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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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lauschen. Die anderen beiden Wachen brachen in schallendes Gelächter aus und gesellten sich zu ihren Kameraden.
    Der Mechaniker klappte die Motorhaube herunter.
    »Los geht’s«, sagte Austin.
    Die wesentlichen Punkte eines erfolgreichen Hinterhalts sind das Überraschungsmoment und ein gutes Versteck. Paul und Kurt hätten die
chicleros
mit einer einzigen Garbe aus ihren Karabinern niederstrecken können, aber Austin wollte retten, nicht morden. Er und Trout standen auf und traten leise auf die Lichtung hinaus. Trout gab ein paar kurze Feuerstöße in die Luft ab, während Austin die
chicleros
anvisierte. Das Ziel lautete Einschüchterung. Die drei Wachen sahen die beiden martialischen Kämpfer auf sich zukommen, schauten zu ihren eigenen Waffen hinüber, die nutzlos am Boden lagen, dann wieder zurück zu dem eiskalt blickenden weißhaarigen Mann und seinem riesigen Gefährten. Ohne weiteres Zögern ergriffen sie hastig die Flucht und rannten in den Wald.
    Der Mechaniker sprang hinter das Steuer des Wagens, legte den Gang ein und trat das Gaspedal durch. Die Reifen wühlten den Boden auf und wirbelten Erde empor. Mit laut aufheulendem Motor setzte sich der Pickup in Bewegung und zerrte Gamay und Chi wie Blechdosen am Auto eines Hochzeitspaars hinter sich her. Aus dem Kassettengerät auf der Ladefläche dröhnte noch immer Musik.
    Austin rief Trout zu, er solle die fliehenden
chicleros
im Auge behalten. Dann zog er mit der Geschwindigkeit eines geübten Revolverhelden die Bowen von der Hüfte und zielte mit beiden Händen ruhig auf die Rückseite des Führerhauses. Der Lauf spuckte fünfmal Feuer, und die Heckscheibe des Pickups zerbarst in tausend Stücke.
    Bereits der erste Schuss hatte dem Fahrer den Hinterkopf weggerissen.
    Der Wagen fuhr noch einige Meter weiter, als hätte ein Autopilot die Steuerung übernommen. Dann erstarb der Motor, und das Auto rollte aus. Austin rannte hinterher. Aber Trout überholte ihn noch, zerschnitt mit einem Jagdmesser hastig Gamays Fesseln und schloss seine Frau in die Arme.
38.
    Cambridge, Massachusetts
    Eine Woche später fuhr ein Taxi an dem schwarzen gusseiserne n Zaun vorbei, der die schattigen Rasenflächen des Harvard Yard umgab, bog auf eine ruhige grasgesäumte Straße ein und hielt vor einem fünfgeschossigen Backsteingebäude im georgianischen Stil, das neben den modernen Wissenschaftsgebäuden in seiner Nachbarschaft irgendwie deplatziert wirkte. Zavala stieg aus dem Taxi und musterte das Schild des Peabody Museum of Archaeology and Ethnology.
    Dann drehte er sich zu Austin und Gamay um. »Dies ist ein großer Tag für die Familie Zavala«, sagte er ehrfürchtig. »Meine Mutter hat immer gehofft, ich würde eines Tages nach Harvard gehen.«
    »Deine Mutter kann sich bei meine m Mann Paul für den Erfolg ihres kleinen Jungen bedanken«, sagte Gamay »Trotzdem herzlichen Glückwunsch.«
    »Vielen Dank. Und meine Mutter dankt dir auch. Sollen wir die heiligen Hallen betreten?«, fragte er und beschrieb mit der Hand einen galanten, schwungvollen Bogen, der ganz und gar zu seiner Art passte.
    Es war in der Tat Paul Trout, der seine NUMA-Kollegen an jenem Morgen nach Cambridge gebeten hatte. Trout war auf einigen Umwegen zu diesem Museum gelangt, und begonnen hatte alles im Dschungel von Yukatan. Nachdem sie Gamay endlich gefunden hatten, wollten Trout und die anderen mit einem der mexikanischen Helikopter direkt zur
Nereus
fliegen.
    Während sie auf das Eintreffen der Maschinen warteten, warfen sie einen genaueren Blick auf die gestohlenen Altertümer in der Höhle.
    Chi ging voran, vorbei an den vielen Kisten und Regalen, und schüttelte traurig den Kopf. Er betonte die große Bedeutung dieser Artefakte sowie den Schaden, der durch ihre wahllose Ausgrabung entstanden war. Dann blieb er vor dem gemeißelten Steinrelief stehen. »Ich weiß, dass diese Steine eine Geschichte erzählen, und zwar eine wichtige«, klagte er. »Aber infolge der Art und Weise, wie sie rücksichtslos ausgebuddelt und hierher geschleppt wurden, könnte es Monate, vielleicht sogar Jahre dauern, bis wir das Geheimnis ergründen.«
    Chis Worte klangen in Trouts Ohren nach, als der Hubschrauber ihn und die anderen zur
Nereus
transportierte.
    Gamay wurde medizinisch untersucht und für ziemlich erschöpft, aber ansonsten gesund erklärt. Nachdem seiner Frau endlich wieder ein richtiges Bett und die Schlemmergerichte der Schiffskombüse zur Verfügung standen, organisierte Paul einen weiteren Flug zum

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