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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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den Weg verstellte. „Eine Säbelzahnkatze“
    Sein im Vergleich zu seinem Körper zu kurzer Schwanz peitschte hektisch umher und aus seiner Kehle drang ein gedämpftes Fauchen. Tief geduckt setzte er behutsam eine Pfote vor die andere und näherte er sich aufreizend langsam Riana. Wie erstarrt stand Granak hinter Riana, die zu seinem Entsetzen nicht das geringste Anzeichen von Angst zeigte, im Gegenteil. Riana machte einen Schritt auf die riesige Katze zu und hob leicht ihre Hand.
    Granak fielen fast die Augen aus dem Kopf, als die Katze stehen blieb und ihr Maul öffnete. Verzweifelt suchte er in seinem Gedächtnis nach einer Formel, die das Ungeheuer tötete, oder sie zumindest in eine handlichere Ausgabe von ihr verwandelte. Nichts …, nicht die einfachste Formel wollte ihm einfallen angesichts der Bedrohung der Riana gegenüberstand. Rianas Hand beschrieb einen Kreis. Augenblicklich wurde sie in eine schwach schimmernde Aura gehüllt, aus der sich ein tropfenförmiges Gebilde löste, das auf das gestreifte Fell der Katze niedersank.
    Fassungslos hörte er wie Riana dem Raubtier zuredete und sah, wie der Tropfen der Aura vom Fell der Katze verschluckt wurde.
    Wir sind Kinder Andorans und somit keine Feinde , hörte Granak das Einhorn sagen, lass uns unsrer Wege gehen und suche dir dein Abendessen woanders .
    Die Katze legte sich mit dem Bauch auf den Boden, sah Riana aus ihren gelben Augen an und ließ es zu, dass Riana ihr über das Fell strich.
    Granak hielt den Atem an, als sich die Katze erhob und Riana folgte, wie eine der kleinen Hauskatzen die Granak bei den Polaniern gesehen hatte. Die hielten sich die kleinen Katzen um ihre Vorräte vor den Nagetieren zu schützen, von denen Polanien hin und wieder heimgesucht wurden. Die Polanier verehrten ihre Tiere und wehe dem der eine dieser Katzen tötete, dies hätte sein Todesurteil bedeutet.
    Vom Lager her hörte Granak das Brechen von Zweigen und kurz darauf tauchten Gandulf und Julian auf. Neben ihnen stand Trina, deren Fell sich sträubte, während sie heiser bellte.
    Gandulf und Julian hielten ihre Bögen in der Hand und richteten ihre Pfeile auf die Königskatze.
    »Nehmt eure Waffen runter,« gebot Riana mit fester Stimme.
    Verdutzt befolgten die beiden ihren Befehl und senkten ihre Pfeile zu Boden.
    »Aber ……, machte Julian einen Versuch einen Einwand vorzubringen, doch Riana gab ihm ein Zeichen zu schweigen. Sie wandte sich der Riesenkatze zu, strich ihr über das Fell, ehe sie zu ihr sprach. Geh in Frieden, mögest du heute noch gute Beute machen mein Freund . Ein leichtes Grollen verließ den Rachen des Ungetüms, dann verschwand sie im Unterholz. Julian lief aufgebracht zu Riana und fragte sie. »Was war denn das? So eine große Katze hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Sie hätte dich mit einem Biss verschlingen können.« Nun mischte sich Gandulf ein, der sich mit wütender Miene Granak näherte. »Was soll das, was sucht ihr mitten in der Nacht außerhalb des Lagers? Zuerst warnst du uns vor den Gefahren des Urwalds, dann entfernt ihr euch vom Lager. Ich hoffe es gab einen triftigen Grund dafür.«
    Gandulf schrie diese Worte fast und machte Anstalten den Troll an seinem Mantel zu packen. Verlegen sah der Troll Gandulf an, ehe er sich wortlos abwandte und ins Lager zurück ging. Gandulf blickte Granak wütend nach und fragte Riana. »Was hat er, warum lässt er mich einfach stehen, ohne mir zu antworten?«
    »Vielleicht hast du ihn gekränkt, als du ihn angeschrien hast,« erwiderte Riana, und lief zum Lager zurück.
    Gandulf sah Julian an, der ebenso ratlos wie er war. »Das soll einer verstehen,« grummelte Gandulf wütend, »da macht man sich Sorgen und will ihnen helfen, dann lassen sie einen einfach stehen. Komm wir gehen zurück zum Lager.«
    Gandulf stapfte verdrießlich voran und Julian folgte ihm. Als sie ankamen, lagen Granak und Riana schon in ihre Decken gehüllt und schienen zu schlafen. Jedenfalls hatte es den Anschein.
    Am nächsten Morgen herrschte vor dem Aufbruch eine angespannte Stimmung. Jalara hatte sich am Abend zuvor auf die Jagd begeben und war bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Riana schien besorgt wegen Jalaras Abwesenheit und sie wirkte unruhig. Granak trat nervös von einem Fuß auf den Anderen und drängte Riana zum Abmarsch. Riana blieb stur und wollte warten bis Jalara wieder erschien, während Gandulf noch das unverständliche Verhalten des Trolls von der vergangenen Nacht beschäftigte.
    Julian

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