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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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blutend und reglos liegen.
    Professor Knox stürzte im Flanellpyjama aus seinem Zelt und schaute sich um. Nina war dicht genug dran, um den Ausdruck auf seinem Gesicht sehen zu können. Er schien eher verblüfft als verängstigt zu sein. Dr. Fisels unverkennbare rundliche Gestalt erschien, und jemand stieß ihn gegen Knox. Fisel rief etwas in herausforderndem Tonfall, aber Nina konnte die Worte nicht verstehen, weil im Hintergrund immer lauter gebrüllt und geschrien wurde. Inzwischen befanden sich die meisten Expeditionsteilnehmer im Freien und drängten sich verschüchtert aneinander. Nina erkannte die Fahrer und den Koch. Gonzales musste auch irgendwo dort stecken, aber sie konnte ihn nicht sehen.
    Die Angreifer stellten ihre brutale Attacke ein und wichen von der furchtsamen Schar zurück. Knox hatte seine Würde zurückerlangt und stand mit erhobenem Haupt da. Er wirkte wie aus Stein gemeißelt; sein Gesicht schien tausend Jahre alt zu sein. Fisel erkannte, was geschehen würde. Er rief etwas auf Arabisch, aber seine Worte gingen im hässlichen Knattern der Waffen unter.
    Der Kugelhagel mähte Fisel und die anderen nieder wie eine Sense das Gras. Es war unglaublich, aber trotz der Dauer des tödlichen Beschusses konnte man danach aus dem Berg von Körpern noch vereinzelt klägliches Stöhnen vernehmen. Ninas Hoffnung auf Überlebende wurde jedoch sogleich wieder zunichte gemacht, als zwei der Angreifer den Ort des Blutbads genauer inspizierten. Im Abstand von wenigen Sekunden ertönten sieben Schüsse. Das Stöhnen hörte auf. Nur das Prasseln des Holzfeuers war noch zu hören.
    Nina wagte kaum zu atmen. Ihr Mund fühlte sich an, als wäre er voller Sägemehl. Ihr Herz klopfte wie wild. Das Abendessen stieg ihr die Kehle empor, und sie würgte, um den Brechreiz zu unterdrücken. Sie wollte weglaufen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Mörder sie am Rand der Dünen entdecken würden.
    Dennoch blieb sie wie angewurzelt stehen, zu verängstigt, um ihr eigenes Leben zu retten.
    Aus dem Schatten hinter einem der Zelte löste sich eine Gestalt und rannte in ihre Richtung.
Kassim!
Er musste draußen gewesen sein, als die Killer zuschlugen. Die Angreifer sahen ihn weglaufen und hoben ihre Waffen. Im gleichen Moment machte einer von ihnen sich an die Verfolgung des Teejungen, woraufhin die anderen doch nicht das Feuer eröffneten.
    Außer sich vor Angst stürzte Kassim direkt auf Nina zu, ohne sie auch nur wahrzunehmen. Er hätte sie umgerannt, wäre er vorher nicht über eine Wurzel gestolpert und hingefallen. Er wollte sich wieder aufrappeln, aber sein Verfolger stieß schneller auf ihn herab als ein Falke auf ein Kaninchen. Er packte Kassim von hinten unter das Kinn und riss den Kopf des Jungen zurück.
    Kalter Stahl blitzte auf. Mit einer schnellen, flüssigen Bewegung zog der Mann dem Jungen das Messer über die Kehle, als würde er eine Ananas aufschneiden. Kassims Schrei ging in einem blubbernden Gurgeln unter, als seine Lunge sich mit Flüssigkeit füllte und er an seinem eigenen Blut erstickte.
    Nachdem er seine ruchlose Tat vollbracht hatte, richtete sich der Killer auf und entdeckte Nina. Er war vollständig in Schwarz gekleidet. Um seinen Kopf hatte er einen Turban geschlungen, der nur einen kleinen Schlitz für die Augen offen ließ, und in diesen Augen loderte mörderischer Hass. Bei Ninas Anblick weiteten sie sich kurz, nur um sich gleich darauf wieder zu verengen, als der Mann nach vorn sprang, das blutige Messer hoch über den Kopf erhoben.
    Nina riss sich die schwere Decke von den Schultern, schwang sie mit beiden Händen wie eine große wollene Keule und schlug damit nach dem Kopf des Angreifers. Er zögerte und hob den linken Arm, um den Schlag abzuwehren. Offenbar hatte er bei diesem vermeintlich wehrlosen Opfer nicht mit Widerstand gerechnet. Nina warf ihm die Decke wie eine Kapuze über den Kopf, und noch während der Mörder kurzfristig nichts sehen konnte, machte sie einen Schritt nach vorn und rammte ihm das Knie zwischen die Beine.
    »Aaaaiiee!«
    Der Schrei verriet ihr, dass sie getroffen hatte. Mit voller Wucht trat sie ein zweites Mal zu und hätte ihr Knie am liebsten bis zu seinem Kinn durchgezogen.
    Offensichtlich wäre ihr dies beinahe gelungen, denn der Mann stürzte zu Boden und wand sich vor Schmerzen.
    Die anderen schwarz gekleideten Gestalten sahen ihren Kameraden fallen und eilten ihm zu Hilfe, aber dank der kurzen Verzögerung hatte Nina einen kleinen Vorsprung.
    Sie schoss

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