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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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desto weniger durften sie sich eine n Fehler erlauben. »Ich würde gern wissen, wo wir sind«, murmelte sie und musterte die überwucherten Kalksteinwände, die sich zu beiden Seiten erhoben.
    »Das habe ich mich auch gerade gefragt.« Chi schaute zum Himmel empor. »Immerhin wissen wir, dass es nach Osten geht, denn da ist die Sonne aufgegangen. Wir brauchen jetzt Ihre Pfadfinderfähigkeiten.«
    Sie lachte. »Was wir
wirklich
brauchen, ist ein tragbares Satellitennavigationssystem.«
    Chi griff in seinen Rucksack und holte das antike Instrument heraus, das sie in dem Höhlentempel gefunden hatten. Die Sonne glitzerte auf dem polierten Metall. Er reichte den Gegenstand an Gamay weiter. »Wissen Sie, wie man damit umgeht?«
    »Als Meeresbiologin verbringe ich den Großteil meiner Zeit unter Wasser und überlasse es den anderen, mich dort hinzubringen. Aber ich habe auch ein paar Navigationskurse belegt.«
    Chi übernahm die Ruderpinne, während Gamay das Instrument untersuchte. Bislang hatte sie seit der Entdeckung des Geräts noch keine Gelegenheit dazu gehabt. Auch jetzt bewunderte sie wieder die Kunstfertigkeit, mit der man das kastenförmige Holzgehäuse und die runden, ineinander greifenden Zahnräder angefertigt hatte. Die Schriftzeichen waren zweifellos altgriechisch und bezeichneten die Namen mehrerer Götter.
    Sie drückte mit dem Zeigefinger gegen das größte Zahnrad, aber es war festgerostet, wie auch die anderen beweglichen Teile. In dieses Rad waren Tierbilder eingraviert.
    Schafe. Ziegen. Ein Bär. Sogar ein Löwe. Aus der Anordnung schloss Gamay, dass die Abbildungen vermutlich Sternkonstellationen repräsentierten. Sie musste an die Sternentabellen aus Pappe denken, auf denen drehbare Scheiben den Nachthimmel zu jeder beliebigen Jahreszeit darstellen konnten. Clever.
    »Wer auch immer dieses Gerät konstruiert hat, war ein Genie«, sagte sie. »Ich habe nur einen Teil der Funktion begriffen. Es verrät dem Benutzer, wie der Nachthimmel zu einer bestimmten Zeit des Jahres aussieht. Viel wichtiger aber war die umgekehrte Benutzung – anhand des Nachthimmels konnte man das ungefähre Datum feststellen.«
    »Anders gesagt, ein Himmelskalender, der von unschätzbarem Wert war, wenn man den Anfang der Regenzeit und den Beginn von Aussaat und Ernte ermitteln wollte.«
    »Oder auch den besten Termin, um in See zu stechen. Zudem konnte man die eigene Position bestimmen. Die Rückseite lässt sich als Sextant benutzen, um relativ genau den Azimut der Sonne zu bestimmen.«
    »Und wofür wurden die anderen Räder benutzt?«
    »Vielleicht als Dosenöffner, soweit ich erkennen kann. Da müssen Sie schon jemanden mit technischem Fachwissen fragen«, sagte Gamay und schüttelte den Kopf. »Zu schade, dass der Mechanismus korrodiert ist. Ich wüsste schon ganz gern, wo wir uns befinden.«
    Chi wühlte in seinem Rucksack und zog eine Karte hervor, die er dann auf den Knien ausbreitete. »Der Fluss ist nicht eingezeichnet«, sagte er und zog ihre ungefähre Route mit dem Finger nach. »Ich vermute, dass er nur direkt nach der Regenzeit so groß ist. Wenn wir unsere Richtung und Geschwindigkeit berücksichtigen, würde ich vermuten, dass wir die Grenze nach Guatemala entweder schon überschritten haben oder uns kurz davor befinden. Außerdem würde das einen Sinn ergeben. Die geraubten Artefakte werden durch Guatemala nach Belize und von dort aus in alle Welt geschmuggelt.«
    »Eine Reise nach Guatemala war eigentlich nicht geplant, als ich für die NUMA hierher gekommen bin. Aber ich schätze, mir bleibt kaum eine andere Wahl.«
    »Betrachten Sie es positiv«, sagte Chi. »Wir erhalten die Gelegenheit, diesem furchtbaren Schmuggel antiker Kunstgegenstände ein Ende zu bereiten.«
    Gamay hob eine Augenbraue. Sie hoffte, Chis Optimismus würde zumindest teilweise auf sie abfärben. Angesichts der prekären Lage, die jede Minute in ein tragisches Ende umschlagen konnte, hatte sie sich und Chi bislang noch nicht als Banditenjäger gesehen. Sie wollte in erster Linie
überleben
und hatte das Versteckspiel langsam satt.
    Die Tatsache, dass sie beide noch am Leben waren, basierte vermutlich größtenteils auf reine m Glück.
    Sie deutete auf mehrere Stellen der Karte, die jeweils mit einem
X
markiert waren. »Haben Sie eine Ahnung, was das sein könnte?«
    Chi dachte kurz nach. »Es könnte alles Mögliche bedeuten«, sagte er dann. »Ausgrabungsstätten, Lager für Artefakte oder Vorräte, Verladeplätze.«
    »Und wir

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