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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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gelingt, die ganze Macht des Rubins heraufzubeschwören, ist Andoran verloren und mit ihm alle, die darauf leben.«
    Das durchringende helle Stöhnen der verletzten Harpyie unterbrach ihr Gespräch und lenkte die Aufmerksamkeit auf sie. Augenblicklich hielten sich jene die es konnten die Ohren zu, um nicht taub zu werden. »Wachs in den Ohren der Ärmsten, die sich nicht bewegen können, wäre nicht das Schlechteste,« bemerkte Gandulf mit einem schiefen Lächeln zu Riana.
    Er half, wie Julian und Kalero die Verwundeten, die in langen Reihen nebeneinander aufgebaut waren, zu versorgen. Ganz am Ende, etwas abseits hatte man den Mantikor auf einem weichen Strohlager abgelegt. Die von den Pfeilen und Speeren der Zentaren verursachten Wunden gingen tief und man konnte sie nur mit Magie heilen, da es keiner von den Heilern der Nayati wagte, sie herauszuschneiden oder herauszuziehen.
    So blieb den beiden Magiern Mandelao und Granak nichts anderes übrig, als sie mit Magie zu entfernen. Diese Prozedur forderte ihre magischen Kräfte bis zur Erschöpfung, doch es gelang ihnen, viele der Todgeweihten zu retten. Einzig die Harpyie sprach auf keinen der zahlreichen Heilversuche der Magier an, und sie war dem Tod näher als dem Leben.
    Mandelao kontrollierte die Verbände um die Brust. Die Wunden mussten wieder aufgebrochen sein, denn sie waren von dem dunklen Blut der Harpyie durchnässt. Ihm war es gelungen die Pfeile ohne weitere Verletzungen zu entfernen, aber die Blutungen ließen sich nur vorübergehen stoppen.
    Schwach und eingefallen sah die Harpyie Mandelao an, der über sie gebeugt dastand. Der Magier konnte in ihren Augen lesen, dass sie sich keine Hoffnung machte, als sie nach Mandelao griff und seinen Arm umfasste.
    »Es geht zu Ende mit mir,« flüsterte sie schwach, dass Mandelao sein Ohr an ihren Mund halten musste. »Ruf Xylane, ich möchte bevor ich gehe mit ihr reden.« Ihr rasselnder Atem streifte sein Gesicht, als er nickte.
    Ein letztes Mal versuchte der Magier die Heilzauber, die er kannte, aber die stoßweise Atmung wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer. Mandelao rief Riana zu sich und mit besorgter Miene sagte er zu ihr. »Sie wird in den nächsten Stunden sterben. Lass nach Xylane schicken, das war ihr letzter Wunsch.« Mandelao las in Rianas Augen die stumme Frage, die ihr nicht über die Lippen wollte, und schüttelte traurig den Kopf. »Nein, ich hab alles versucht aber die Verletzungen sind zu schwer.«
    Riana rief Julian zu sich und beauftragte ihn Xylane zu suchen und in die Halle zu bringen. »Informier Xylane, dass ihre Schwester nach ihr verlangt. Mach es dringend, denn ihr bleibt nicht mehr viel Zeit. Als Julian die Halle verlassen hatte, ging Riana ans Lager des bewusstlosen Aretamis zurück, wo sich auch Mandelao und Granak einfanden und darauf warteten, dass Kishos Sklave ansprechbar wurde. Mandelao machte sich Kopfzerbrechen wegen des Magiers, den Granak Aretamis nannte. Seine Verbindung zu Kisho war in dem Moment unterbrochen worden, als Aretamis ohnmächtig wurde, dies stand für Mandela fest. Aber es gab viele Fragen, die unbeantwortet blieben, solange Aretamis sie nicht beantworten konnte.
    * Was bekam Kisho von dem Eingreifen der Kampfgefährten Rianas mit. Hatte er den Drachen die Mantikore und die Harpyien noch gesehen? *
    Mandelao sah zu dem Magier hinunter. Seine Versuche Aretamis aus der Bewusstlosigkeit zu holen, blieben bis jetzt erfolglos und jede Bemühung dies zu ändern, schwächten Aretamis Astralleib. Die angewandte Energie versickerte wie Wasser im Sand und er wusste nicht, wie er dem entgegen wirken konnte.
    Während sich Mandelao diesen Gedanken hingab, betrat Gallan die Halle und kam mit schnellen Schritten ans Bett von Aretamis. »Wie geht es ihm,« fragte er mit einem Blick auf den ausgezehrten Mann auf dem Bett.
    »Er wird schwächer und ich befürchte seine leibliche Hülle wird mit ihm sterben,« gab Riana zur Antwort und strich dabei Aretamis über die Stirn.
    Bei der Berührung schien es Riana, als spüre sie eine schwache Strömung, die an ihr zerrte und sie glaubte eine leise Stimme zu hören, die nach ihr rief. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück und sah Gallan verunsichert an. Widerstrebend berührte sie Aretamis erneut. Auf der Stelle fühlte sie Anziehung und vernahm das flüstern der Stimme, die sich flehend anhörte. »Hilf mir ……, bitte hilf mir!« Rianas Rücken versteifte sich, sie stand kerzengerade da und lauschte dem beschwörenden

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