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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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vor, in mehr als sechzig Metern Tiefe in einen gesunkenen Ozeanliner hineinzutauchen, der sich in Gott weiß was für einem Zustand befindet, um ein massives steinernes Artefakt aus einem verschlossenen gepanzerten Wagen zu bergen?«
    Zavala zwinkerte Austin zu. »Mit etwas Glück fangen wir morgens an, sind mittags fertig und können abends feiern.«
    »Hmmm«, sagte Orville und grinste einfältig. Dann beugte er sich vor und wies mit dem Finger auf die beiden NUMA-Männer. »Und da heißt es,
ich
sei ein Spinner.«
39.
    Die Untiefen vor Nantucket
    Das Minitauchboot war gerade mal ein paar Faden tief in das blaugrüne Wasser gesunken, da zweifelte Austin schon daran, ob er wirklich mit Zavala tauchen wollte.
    Der Grund dafür hatte nichts mit Zavalas Fähigkeiten als Steuermann zu tun. Es gab kaum ein Gefährt unter, auf oder über dem Wasser, das Joe nicht bedienen konnte.
    Es ging um seinen misstönenden Gesang. Als der Kran das Zwei-Personen-Boot von Deck hob und ins Wasser ließ, hatte Zavala eine spanische Version von »Yellow Submarine«
    angestimmt.
    »Kennst du auch noch andere Lieder?«, herrschte Austin ihn schroff über das Mikrofon an.
    »Ich nehme gern Publikumswünsche entgegen.«
    »Willst du nicht mal ›Far Far Away‹ singen?«
    Zavalas leises Lachen erklang aus dem Kopfhörer. »Mensch, das habe ich nicht mehr gehört, seit ich ein
muchacho
gewesen bin.«
    »Schlimme Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen.«
    »
No problema.
Mit Gitarrenbegleitung klingt es ohnehin besser. Wohin wollen wir denn,
amigo

    »Wie wär’s für den Anfang mit
nach unten

    Austin sah Zavalas zustimmende Geste durch die Beobachtungskuppel. Sein Kollege befand sich keine Armeslänge von ihm entfernt. Austin hätte ihn an der Schulter berühren können, wäre da nicht das Plexiglas gewesen, das ihre Köpfe umschloss.
    Die beiden Kuppeln ragten vorn aus dem kleinen U-Boot heraus und standen so weit von der flachen grünen Keramikoberfläche ab, dass sie wie die wulstigen Augen eines Frosches wirkten.
    Die Deep Flight II sah nicht so aus wie die meisten Tiefseetauchboote und Bathyskaphen, die normalerweise die Form eines fetten Mannes besaßen, rundlich und mit einem dicken Ring um die Mitte. Sie glich eher einem futuristischen Kampfflugzeug als einem Unterseegefährt. Der Rumpf war rechteckig und flach. Die vorderen und hinteren Kanten verjüngten sich wie das Ende eines Meißels. Die Seiten verliefen rechtwinklig und scharfkantig zum jeweils flachen Dach und Boden, als hätte man Segeltuch über einen Rahmen gespannt. Die seitlichen Stummelflügel standen ebenfalls im rechten Winkel ab und waren mit festen Scheinwerfern ausgestattet.
    Hinter den Flügeln und den Beobachtungskuppeln waren Schubdüsen angebracht. Vorn befanden sich zwei Greifarme und ein beweglicher Suchscheinwerfer.
    Im Gegensatz zu der Mannschaft eines traditionellen U-Boots, die aufrecht wie an einem ganz normalen Tisch saß, lagen Austin und Zavala auf dem Bauch wie eine Sphinx, das Gesicht voran, an ergonomisch geformte Liegen gegurtet, die Ellbogen auf passend angebrachte Polster gestützt. Jeder verfügte über eigene Kontrollhebel, darunter je ein Steuerknüppel für die Tiefenregulierung und ein anderer für die Geschwindigkeit.
    Zavala manövrierte das Boot, während Austin sich um die anderen Systeme kümmerte, zum Beispiel die Beleuchtung, die Videoaufzeichnung und die Greifarme. Außerdem behielt er das in die Kuppel gespiegelte Digitaldisplay im Auge, das einen Kompass, die Geschwindigkeitsanzeige, einen Wegstreckenmesser sowie die Anzeigen für Tauchtiefe, Luftversorgung, Radar und Sonar beinhaltete. Das Gefährt verfügte über einen geringen Auftrieb und tauchte, indem es durch das Wasser fuhr und dabei die Höhenruder am Heck verstellte, genau wie ein Flugzeug.
    Joes und Kurts Körper wurden stets in einem Winkel von dreißig Grad gehalten, was der natürlichen Position eines Schwimmenden entsprach. Auf diese Weise wirkten zudem die schnellen Tauchgänge und Aufstiege nicht ganz so beängstigend. Der Platz reichte für Austins hundertfünfundachtzig Zentimeter Körperlänge, aber um seine breiten Schultern wurde es ein wenig eng. Dennoch war dies trotz Zavalas Ständchen eine ziemlich angenehme Art und Weise, ein Schiffswrack zu erkunden, musste Austin eingestehen.
    Das Wrack wurde durch eine rote Kugelboje markiert. Zavala ließ das U-Boot in einer langsamen Spirale um das Kabel der Boje kreisen und sank so immer tiefer. Das Kabel

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