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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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steuern mitten in dieses Wespennest hinein, falls Ihre Berechnung stimmt.«
    Sie nahm das Instrument und gab es Chi zurück.
    »Interessant«, sagte Chi nachdenklich und verstaute den antiken Gegenstand wieder sorgfältig in seinem Rucksack. »Vor lauter Eifer, diesem Ding einen praktischen Nutzen abzuringen, haben wir seine archäologische Bedeutung ganz vergessen.«
    »Ich überlasse es anderen, diese Aufgabe zu lösen. Immerhin bin ich bloß Meeresbiologin.«
    »Dennoch können Sie nicht leugnen, dass die Entdeckung eines antiken griechischen Artefakts in einer präkolumbische n Umgebung gewisse Fragen aufwirft.«
    »Fragen, die ich nicht beantworten kann.«
    »Ich auch nicht. Noch nicht. Aber ich weiß, dass ich bereits bei der leisesten Andeutung, es habe einen präkolumbischen Kontakt mit Europa gegeben, den Zorn des archäologischen Establishments heraufbeschwören werde. Dieses Instrument ist nicht von allein hergekommen. Es wurde entweder von Europäern mitgebracht, die nach Amerika gekommen sind, oder es reiste im Gepäck von Amerikanern, die aus Europa zurückkehrten.«
    »Vielleicht ist es ganz gut, dass wir vorerst niemandem davon erzählen können«, sagte Gamay.
    Die weiterhin anwachsende Strömung beendete ihre Diskussion. Der Fluss war inzwischen noch schmäler geworden und glich mittlerweile einer Schlucht, deren Wände steil und hoch emporragten. Chi hatte Mühe, das Boot unter Kontrolle zu behalten, und so übernahm Gamay wieder das Ruder. Bis jetzt war noch kein Rauschen zu vernehmen, das auf nahende Stromschnellen hingedeutet hätte, aber Gamay blieb wachsam.
    »Wir werden immer schneller«, sagte sie zu Chi.
    »Können Sie uns nicht ein wenig abbremsen?«
    »Der Motor läuft so gut wie im Leerlauf, so dass ich gerade noch Gewalt über das Steuer behalte. Halten Sie Augen und Ohren offen. Falls weiter vorn eine kritische Stelle erscheint, lenke ich ans Ufer, und wir überlegen uns, was zu tun ist.«
    Am Fuß der hohen seitlichen Wände befand sich ein schlammiger Uferstreifen von wenigen Metern Breite. Genug Platz, umeine Verschnaufpause einzulegen. Dann kam ihr ein beruhigender Gedanke. Dies war der einzig mögliche Weg, den die
chicleros
genommen haben konnten, und das bedeutete, dass der Fluss mit einem kleinen Boot befahrbar war. Das Boot im Schlepptau allerdings war nur schwer zu kontrollieren. Sie sollten besser das Ufer ansteuern, die Vorräte umladen und das zweite Boot zurücklassen.
    Plötzlich wurde der Fluss noch einmal bedeutend schmäler, und die Geschwindigkeit des Wassers verdoppelte sich.
    Gamay und Chi schauten sich beunruhigt an. Noch immer keine Stromschnellen zu hören. Sie durchfuhren soeben einen lang gezogenen Bogen, und die Ufer kamen so nah, dass es schien, als könnte man sie beinahe berühren. Gamay hatte vor, sich an der Außenbahn der Kurve zu halten und den Prahm einfach auf den schmalen Strand auflaufen zu lassen. Das Vorratsboot brach seitlich aus und zerrte in die andere Richtung, so dass Gamay kaum noch lenken konnte. Sie wusste aus Erfahrung, dass auf einem Boot selbst der kleinste Fehler zu einem Drama führen konnte. Nur drastische Maßnahmen würden ein Unglück verhindern.
    »Losschneiden!«, rief sie.
    Chi starrte sie verständnislos an.
    Sie ahmte mit der Hand eine Schneidebewegung nach.
    »Schneiden Sie die Leine zum anderen Boot durch, oder sie wird sich in unserer Schraube verfangen.«
    Chi hatte verstanden und reagierte sofort. Mit einem schnellen Hieb seiner Machete durchtrennte er das Schlepptau. Der beladene Prahm begann sich langsam zu drehen und trieb direkt auf sie zu. Gamay und Chi starrten beide dem Boot entgegen und hofften, es würde sie verfehlen. Ein Zusammenstoß in diesem schmalen Cañon wäre eine Katastrophe. Da Gamay nach hinten schaute und versuchte, durch Einsatz des Ruders eine Kollision zu vermeiden, übersah sie die Kalksteinwand, die plötzlich vor ihnen aufragte. Erst im allerletzten Moment drehte sie sich um.
    Der Prahm schoss durch eine Öffnung in der Wand. Gamay duckte sich, um nicht mit dem Kopf anzuschlagen. Innerhalb weniger Sekunden sog der schnell fließende Strom sie tief in den finsteren Rachen, und auch das letzte bisschen Tageslicht verlosch.
    »Wir brauchen eine Taschenlampe, Professor«, sagte sie. Ihre Stimme hallte in der pechschwarzen Dunkelheit wider.
    Chi schaltete die Lampe ein, und der Lichtstrahl fiel auf nasse Felsen, die in nur wenigen Metern Entfernung schimmerten.
    Gamay riss die Pinne herum, um

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