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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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der sich das U-Boot befand, wenn es nicht in den Tiefen des Ozeans unterwegs war.
    »Was ist denn nun mit diesen Molotowcocktails?«, fragte Zavala. Austins Mund verzog sich zu einem verkniffenen und wenig freundlichen Lächeln, und seine Augen, deren Farbe von Korallenblau zu Ultramarin gewechselt hatte, funkelten wütend.
    Bei aller Witzelei wussten er und Zavala ganz genau, dass Nina und die anderen an Bord so gut wie tot waren, falls sie versagten. Die Leute unten im Bugraum würden gefunden werden, und dann würden diese schwarz gekleideten Killer sie mit der gleichen Kaltblütigkeit umbringen, mit der sie die archäologische Expedition vom Antlitz der Erde gewischt hatten. Austin schwor sich, dies keinesfalls zuzulassen, solange er noch in der Lage war, einen Finger zu rühren.
    »Vergiss die Cocktails«, sagte er mit kalter Wut in der Stimme.»Ich habe eine bessere Idee.«
10.
    Austin lehnte an der Metallhaut des U-Boots und erläuterte seinen Plan. Die Bullaugen des Fahrzeugs starrten ihn regungslos an. Zavala saß auf dem Rand eines Wasserschlittens, um sein verwundetes Gesäß zu schonen, und nickte beifällig.
    »Eine klassische Kurt-Austin-Taktik, die auf sekundengenauem Timing, unbestätigten Vermutungen und jeder Menge Glück basiert. Angesichts der Tatsache, dass wir momentan mit dem Rücken zur Wand stehen, würde ich sagen, wir sollten es versuchen.«
    Zavala grinste, und der Kapitän schüttelte den Kopf. Dieser Kerl würde beim ersten kräftigen Schubs umfallen, aber er führte sich auf, als hielte die Fünfte Kavalleriedivision ihm den Rücken frei. Wie er so dastand, mit dem Knauf der Duellpistole, der aus seiner blutdurchtränkten Armschlinge ragte, hätte der silberhaarige Austin gut und gern als Hollywood-Pirat in einem Errol-Flynn-Film durchgehen können. Phelan kam zu dem Schluss, dass er sich glücklich schätzen konnte, diese beiden Wahnsinnigen auf
seiner
Seite zu haben, wenn er schon unter solch lausige n Bedingungen um sein Schiff kämpfen musste.
    Nachdem ihre Strategiebesprechung beendet war, krochen sie durch eine Tür in der Rückwand des Raums, die von der U-Boot-Garage aufs Achterdeck führte.
    Unmittelbar hinter den turmhohen Aufbauten der wissenschaftlichen Lagerräume hatte man zwei mobile Wohncontainer auf Deck vertäut, die als zusätzliche Laboratorien genutzt wurden. Die drei Männer schlichen sich um die Container herum und quer über das Deck, bis sie sich am äußersten Ende des Schiffs befanden. Über ihnen erhoben sich die massiven Holme des Achterkrans, mit dem das Unterseeboot zu Wasser gelassen und wieder nach oben gehievt wurde.
    Das Deck schien menschenleer zu sein, aber Austin wusste, dass sie nicht allzu lange allein bleiben würden. Genau genommen
hoffte
er regelrecht auf fremde Gesellschaft.
    »Was soll ich tun?«, fragte der Kapitän.
    Es tat Austin Leid, dass er je an den Fähigkeiten dieses tapferen alten Seebären gezweifelt hatte.
    »Sie sind der Einzige von uns, der noch über zwei gesunde Arme und Beine verfügt. Da es in dieser Phase der Operation vornehmlich auf Knochenarbeit ankommt, bleibt leider alles an Ihnen hängen.«
    Unter Austins einarmiger Anleitung schleppte der Kapitän aus einem Lagerraum vier der Benzinkanister, mit denen die Schlauchboote betankt wurden. Auf ungefähr halbem Weg zwischen Kran und Laborcontainern stellte er sie dann in gleichmäßigem Abstand nebeneinander auf, so dass die Reihe quer über das Deck verlief. Jeder der Formgepressten roten Polyäthylenkanister fasste fünfunddreißig Liter.
    Nach dieser Anstrengung war dem Kapitän schwindlig, und er musste sich ausruhen.
    Austin, der infolge des Blutverlusts ebenfalls ziemlich benommen war, konnte es ihm nicht verübeln. Zavala hatte ein kurzes Holzpaddel aufgetrieben, das ihm als Krückstock diente, und humpelte wie Long John Silver über das Deck. Er behauptete, es ginge ihm gut, aber er musste die Zähne zusammenbeißen, als er sich auf der Kabeltrommel einer Winde niederließ.
    »Ich schätze, in der nächsten Zeit wird keiner von uns zum Blutspenden gehen«, sagte Austin. »Wir sollten besser so schnell wie möglich weitermachen, bevor wir noch alle umkippen. Es ist unbedingt erforderlich, dass wir die Kerle zu uns herlocken.«
    »Ich kann es ja noch einmal mit spanischen Grüßen versuchen.
    Letztes Mal hat’s funktioniert.«
    Austin musste daran denken, welch heftige Reaktion Zavala s Beleidigungen auf dem Oberdeck hervorgerufen hatten. »Leg los«, sagte

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