Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
bringen alle um und versuchen, mich ebenfalls zu ermorden. Und dann machen sie sich auch noch die Mühe, ein Artefakt zusprengen, anstatt einfach wegzulaufen. Warum?«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Niemand konnte mit einer Antwort aufwarten.
    Dann schlug Austin vor, sich noch einmal beim Hauptmann zu melden und anschließend zum Schiff zurückzukehren. Sie machten sich auf den Rückweg zum Camp. Nina ging voran.
    Zavala ließ sich absichtlich zurückfallen und blieb neben Austin.
    Dann ergriff er leise das Wort, so dass Nina ihn nicht hören konnte. »Ich habe dem Hauptmann geraten, in der Gegend der Ausgrabungsstelle jemanden ein bisschen buddeln zu lassen.«
    Austin hob eine Augenbraue.
    »Nina hat gesagt, die Expedition habe hier mehrere Tage gearbeitet«, fügte Zavala hinzu. »Aber da war keine offene Grube. Alle Löcher sind wieder gefüllt worden. Kommt dir dabei ein Gedanke?«
    »Ich fürchte, ja. Womöglich haben die Opfer unwissentlich ihre eigenen Gräber geschaufelt.« Zavala reichte Austin ein metallenes Brillengestell. Die runden Gläser waren zerbrochen.
    »Die habe ich in der Nähe der Stätte gefunden.«
    Austin warf einen flüchtigen Blick auf die Brille und steckte sie dann wortlos ein.
    Als das Zodiac neben dem Forschungsschiff beidrehte, musterte Nina anerkennend die Mischung aus Form und Funktion, die sich in dem schnittigen blaugrünen Rumpf manifestierte.
    »Als ich die
Nereus
gestern vom Ufer aus gesehen habe, hielt ich sie für ein prächtiges Schiff. Von nahem ist sie sogar noch schöner.«
    »Sie ist mehr als nur schön«, sagte Austin und half Nina aufs Achterdeck. »Sie ist das modernste Forschungsschiff der Welt.
    Bei sechsundsiebzig Metern Länge sind in ihrem Rumpf zahllose Kilometer Glasfaserkabel und Hochgeschwindigkeitsdatenleitungen verlegt. Die
Nereus
verfügt über Bugstabilisatoren, so dass sie praktisch auf der Stelle wenden und auch in rauer See problemlos auf Kurs bleiben kann.
    Außerdem trägt sie die neuesten Unterwasserfahrzeuge an Bord.
    Wir haben sogar ein Sonarsystem im Rumpf, mit dem wir den Meeresgrund vermessen können, ohne nasse Füße zu bekommen.«
    Austin wies auf die hohe würfelförmige Konstruktion hinter der Brücke. »Diese großen Aufbauten beherbergen die wissenschaftlichen Lagerräume. Im Innern befinden sich Nasslabors mit fließendem Seewasser. Dort bewahren wir auch die Unterwasserfahrzeuge, die Kameraschlitten und unsere Tauchausrüstung auf. Das Schiff benötigt lediglich eine kleine Crew von ungefähr zwanzig Personen. Wir haben Platz für mehr als dreißig Wissenschaftler.«
    Nina hinkte noch immer infolge der Fußverletzung vom Vorabend. Austin und sie stiegen drei Decks empor, kamen auf eine n Korridor und hielten vor einer Kabinentür.
    »Hier werden Sie während der nächsten paar Tage schlafen.«
    »Ich möchte niemanden von seinem Platz vertreiben.«
    »Keine Sorge, das tun Sie nicht. Wir haben momentan eine ungerade Anzahl weiblicher Besatzungsmitglieder an Bord, so dass es in der Kabine der Schiffsärztin eine freie Koje gibt. Sie sind hier günstig direkt neben der Bibliothek untergebracht, und auch der wichtigste Ort des Schiffs befindet sich ganz in der Nähe. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Er führte Nina den Flur entlang zur Messe, wo Zavala an einem der Tische saß, Espresso trank und eine gefaxte Ausgabe der
New York Times
las. Die klimatisierte Sauberkeit stand in erfreulich starkem Kontrast zu der trostlosen Einöde am Platz der Toten. Die Einrichtung der Messe entsprach dem üblichen Dekor an Bord dieses Schiffs. Tische und Stühle waren aus Kunststoff und Aluminium und am Boden befestigt. Aber die Düfte, die aus der Kombüse herüberwehten, hatten wenig mit dem Geruch nach Speck und Bratfett gemein, der in den meisten Schiffsmessen vorherrschend war.
    Nina setzte sich und war froh, ihrem wunden Fuß endlich etwas Ruhe zu gönnen. »Ich sterbe vor Hunger«, sagte sie, hob das Kinn und atmete tief ein. »Hier riecht es ja wie in einem Vier-Sterne-Restaurant.«
    Zavala legte die Zeitung beiseite. »
Fünf Sterne
. Wir unterbezahlten Angestellten der NUMA müssen ja schließlich auch eine Menge leisten. Die Weinkarte ist vorzüglich, aber der Keller hält lediglich kalifornische Tropfen bereit.«
    »Na ja, das hier ist immerhin ein amerikanisches Schiff«, sagte Austin mit gespielter Reue. »Ein Bordeaux oder Burgunder wäre da irgendwie fehl am Platz. Allerdings hat unser Koch seine Abschlussprüfung mit einem Cordon

Weitere Kostenlose Bücher