa ganz allein?«, fragte die Frau stirnrunzelnd.
    »Mein Onkel ist da.«
    »Und wir passen auf sie auf«, sagte der Detective. Geneva registrierte, dass die Frau ihn nicht einmal nach seinem Ausweis fragte, so offensichtlich schien es, dass er ein Cop war.
    »Wann kommen deine Eltern zurück?«
    »Sie sind schon unterwegs. Sie waren in Übersee.«
    »Du hättest heute aber nicht zum Unterricht zu kommen brauchen.«
    »Wir schreiben heute zwei Tests. Die wollte ich nicht verpassen.«
    Die Frau lachte leise auf. »So ernst habe ich die Schule nie genommen«, sagte sie zu Mr. Bell. »Es wäre vermutlich besser gewesen.« Sie sah wieder das Mädchen an. »Bist du sicher, dass du nicht lieber nach Hause möchtest?«
    »Ich habe lange für diese Tests gelernt«, antwortete Geneva. »Es ist mir wirklich wichtig.«
    »Also gut. Aber danach solltest du gleich nach Hause gehen und ein paar Tage dableiben. Wir schicken dir deine Hausaufgaben zu.« Mrs. Barton entdeckte zwei Jungen, die einander anrempelten, und lief los, um die Streithähne zu trennen.
    »Hast du ein Problem mit ihr?«, fragte der Detective, als die Frau außer Hörweite war.
    »Nein, aber Psychologen … Wissen Sie, die mischen sich ständig in alles ein.«
    Nein, er wusste es nicht, das sah man ihm deutlich an. Doch wieso sollte er auch? Das hier war nicht seine Welt.
    Sie betraten die laute Cafeteria. Geneva deutete auf den kurzen Gang,

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