Das Tor nach Andoran (German Edition)
Formeln, schreckenerregende Bilder und Flüche standen.
Kisho übereilte nichts und er suchte lange, bis er sich sicher war, den richtigen Zauber gefunden zu haben.
Den Zauber, der den Astralleib vom Körper löste.
Kishos dunkle von schwarzen Pusteln übersäte Haut bekam einen dunkelgrünen Schimmer vor Aufregung. Aufmerksam studierte Kisho die Beschreibung des Zaubers und seine Wirkungen. Dieses Mal wollte er keinen Fehler begehen, obwohl die Zeit drängte. Dieser Zauber verwandelte Aretamis in ein willenloses Werkzeug, dass seinen Befehlen bedingungslos gehorchen würde. Der Zauber zwang Aretamis, sich dem Willen seines Herren zu unterwerfen, dem es dadurch möglich wurde seine magischen Kräfte einzusetzen, um den Troll und Mandelao aus dem Weg zu räumen.
»Weißt du ich dachte da an den Zauber mit dem Astralleib,« plauderte Kisho im gespielt freundlichen Ton weiter. Angespannt suchte er in der Miene des Magiers nach einer Reaktion und glaubte ein leichtes Zucken der Augenlider zu bemerken.
»Du hast sicher schon einmal davon gehört,« fuhr Kisho selbstgefällig fort. »Er macht dich willenlos und nimmt dir deine Gestalt. Fortan wandelst du als schattenhaftes Wesen umher und befolgst meine Befehle. Aber ich will mich erkenntlich zeigen, wenn du ...,« Kisho sah, mit freudiger Erregung die ersten Anzeichen von Panik in den Augen Aretamis, der ihn aus geweiteten Augen anstarrte. Mit zusammengekniffenen Lippen beobachtete Aretamis jede Handbewegung des Barons und schwieg.
Aretamis Reaktion enttäuschte Kisho und er fühlte die alte Wut wieder in sich aufsteigen. Nachdem Aretamis hinter Kishos Pläne gekommen war, war er für Kisho nicht mehr von Nutzen, aber es gab noch Geheimnisse, die der Magier für sich behielt und die wollte er unbedingt haben.
Bis zum heutigen Tag war es ihm nicht gelungen, den Willen des Magiers zu brechen. Die anderen Magier, die sich Kisho nicht anschlossen, setzte er im Kerker der Festung fest und ließ sie foltern, bis sie ihm ihre Geheimnisse verrieten. Anders Aretamis.
Verfielen die anderen dem Wahnsinn oder starben, so widerstand Aretamis allen Versuchen Kishos ihm seine Geheimnisse abzupressen.
Bis zum heutigen Tag war es ihm nicht gelungen, den Willen des Magiers zu brechen, doch mit dem Zauber, den er anwenden wollte, wurde Aretamis zu seinem willenlosen Werkzeug. Dies schien auch Aretamis zu begreifen.
Wild rollte der mit den Augen und versuchte trotz des Banns, mit dem ihn Kisho belegt hatte, einen Fluchtzauber. Ein schwacher verzweifelter Versuch seine alten Kräfte noch einmal zu mobilisieren.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht brach Aretamis den Zauber ab. Sein Fleisch dampfte, als würde er gekocht. Zufrieden beobachtete Kisho den vergeblichen Versuch des Magiers. Sollte er doch versuchen sich mit Magie zu befreien, bis seine Schmerzen unerträglich wurden, ihm konnte es nur recht sein. Ein geschwächter Aretamis brachte dem Zauber den er vollführen wollte weniger Gegenwehr entgegen.
»Du siehst das nicht richtig Aretamis. Wenn du den Gefallen um den ich dich bitte zu meiner Zufriedenheit erledigst, nehme ich den Zauber zurück und befreie dich auch von meinem Bann. Das ist es doch, was du dir wünscht, oder nicht?« Kisho kicherte leise vor sich hin.
Aretamis bäumte sich im Stuhl auf und schrie Kisho an. »Lieber sterbe ich, als dass ich noch einmal zu deinem Handlanger werde.«
Nun begann Kisho, meckernd zu lachen. »Du hast leider keine andere Wahl mein Freund. Schade, dass wir beide nicht so gut auskommen, denn wir hätten viel Spaß miteinander gehabt.« Schlagartig wurde Kishos Miene wieder ernst und seine Augen sprühten rote Funken. »So nun genug geredet. Ich erkläre dir nun deine Aufgabe, damit du dich nach deiner Verwandlung auch daran erinnerst. Du wirst mit deiner wenigen magischen Kraft, die dir bleiben wird, Mandelao den Magier der Mydaren und Granak den Trollmagier töten. Wie du das anstellst, ist deine Sache, aber ich rate dir, die Angelegenheit gründlich zu erledigen.«
Aretamis bäumte sich erneut auf und versuchte sich von seinen Fesseln zu befreien. »Sinnlos mein Freund, geh sparsam mit deinen Kräften um, du wirst sie noch brauchen,« riet Kisho mit einem verächtlichen Lächeln auf den Lippen.
Mit beinahe aufreizender Umsicht zeichnete Kisho einen Kreis aus weißer Kreide um den Stuhl der Qualen. Dabei konnte er sich ein meckerndes Kichern nicht verbeißen. Mit zufriedener Miene betrachtete er sein Werk und nickte
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