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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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gerade einige frische Äste auf das Feuer, als Julian zum Troll sagte.
    »Wie lange dauert es, bis sich Dragan meldet? Er müsste doch längst wieder zurück sein.«
    Granak verdrehte die Augen, wobei er durch die schmale Öffnung hinaus sah, ehe er antwortete. »Keine Ahnung, was ihn aufhält aber ich glaube er wird bald auftauchen, spätestens bis zur Dämmerung erwarte ich ihn zurück.«
    Julian wollte etwas hinzufügen doch der Troll sprach weiter.
    »Wenn Dragan zurück ist und wir wissen, in welchen Teil Andorans wir uns befinden, suchen wir uns ein Versteck. Ich muss mich zuerst mit Riana beraten, was sie unternehmen will, denn sie alleine entscheidet über ihre weiteren Handlungen.«
    Julian sah zu dem wolkenverhangenen Himmel auf, um nach dem Drachen des Trolls Ausschau zu halten. Er war nicht ganz klar, was Granak damit sagen wollte und der Troll musste es ihm angesehen haben.
    Im flüsternden Ton sprach er weiter, so als befürchte er Riana könne ihn hören. »Einhörner sind sozusagen die Seele von Andoran. Sterben sie aus, wird auch Andoran sterben. Ganz am Anfang herrschte bis zur Ankunft dieser magischen Wesen das Chaos auf Andoran, das erst durch ihre Magie gebändigt wurde. Das Chaos kehrt zurück, wenn das letzte Einhorn stirbt. Kisho glaubt, mit den Hörnern diesen Zustand beherrschen zu können. Aber er irrt sich gewaltig und wird diese Welt in den Abgrund reißen, wenn ihn niemand aufhält.«
    Auf Julians Gesicht zeichnete sich Verstehen ab. »Gibt es niemand auf Andoran, der sich gegen Kisho wehrt?« Julian fand es naheliegend, dass Kisho Feinde hatte, die ihn bekämpften. »Wenn Kisho so viel Leid über Andoran bringt, warum wehren sich seine Bewohner nicht gegen ihn.«
    Julians Frage entlockte dem Troll ein mitleidiges Lächeln und ließ ihn entmutigt den Kopf schütteln. »Kishos Macht gründet auf dem sagenhaften Rubin, den er einst den Mydaren stahl. Nur sie wissen, was der Rubin imstande ist alles zu vollbringen. Dieses alte Volk nutzte die magischen Kräfte des Rubins in seiner Weisheit zum Guten. Mit dem Diebstahl besiegelte Kisho das Schicksal der Mydaren. Nur noch ihre verfallene Stadt Mydar zeugt davon, dass es sie einst gab.«
    Granak verstummte für einige Augenblicke und blickte sinnierend ins Feuer, bevor er weiter sprach.
    »Dieser Rubin besitzt große Macht. Im Guten wie im Schlechten, je nachdem wer ihn besitzt und nur die Magie der Einhörner, die auf Riana überging, steht ihm entgegen. Riana jedoch ist ein junges in Magie unerfahrenes Einhorn, das noch viel zu lernen hat. Erst wenn sie die Magie beherrscht, kann sie es wagen, sich Kisho zu stellen …«
    »Um ihn dann zu töten,« vollendete Julian Granaks Satz.«
    Auf Granaks Gesicht zeichnete sich Bestürzung und Missbilligung zugleich ab. »Um Himmelswillen …, nein! Riana darf nur das verloren gegangene Gleichgewicht wieder herstellen, aber auf keinen Fall Leben zerstören, das würde den Untergang Andorans nur noch beschleunigen. Sie muss Kisho seine magischen Kräfte nehmen,« fügte der Troll erklärend hinzu.
    Granak zog seinen Mantel noch enger um seine Schultern. Es schien als friere es ihn schon bei dem bloßen Gedanken den Julian geäußert hatte. Mit einem wehmütigen Blick sah er zu der schlafenden Riana, dabei seufzte er leise, sodass Julian kaum verstand, was er murmelte. »Sie ist noch so jung und trotzdem lastet eine große Bürde auf ihr. Dennoch muss sie diesen Weg gehen, um Andoran zu retten.
    Von diesem Augenblick an hüllte sich der Troll in brütendes Schweigen, und erst als Stunden später über ihnen ein heiseres Fauchen erklang, sprang er vom Boden auf. »Das ist Dragan nun wissen wir bald, wo es uns hinverschlagen hat.«
    Dragan stieß durch die tief hängenden Wolken und stürzte wie ein Stein auf die Erde zu. Knapp vor dem Aufschlag bremste er flügelschlagend seinen Flug und landete wie eine Feder im nassen Gras. Sofort eilte Granak zu seinem Drachen und überschüttete ihn mit Fragen. Dragan antwortet nicht gleich, sondern schüttelte seine Flügel, um sie vom Wasser zu befreien, das sich beim Flug durch die Wolken angesammelt hatte. Wo warst du so lange, ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht. Hast du herausgefunden, wo wir uns befinden?
    Julian vernahm Dragans mentale Stimme, die sich belustigt anhörte. Die Umgebung dürfte dir eigentlich bekannt vorkommen Troll, oder hast du dich noch nicht umgesehen. Granak fiel es schwer, die Bemerkung Dragans zu übergehen. Er machte eine

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