Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
Spitzer wissen.
»Frankfurt, ich treff mich mit der Durant, wir haben einige
Leute zu befragen. Die nächsten Tage werden ziemlich stressig
werden, Nicole, du wirst am besten mit Michael die Ermittlungen
hier leiten, aber unternehmt nichts, ohne euch mit mir vorher abzusprechen.
«
    »Und wen befragt ihr jetzt?«, sagte Eberl mit einem leicht pikierten
Unterton und einem ebensolchen Gesichtsausdruck, was
nur sehr selten vorkam, aber sie fühlte sich im Moment nicht
genügend informiert und eingebunden.
    »Die Angehörigen von Laura Kröger und einen der drei Typen,
vorausgesetzt, wir treffen ihn an.« Er sah Nicole Eberl an.
legte seine Hände auf ihre Schultern und sagte: »Ich würde auch
lieber mit dir zusammenarbeiten, aber die Durant hat zurzeit keinen
Partner und mich gefragt, ob wir ein Team bilden. Ich konnte
nicht nein sagen.«
    »Ist schon okay«, erwiderte sie mit versöhnlichem Lächeln.
»Aber pass auf, dass du im Feindesland nicht unter die Räder
kommst.«
    Brandt grinste und schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, das
Feindesland ist bald in unserer Hand. Dummer Spruch, ich weiß,
aber ich muss mich irgendwie mit denen arrangieren.«
    »Verzieh dich«, sagte Spitzer und wies mit dem ausgestreckten
Arm zur Tür. »Und ich will diese Durant kennenlernen.«
    »Wirst du. Bis dann.«
    Er schaute auf die Uhr, die er zu Weihnachten von seinen Eltern
geschenkt bekommen hatte, ein Unikat, das sie bei einer
Auktion erstanden und von einem Uhrmacher in Bruchköbel hatten
restaurieren lassen, den er selbst ziemlich gut kannte und
auch mochte. Die Uhr war ein Schmuckstück aus den Fünfzigerjahren
und eigentlich viel zu schade für den Alltagsgebrauch.
    Allein wie das Lederarmband sich anfühlte, war eine Welt für
sich. Vor zehn Minuten hatte er mit Julia Durant telefoniert und
ihr versprochen, in einer halben Stunde in Bockenheim zu sein.
Er musste sich sputen, rannte zum Auto, und dennoch würde er
sich um mindestens zehn Minuten verspäten, da die Straßen in
die Innenstadt von Frankfurt um diese Zeit stets dicht befahren
waren. Bis zum Baseler Platz kam er gut durch, doch entlang des
Hauptbahnhofs stockte der Verkehr wegen eines Lkws, der gerade
entladen wurde und deshalb die Straße von drei auf zwei Spuren
verengt war. Brandt fluchte leise vor sich hin und wollte bereits
Durant anrufen, um ihr von seiner Verspätung zu berichten,
als es doch mit einem Mal zügig weiterging. Etwas mehr als fünf
Minuten nach der abgemachten Zeit traf er vor der Kirche ein.
Durant stand an ihren Corsa gelehnt da und quittierte sein Zuspätkommen
mit einem vergebenden, wenn auch leicht ironischen
Zug um den Mund.
    »Sorry«, entschuldigte er sich, nachdem er das Seitenfenster
heruntergelassen hatte, »aber der Verkehr. Außerdem hatte ich
noch ein paar Dinge im Präsidium zu erledigen.«
    »Ich sagte doch, ich bin warten gewohnt«, entgegnete sie nur
und deutete auf einen freien Parkplatz. »Hab ich extra für Sie
freigehalten. Was glauben Sie, wie viele böse Blicke ich dafür
schon geerntet habe.«
    »Danke«, sagte er und parkte rückwärts ein. Er stieg aus und
schloss mit der Fernbedienung ab. »Und jetzt wohin?«
    »Es ist gleich um die Ecke in der Falkstraße. Gehen wir.« Und
nach ein paar Metern: »Wie war übrigens Ihr Gespräch mit Frau
Klein? Oder war sie gar nicht da?«
    »Später.«
    »So schlimm?«
    »Wie würden Sie sich fühlen, wenn man Ihnen von jetzt auf
gleich mitteilen würde, dass Ihr Vater in kriminelle Machenschaften
verwickelt ist oder war? Wären Sie dann immer noch so
cool?«
    »Mach ich den Eindruck?«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Nein, aber bei meinem Vater würde ich mit solch einer Nachricht
überhaupt nicht zu rechnen brauchen.«
    »Sehen Sie, genauso war es auch bei der Klein. Es gibt viel zu
oft Momente, wo etwas passiert oder uns etwas gesagt wird, womit
wir nicht einmal in unseren schlimmsten Albträumen rechnen.
    Für die Klein war ihr Vater heilig - bis vor etwa«, er schaute
erneut auf die Uhr, »anderthalb Stunden. Vielleicht verstehen Sie
jetzt, warum ich es ihr unbedingt allein beibringen wollte.«
    »Wie hat sie denn reagiert?«
    »Wie würden Sie denn reagieren?«, fragte Brandt zurück.
    »Schockiert, aller Illusionen beraubt, wütend, enttäuscht, ich
würde wahrscheinlich erst mal alles kurz und klein schlagen. Zufrieden?
«
    »Nein, weil Sie es sich doch nicht vorstellen können. Die
Klein hat ihren Vater

Weitere Kostenlose Bücher