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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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er.
    Zavala holte tief Luft und ließ dann mit brüllend lauter Stimme eine Schimpfkanonade vom Stapel, die den guten Ruf der Familien seiner Zuhörer auf jede erdenkliche Weise in Zweifel zog. Väter, Brüder und Schwestern wurden gleichermaßen mit zahlreichen phantasievollen Perversionen in Verbindung gebracht. Austin verstand kein Wort von dem, was sein Freund da sagte, aber der sarkastisch stichelnde Tonfall machte unmissverständlichklar, worum es im Wesentlichen ging.
    Während Zavala den Köder auswarf, packte Austin einen der Deckschläuche und signalisierte dem Kapitän, er möge den dazugehörigen Wasserhahn aufdrehen. Der Schlauch ruckte plötzlich, als wäre er lebendig. Austin ging quer über das Deck und schwenkte dabei die Tülle hin und her.
    Das Geräusch des Wassers, das prasselnd aufs Deck traf, wurde von Zavalas Beschimpfungen mühelos übertönt. Mit einiger Anstrengung konnte Austin im Schein des Mondes erkennen, wie eine weiß schäumende Pfütze entstand und sich immer weiter ausbreitete. Er ließ sie fast bis zu den Benzinkanistern vordringen.
    Leider verfehlten Zavalas Beleidigungen diesmal ihre eindrucksvolle Wirkung. Nach den jüngsten Erfahrungen war der Feind misstrauisch geworden. Austin wurde ungeduldig. Er zog die Duellpistole aus der Schlinge, richtete sie himmelwärts und drückte ab. Falls sein Plan fehlschlug, kam es auf diese eine Kugel auch nicht mehr an. Der Trick funktionierte. Kurz nach dem donnernden Schuss schälten sich einige dunkle Gestalten aus den Schatten rund um die Laborcontainer und bewegten sich langsam auf die Gruppe zu. Im fahlen Mondlicht wirkten sie beinahe wie Gespenster.
    Erneut durchzuckte Austin die Befürchtung, die Männer könnten über Nachtsichtgeräte verfügen, aber er verdrängte den Gedanken sogleich wieder. Die Fremden bewegten sich jetzt vorsichtiger als während der letzten Angriffe, aber sie schienen weiterhin fest entschlossen zu sein, ihren Auftrag zu erfüllen.
    Nach Austins Schätzung konnte es nur noch wenige Sekunden daue rn, bis starke Taschenlampen aufblitzen und tödliche Geschossgarben über das Deck fegen würden.
    Die Pfütze endete dicht vor den Kanistern.
    Rote Lichtpunkte glommen in der Finsternis. Sie stammten von Laserzielgeräten, mit deren Hilfe die Schützen unfehlbar treffsicher wurden.
    Austin gab Zavala das vereinbarte Signal.
    »Jetzt!«
    Zavala saß mitten auf dem Deck, um seine Verletzung zu schonen. Sein Blick ruhte auf der kaum sichtbaren Schaumlinie, die das Ende der vordringenden Wasserlache markierte. Er hob mit beiden Händen den Bowen-Revolver, zielte auf den Kanister ganz rechts außen und drückte ab.
    Die Waffe donnerte wie eine Miniaturhaubitze. Der Kanister zerplatzte, und eine Benzinfontäne klatschte auf das Deck. Er feuerte noch drei weitere Male. Drei weitere Kanister wurden in Stücke gerissen. Die hundertvierzig Liter Benzin breiteten sich zu einer großen Pfütze aus.
    Austin wies den Kapitän an, den Schlauch aufzudrehen. Das Benzin schwamm auf der Oberfläche des vordringenden Wassers voran und umspülte die lang ausgestreckten Körper der Angreifer, die sich beim ersten Schuss aus Austins überdimensionierter Pistole flach auf den Boden geworfen hatten. Sie standen auf, und falls ihnen bewusst wurde, wie gefährlich es war, in benzingetränkter Kleidung mitten in einer Treibstofflache zu stehen, war es zu spät, um irgendetwas daran ändern zu können. Es bedurfte lediglich noch eines Funkens, um das Deck in ein Inferno zu verwandeln, und Zavala war nur zu gern bereit, auch diesen Teil der Aufgabe zu übernehmen.
    Er legte die leere Bowen beiseite und nahm die Leuchtpistole.
    Austin hatte die Angreifer im Auge behalten.
    »Jetzt!«,
schrie er abermals.
    Zavala drückte ab. Das glühende Projektil schoss im steilen Winkel nach unten und hüpfte zischend und phosphoreszierend über den Boden. Das Deck ging schlagartig in Flammen auf, und Joe riss zum Schutz vor der heißen Druckwelle den Arm vors Gesicht.
    Eine gelbe Flammenwand raste auf die schwarz gekleideten Gestalten zu. Als die brennbare Flüssigkeit, in der sie standen, wie eine Napalmbombe explodierte, wurden die Angreifer urplötzlich aus der Dunkelheit gerissen. Das Feuer griff sofort auf die benzingetränkte Kleidung über und verwandelte die Männer in lodernde Fackeln.
    Die starke Hitze saugte ihnen die Luft aus den Lungen. Bevor sie auch nur einen weiteren Schritt tun konnten, brachen sie auf dem Deck zusammen. Aus der sich

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