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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Diese Worte hallten in Gallans Kopf wider, als er versuchte seine Gedanken auf das Einhorn zu richten.

Kapitel 26
    Kampf um Ituma

    Riana sah mit einem leichten Schrecken auf den Körper mit den langen weißen Haaren herab, der zusammengerollt vor ihr lag. Sie sah in das blasse Gesicht, und auf die zierliche Gestalt und sie wusste plötzlich, wen sie da anstarrte. Es war niemand anderer als sie selbst.
    Riana sah sich um und erkannte im Schrein des herabgebrannten Feuers die verwaschenen Schemen ihrer Gefährten, die ihre Schlafstätten rings ums Feuer aufgeschlagen hatten. Erneut ging ihr Blick zu dem Mädchen zurück.
    *Was war geschehen, bin das Ich?,* fragte sie sich und fühlte die Panik, die in ihr aufzusteigen drohte. * Wie konnte sie ihren Körper verlassen?* Rianas Blick glitt zurück zu der Gestalt und betrachtete sie genauer.
    Mit einer gewissen Beruhigung registrierte sie die kaum wahrnehmbaren aber regelmäßigen Bewegungen des Brustkorbs und wusste, dass sie noch atmete. Und noch etwas nahm Riana wahr. Die Anwesenheit eines Wesens, das in ihr Bewusstsein drang. Erneut drohte Panik sie zu überschwemmen, doch da hörte sie die leise und beruhigenden Worte Servinas in ihrem Geist. » Komm Tochter, es ist Zeit, Gallan erwartet dich.«
    Ohne ihr Zutun entfernte sich Riana von den schlafenden Gefährten. Dort wo soeben noch der schlafende Troll gelegen hatte, zogen nun die Hügel und Wälder des Vorgebirges in rasender Geschwindigkeit im hellen Mondlicht vorbei. Die Hügel flachten ab und gingen in die Elshirn-Ebene über mit ihrem wogenden Grasmeer und den vereinzelten Akazien, die am Tag Schatten spendeten. In der Ferne erkannte Riana die Stadt, die sie tags zuvor mit Kandralas als Ituma bestimmte. Vorbei an den Feuern der Belagerer wurde Riana zu der Festungsmauer gezogen und tauchte in das Gewimmel der Häuser ein. Sie suchte nach etwas bestimmten, nur war bis jetzt noch nicht richtig klar, nach was sie suchte.
    »Den Geist Gallans ..., du suchst den Geist Gallans meine Tochter,« hörte sie wie aus weiter Ferne die Stimme ihrer Mutter.
    »Suche das Licht und du wirst ihn finden,« riet ihr Servina. Riana sah sich verwirrt um. * Wo sollte sie mit ihrer Suche beginnen? Die Stadt erglühte regelrecht von Feuern und Fackeln, die den Menschen Licht und Wärme spendeten.*
    Plötzlich begriff Riana, welches Licht ihre Mutter meinte. Das Licht des Geistes ... sie musste das Licht von Gallans Geist finden. Ruhelos wanderte ihr Bewusstsein durch die Gassen und Straßen der Stadt. Sie berührte mit ihrem Geist die Gedanken der Menschen auf der Straße oder hinter den Mauern ihrer Häuser, aber sie zweifelte langsam daran, auf diese Weise Gallans Geist ausfindig zu machen. Sie würde ihn erkennen, dessen war sich Riana sicher, doch die Suche nach ihm glich der Suche einer Nadel im Heuhaufen.
    Endlich, nach schier endloser Zeit, wie ihr es ihr vorkam, fühlte sie Gallans Geist in einem Haus, dessen Fenster dunkel waren. Vorsichtig näherte sich Riana und drang durch die Mauern in das Innere ein. Vor ihr auf einem einfachen Bett lag der Mann, der ihre Herde abschlachten ließ. Riana sah sich im Raum um. Gallan war alleine in dem kleinen beengten Zimmer, in dem gerade der Platz für das Bett, einen Tisch und einen Stuhl reichte.
    Behutsam näherte sich ihr Geist dem Gallans. Riana bemerkte das kurze Aufbäumen, als Gallan ihre Nähe fühlte, dann war sie eins mit ihm.
    Zuhauf strömten Bilder auf sie ein, teils waren es ihre eigenen Erinnerungen, teils die von Gallan, die sich unversehens miteinander vermischten. * Entstanden so Visionen?,* fragte sich Riana verblüfft, * oder lag sie noch neben dem Feuer und träumte nur?*
    Ihr Gefühl sagte ihr etwas anderes. * Sie hatte ihren Geist auf die Suche nach Gallan geschickt und ihn gefunden. Wie aber konnte sie ihm sagen, weshalb sie hier war, gab es eine Möglichkeit sich ihm mitzuteilen?*
    » Gallan kann dich hören ,« flüsterte die Stimme ihrer Mutter im Hintergrund.
    Riana zögerte noch, fasste sich dann doch ein Herz und sprach den Geist Gallans an. »Gallan ich bin Riana, das Einhorn, das dir entkommen ist. Was ist geschehen, dass Kisho dich bekämpft?« Aus Gallans Antwort hörte Riana nicht die geringste Verwunderung heraus, als er sagte.
    »Ich hab auf dich gewartet. Der Schamane hatte es vorausgesehen, doch du kommst zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Truppen Kishos belagern Ituma und ich kann hier nicht weg.« Riana glaubte einen gewissen Sarkasmus aus

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