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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Gesichter mit einer dicken weißen Linie und vergrößerte sie dann. Eines der Gesichter war das eines bärtigen Mannes mit Adlerprofil und einem konischen Hut.
    Das nächste Antlitz war breit, hatte volle Lippen und trug eine Art eng anliegende Kappe oder Helm. Das dritte gehörte einem Mann mit hohen Wangenknochen und einem kunstvollen Federkopfschmuck.
    Trout zog die Bilder auf die linke Seite des Schirms und ordnete sie in einer Reihe übereinander an. Rechts erschienen drei neue Gesichter.
    »Sieht so aus, als seien sie bei der Geburt voneinander getrennt worden«, merkte Zavala zu den Paaren an.
    »Die Ähnlichkeit ist ziemlich offensichtlich, nicht wahr?«, stimmte Orville ihm zu. »Lassen Sie uns noch einmal das ganze Bild betrachten. Dr. Kirov, würden Sie uns jetzt bitte Ihre Einschätzung als Meeresarchäologin geben?«
    Mit einem Laserpointer deutete Nina erst auf ein bestimmtes Schiff, dann auf ein anderes. »Wir sehen hier im Grunde das gleiche Gefährt vor uns, das zweierlei Zwecken dient. Die Merkmale sind identisch. Der lange und gerade Rumpf mit dem flachen Kiel. Das Fehlen einer Spiere; die Brassen zum Herunterlassen und Hochziehen der Segel sind an einer festen Rah vertäut. Die Seile verlaufen längsschiffs zu einem überhängenden Heck. Drei Decks. Vorder- und Hintersteg. Der mit Schnitzereien verzierte Bug.« Der rote Punkt verharrte kurz auf der Stelle. »Hier ist das doppelte Steuerruder. Der hervorstehende Teil am anderen Ende ist ein Rammsporn.
    Außen am Schiff hängt eine Reihe von Schilden.«
    »Also ist es ein Kriegsschiff?«, fragte Zavala.
    »Ja und nein«, sagte Nina. »Auf dem Oberdeck eines dieser Schiffe befinden sich Männer mit Speeren. Offenbar Soldaten oder bewaffnete Matrosen. In jedem Bug steht ein Ausguck, und es ist Platz für viele Ruderer.« Der Laser richtete sich auf ein anderes Schiff. »Hier hingegen ist das Deck für eine hoch stehende Persönlichkeit reserviert. Beachten Sie diesen Mann, der sich in der Sonne zurücklehnt. Auf dem Flaggenstock thront ein Halbmond, was auf das Flaggschiff des Admirals hindeutet.
    Dieses Ding, das da am Heck hängt, könnte eine Verzierung sein, eventuell ein wertvoller Teppich, der anzeigt, dass der Admiral das Kommando hat.«
    »Wie lang würde dieses Schiff sein?«, fragte Austin.
    »Ich schätze, irgendwo zwischen dreißig und sechzig Meter.
    Vielleicht auch länger. Das würde so ungefähr tausend Bruttoregistertonnen bedeuten.«
    Orville schaltete sich ein. »Nina, würdest du bitte noch einmal diesen Vergleich anstellen, den du für uns Landratten zur Verdeutlichung ausgesucht hast?«
    »Aber gern. Dieses Schiff ist wesentlich länger als ein englisches Schiff aus dem siebzehnten Jahrhundert. Die
Mayflower
hatte zum Beispiel nur hundertachtzig Bruttoregistertonnen.«
    »Also, Nina, was sehen wir hier deiner Meinung nach vor uns?«, fragte Orville.
    Nina musterte die Bilder, als scheue sie davor zurück, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Letztendlich siegte jedoch die Wissenschaftlerin in ihr. »Nach meiner Ansicht als Meeresarchäologin weisen die Boote auf diesem Fries die Charakteristika von phönizischen hochseetüchtigen Schiffen auf. Und falls Ihnen die Formulierung ein bisschen vage vorkommt, ja, ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, bevor ich zusätzliche Beweise habe.«
    »Welche Art von Beweisen würdest du brauche n, Nina?«, fragte Austin.
    »Zunächst einmal ein richtiges Schiff. Beinahe unser gesamtes Wissen über die Schiffe der Phönizier stammt von den Abbildungen auf ihren Münzen. Einige Berichte behaupten, die Boote seien bis zu neunzig Meter lang gewesen. Solche Äußerungen sind natürlich mit Vorbehalt zu betrachten, aber selbst wenn man diese Angabe halbiert, kommt man immer noch auf eine beachtliche Größe, erst recht für jene Zeit.«
    »Groß genug, um den Atlantik zu überqueren?«
    »Ohne jeden Zweifel«, erwiderte sie. »Diese Schiffe waren sehr viel größer und wesentlich seetüchtiger als so manches der kleinen Segelboote, die diese Überfahrt in späteren Jahren bewältigt haben. Um Himmels willen, die Leute sind sogar in einem Dory über den Ozean gerudert. Schiffe wie dieses wären ideal dafür gewesen. Für eine Ozeanpassage gibt es nichts Besseres als ein Rahsegel. Bei einer beweglichen Takelage besteht immer die Gefahr eines gefährlichen Umlenkmanövers, wenn die Spiere bei eine m Windwechsel heftig herumschwingt.
    Mit den Brassen konnte man das Segel bei zu starkem Wind

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