Das Tor nach Andoran (German Edition)
Weile verbrachte Belgan damit sich mit dem Singsang und dem Schaukeln in Trance zu versetzen, ohne dabei Gallan und Riana zu beachten.
Plötzlich riss Belgan seine geschlossenen Augenlider auf, als erscheine ihm ein Geist, dann öffnete der Schamane seinen zahnlosen Mund und begann zu sprechen. Seine Stimme hörte sich unvermittelt höher und weicher an.
»Heile Aretamis, er ist ein Teil des Ganzen.«
* Diese Stimme ,* durchfuhr es Riana. Diese Stimme klang wie die ihrer Mutter. Riana fühlte, wie ihr die Kehle eng wurde und sich ihre Augen mit Tränen füllten. Übermannt von ihren Gefühlen schluchzte sie.
»Ich vermisse dich Mutter …, ich vermisse euch alle. Warum musste es so weit kommen?« Schluchzend schlug Riana die Hände vors Gesicht, da vernahm sie die Stimme erneut.
»Kisho ist keineswegs geschwächt, er hat nur eine kleine Schlacht verloren und dir bleibt nicht mehr viel Zeit. Mein Zauber, der dir diese Gestalt gab, wird schwächer. Begib dich mit deinen Gefährten zur schwarzen Festung. Kishos Macht kann nur gebrochen werden, wenn der Rubin nicht mehr in seinem Besitz ist. Versuche nicht Kisho herauszufordern, solange er noch mit dem Rubin verbunden ist, daran musst du immer denken. »Mach dich auf den Weg …, mach dich auf den Weg ……«
Die Stimme wurde schwächer und bald glich sie dem Flüstern des Windes, der über das Gras der Ebene wehte. Verzweifelt und ratlos flüsterte Riana der schwächer werdenden Stimme hinterher. »Wie nur, .... wie?,« dann verstummte Servinas Stimme und Stille erfüllte den Raum.
Als Riana wieder die Hände vom Gesicht nahm, sah sie in Belgans trübe Augen. Um den Mund des Schamanen spielte ein Lächeln, als er fragte. »Wirst du den Rat deiner Mutter befolgen, Einhorn?«
Riana nickte geistesabwesend, stand vom Boden auf und bat Gallan sie in zu den Anderen zurückzubringen. Ihre Absicht war es ohnehin gewesen, Kisho in seiner schwarzen Festung zum Kampf herauszufordern, wenn ihre Mutter nicht darauf bestanden hätte, dass Gallans Hilfe dazu notwendig wäre. Nun verlangte sie von ihr, den Magier Aretamis mit einzubeziehen.
* Wie schaffte sie es den Astralleib in dieser Welt zu halten, und ihm sein Bewusstsein wieder zu geben? * Riana eilte hinter Gallan durch die Gassen von Ituma, da drängte ein Gedanke in ihr Bewusstsein, der sie automatisch langsamer werden ließ.
* Gab es einen Zusammenhang zwischen dem unerklärlichen Sog, der sie bei Aretamis Berührung durchfuhr und seiner Bitte ihm zu helfen? Weshalb wurde sie danach ohnmächtig? Wollte der Magier einen Teil ihrer Kraft, um aus dem Zustand, in dem er war zu erwachen? *
Es blieb ihr nichts anderes übrig, als es durch eine erneute Berührung herauszufinden. Sie wollte aber nicht wieder in Ohnmacht fallen. Es musste einen Weg geben, der sie nicht entkräftete, aber Aretamis in diese Welt zurück brachte. *Wenn ihr Mandelao Granak und vielleicht der Schamane dabei halfen?* Gallan, der vorauseilte, bemerkte es erst, als er sich an einer Hausecke nach ihr umsah.
»Was ist, warum bleibst du stehen?« Gallan sah den nachdenklichen Gesichtsausdruck Rianas und ging zu ihr zurück.
»Kann ich dir helfen?,« fragte er unsicher. Erst als Gallan Riana an der Schulter berührte, blickte sie auf. »Was ……,« fragte sie noch mit ihren Gedanken beschäftig. »Benötigst du Hilfe Riana, oder warum bleibst du einfach stehen?«
Riana sah Gallan mit leuchtenden Augen an.
»Ich glaub ich weiß, wie wir Aretamis aufwecken können. Sag dem Schamanen, dass ich seiner Hilfe bedarf. Kannst du ihn gleich holen?«
Gallan nickte mechanisch und wandte sich zum Gehen, da hielt ihn Riana zurück. »Ich finde allein meinen Weg, sorg du nur dafür, dass Belgan kommt.« Riana setzte ihren Weg fort, während Gallan den Schamanen holte.
Als sie durch die Tür die Halle betrat, sah sie Xylane mit ihrer Schwester auf den Armen auf sie zukommen. Ihre Flügel standen weit nach vorne, wie bei einem Adler der seine Beute abdeckt und Riana bemerkte den Schmerz in den Augen Xylanes. Die Arme und Beine ihrer Schwester baumelten leblos herab und sie wusste sofort, dass sie ihren Verletzungen erlegen war. Mit ausdruckslosen Augen ging Xylane an Riana vorbei und verschwand durch die Tür.
Rianas Blick suchte Mandelao und Granak. Sie fand sie in der Nähe des Lagers von Aretamis, doch die Magier starrten mit bedrückten Mienen Xylane nach. »Ich denke der Verlust wird Xylane abhalten dich weiter zu begleiten,« sagte Granak nachdenklich,
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