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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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einmal?«
    »Gern!«
    »Catlin?« Die Tür quietschte, als Richard sie öffnete und den Kopf zur Werkstatt hereinstreckte. »Ich muss aufbrechen.« Er trat ein und verabschiedete sich von Alan.
    »Der König erwartet mich in Oxford. Er gedenkt das Christfest dort zu begehen«, erklärte er, als Catlin ihn in den Hof begleitete.
    Hunter begrüßte die beiden freudig, scharwenzelte um Richard herum und ließ sich dann genüsslich von Catlin kraulen. »Bist ein guter Junge«, lobte sie ihn und tätschelte ihm den Rücken, bevor sie wieder zu Richard aufsah.
    »Bevor wir losziehen, werde ich mich jedoch davon überzeugen, dass Mistress Mabel wohlbehalten zu Hause angelangt ist. Henry würde mir höchstselbst den Kopf von den Schultern reißen, sollte ihr auf den letzten Meilen noch etwas zugestoßen sein.« Beim Lächeln umspielte ein so wehmütiger Zug seine Mundwinkel, dass Catlin abermals den Verdacht hegte, Richard könne sein Herz ausgerechnet an Mabel verloren haben. Schon während ihrer Reise hatten seine sehnsüchtigen Blicke ihr die Vermutung aufgedrängt, dass ihre Freundin ihm mehr bedeutete, als gut für ihn war.
    »Du magst sie sehr«, stellte Catlin ohne jede Anzüglichkeit fest und legte ihrem Vetter die Hand auf den Arm. »Aber sie liebt den König, nicht dich. Auch wenn es wehtut«, fuhr sie mitfühlend fort, »musst du sie vergessen, sonst wirst du deines Lebens nicht mehr froh.«
    »Und ausgerechnet du meinst, mir in Liebesangelegenheiten raten zu können?«, schnaubte Richard. »Glaubst du, alle sind blind und taub?« Mehr als diese Andeutung kam ihm nicht über die Lippen, doch Catlin errötete auf der Stelle.
    »Du hast recht, verzeih mir«, stammelte sie.
    Richard lächelte traurig. »Falls der König mich nach dem Fest nicht fortlässt, schicke ich dir zwei Männer, die dich und Corvinus nach London zurückgeleiten.«
    »Nicht doch, Richard! Wir kommen zurecht. Wir sind einfache Handwerker und werden nicht überfallen, besitzen wir doch keine Reichtümer, für die eine Räuberbande den Strick riskieren würde. Außerdem hast du meinem Vater selbst vor Jahren erklärt, der Weg nach London sei ungefährlich.« Catlin lächelte ein wenig dünn. »Wir schaffen den Rückweg allein, mach dir keine Sorgen!«, versicherte sie ihm und warf sich in seine Arme. »Wenn du Knightly und Adam triffst, dann grüß sie von mir!«, bat sie mit zugeschnürter Kehle.
    »Das verspreche ich dir, kleine Base«, versicherte ihr Richard. »Verzeih mir, dass ich so grob war! Die Wahrheit ist oft schmerzhaft, darum hört man sie nicht gern. Du hast recht, ich liebe Mabel, heimlich und ehrenhaft, wie es sich für einen Ritter des Königs und seinen Freund geziemt, doch es ist nicht einfach«, gab er zu.
    Catlin nickte. »Ich weiß, dass du ein Ehrenmann bist und sich Henry auf dich verlassen kann«, flüsterte sie. »Meine Hand würde ich für dich ins Feuer legen, obwohl die Liebe einen Menschen so stark verändern kann, dass er sich selbst nicht wiedererkennt.«
    Richard drückte sie noch einmal an sich und küsste sie auf die Wange. »Leb wohl, liebste Base!«

    »Henry ist ein wunderbarer Liebhaber«, schwärmte Mabel, als die Freundinnen zwei Tage später durch den Abteigarten schlenderten, und errötete. »Komm, ruhen wir uns ein Weilchen aus!«, schlug sie vor und deutete auf einen bemoosten Stein. »Hier haben wir früher oft gesessen, erinnerst du dich?«
    Catlin nickte. Das steinerne Tor, das die Normannen einst erbaut hatten, war von hier aus gut zu sehen. Johns Glocke hing in diesem Turm. »Hier hat alles angefangen«, sagte sie nachdenklich. »Hätte ich mich nicht öfter auch mit Thomas hier getroffen, so wäre ich nie aufs Glockengießen gekommen … Weißt du, was aus ihm geworden ist?«
    Mabel schüttelte den Kopf. »Sie haben ihn fortgeschickt, wohin, weiß ich nicht. Dass du es vermutlich aber gar nicht so schlecht getroffen hättest, wärst du seinerzeit hiergeblieben, das weiß ich.« Mabel zwinkerte ihr zu. »Ein schmucker Bursche, dieser Alan. Hättest du das geahnt, wärst du vielleicht nicht fortgegangen, oder?«
    »Wäre ich doch!«, rief Catlin und funkelte Mabel erbost an. »Um nichts in der Welt würde ich mein Leben gegen ein anderes tauschen.«
    »Aber dein Gemahl ist alt und mit Verlaub nicht gerade der Mann, den sich eine junge Frau erträumt.« Mabel verzog das Gesicht.
    »Um mich musst du dir keine Sorgen machen«, erwiderte Catlin schnippisch. »John rührt mich nicht an. Er hat Gott

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