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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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nicht gesehen zu werden. Ob Richard, Knightly oder Adam seit der Hochzeit des Earl of Pembroke wieder einmal dort gewesen waren? Catlin machte an der Straßenecke halt und spähte zum Haus hinüber.
    »Mistress Catlin?«, fragte plötzlich eine ungläubig klingende Stimme hinter ihr.
    »Ich … ähm …«, stammelte sie, als sie herumfuhr und fast mit Aeldred, Hildas Ehemann, zusammengestoßen wäre.
    »Ich hätte Euch beinahe nicht erkannt!« Der Knecht ihres Onkels lächelte. »Eine rechte Hausfrau scheint Ihr mir inzwischen geworden zu sein.« Er deutete auf den Korb an ihrem Arm, in dem das Gemüse vom Markt lag.
    Catlin nickte.
    »Ihr lebt in London? Seid Ihr verheiratet?«
    »Eine Weile schon«, bejahte Catlin.
    »Dann habt Ihr auch Kinder?« Aelfred strahlte. »Piers, unser Ältester, hat sich ebenfalls vermählt, letztes Jahr im Frühling, und im Winter drauf kam unser erster Enkel.«
    »Da gratuliere ich.« Catlin lächelte und blieb die Antwort auf Aeldreds Frage schuldig. »Tut mir leid, ich muss gehen, mein Gemahl wartet.« Sie legte dem Knecht flüchtig die Hand auf den Unterarm, machte kehrt und lief mit großen Schritten die Straße entlang, aufgewühlt und voller Angst, er könne ihr heimlich folgen. Immer wieder warf sie einen Blick zurück, doch ihre Furcht war unbegründet. Aeldred hatte bereits das Haus ihres Onkels erreicht. Er hob die Hand und winkte. Catlin winkte zurück und hastete weiter. Wenn er Hilda von dem Wiedersehen erzählte, und das tat er zweifelsohne, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis auch ihr Vater erfuhr, dass sie in London lebte. Der Gedanke, er könne kommen und nach ihr suchen, hatte etwas Tröstliches und erwärmte ihr Herz. An ihrer Verbindung mit dem Glockengießer konnte er ohnehin nichts mehr ändern. Zum Glück wusste niemand außer Nigel, dass die Ehe nie vollzogen worden und damit im Grunde ungültig war. Bei dem Gedanken an den Vater erhellte ein Lächeln Catlins Gesicht. Doch es erstarb, sobald sie gründlicher darüber nachdachte. Nein, der Vater würde nicht nach ihr suchen. Vermutlich war er noch immer wütend und enttäuscht, dass sie davongelaufen war und ihn im Stich gelassen hatte. Außerdem würde er wohl kaum je die Schmiede verlassen und nach London reisen. Schweißgebadet von der unerbittlichen Sommerhitze, kehrte sie in die Werkstatt zurück. »Ich bin wieder da!«, rief sie, betrat die Küche und stellte den Korb ab. Vor Durst klebte ihr die Zunge am Gaumen. Auf dem Tisch stand ein Krug mit einem Rest Ale. Catlin leerte ihn in einem Zug. Das Ale war warm und schmeckte bitter. Sie leckte sich über die Lippen und atmete auf. »Tut das gut«, murmelte sie.
    »Da bist du ja!« Es war John, der hinter ihr die Küche betrat.
    »Ich muss aussehen wie eine Dörrpflaume!« Catlin wandte sich lachend um und lief rot an, als sie erkannte, dass er nicht allein war.
    John nickte geistesabwesend. »Das ist Flint, der neue Geselle«, stellte er ihr den Fremden vor.
    »Gott zum Gruße, Meisterin.« Der junge Mann grinste und verbeugte sich.
    Er war groß und kräftig, acht, vielleicht neun Jahre älter als Catlin, hatte wirres, halblanges blondes Haar, das ihm in die Stirn fiel, und meerblaue Augen, die vermutlich Eis zum Schmelzen bringen konnten. Plötzlich fühlte sich Catlin merkwürdig schwach in den Knien. Von der Hitze, dachte sie, oder vom Ale.
    »Ein gemütliches Heim!« Flint nickte wohlwollend, und als John sich abwandte, musterte er Catlin unverhohlen von oben bis unten. Das Zucken seiner rechten Braue ließ den Verdacht zu, dass ihm gefiel, was er sah. »Heiß!«, sagte er.
    »Wie?« Catlin rang nach Luft.
    »Viel zu heiß heute, nicht wahr?« Flint sah ihr so tief in die Augen, dass sich Catlins Magen anfühlte, als hätte sie einen Schwarm Bienen verschluckt. »Ein stickiger Sommer, man kann kaum schlafen des Nachts, ganz gleich, wie müde man ist«, fügte er grinsend hinzu.
    Obwohl seine Worte nichts Anzügliches enthielten, stieg Catlin abermals das Blut in den Kopf.
    John bemerkte es nicht. In Gedanken war er schon wieder bei der neuen Glockenrippe. »Ich habe Flint bereits die Werkstatt gezeigt«, erklärte er.
    »Sehr schön«, bestätigte der neue Geselle nickend und durchbohrte Catlin noch immer mit Blicken. Sie bezweifelte, dass er wirklich nur die Werkstatt meinte.
    »Corvinus, komm her!« John winkte den Jungen herbei.
    »Das ist Flint, der neue Geselle. Flint, das ist Corvinus, seit letztem Jahr mein Lehrling.« Er legte Corvinus die

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