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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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ganze Zeit Miete bezahlt hat. Aber in seinem Schloss sind ganze Zimmer voll mit Wanderschuhen und Rucksäcken. Unsere dagegen halten schon 12 Jahre.
    Als wir gehen wollen, sieht er Mutti in die Augen. Bundeskanzlerin bleiben ist sicher wie einen Berg besteigen!, meint er. Wir haben auf dem Heimweg geschwiegen. Ich denke, dass der Reinhold da irgendwie die Weltformel gefunden hat.
    Später hab ich im Computer nachgeschaut, dass er auch schon fast so viele Bücher geschrieben hat wie Karl May. Über 70. Karl May ist ja nie in den Ländern gewesen, über die er geschrieben hat. Mutti meinte, so hätte sich der Reini manchen Weg sparen können. Und die Zehen hätte er vielleicht auch noch. Aber wir mögen ihn trotzdem, den Reini.

    4. August  Sind heute abgereist. Habe Reini die Hand geschüttelt und ihm ins Ohr geflüstert: Auf einen Gipfel klettern ist wie – einen Berg besteigen! Er hat zurück geflüstert, noch nie habe ihn ein Mann so verstanden und wir könnten uns auch gerne mal ohne Mutti treffen. Auch an Humorlosigkeit kann er es also locker mit den Ostdeutschen aufnehmen.
    7. August  An der Uni fehlt es an allen Ecken und Enden. Vanadium Titanium ist alle, und mein Elektronenmikroskop wackelt. Die Kollegen sagen ständig, ich soll das doch mal zu Hause ansprechen. Ich warte seit Tagen auf einen passenden Moment, wo Mutti gute Laune hat.

    8. August  Um ihre Laune zu heben, tue ich so, als hätte sie das Sudoku in der Süddeutschen schneller gelöst als ich. Aber sie weiß, dass ich sie gewinnen lasse. Seit Guttenberg hat sie eine Nase dafür, wenn jemand falsch spielt.

    9. August  Sigmar Gabriel ist heute von seiner Tochter bebrochen worden und hatte kein Jackett zum Wechseln mit. Angela hat deswegen großen Spaß. Ich nutze ihre gute Laune und frage sie nach Geld für die Uni. Mutti sagt, dafür ist sie nicht zuständig. Unis sind Ländersache, und Wowereit braucht jeden Cent für seinen Flughafen. Das föderale System ist Mist. Flughäfen auch. Wowereit sowieso. Mutti sagt, ich müsse mich auch gar nicht erst hintenrum an die Schavan ranschleichen. Auch die hätte kein Geld.

    11. August  Ich schleiche mich hintenrum an die Schavan ran und frage sie nach Geld. Sie wirkt deprimiert. »Sie glauben gar nicht, wie sehr ich den Kaffee auf hab«, sagt sie, dabei sitzt sie im Lutter und Wegner bei einem großen Wein, und es ist sicher nicht ihr erster. Das mit dem Kaffee ist offenbar ein Westbegriff.
    Sie spricht undeutlich und schleppend. Sie weiß nicht, was Vanadium Titanium ist. Vermutlich hat sie bei ihrer Doktorarbeit doch mehr abgeschrieben, als sie zugeben will. Sie beklagt sich ausführlich bei mir. Bundesbildungsminister sei nur ein Fachbegriff für Grüßaugust. Das sei ja wohl kukident (vermutlich meint sie evident). Deswegen säße sie auch immer noch in Bonn. Sie verhaspelt sich mehrfach bei dem Begriff »Diaspora«. Sie sagt, wenn ich ihr noch einen Wein spendiere, sei sie bereit, Gelder für die Uni lockerzumachen. Sie habe nämlich noch einen schönen Batzen Budget in petto. Am Ende des Abends sind wir per Du.

    18. August  Annette hält Wort. Sie überweist Gelder, schreibt allerdings Vanadium falsch und Mikroskop auch.

    19. August  Mutti ist stinksauer wegen Annette. Irgendwie ist sie dahintergekommen und meint jetzt, die Plunze solle sich warm anziehen. Wörtlich. Ich glaube, sie ist ein bisschen eifersüchtig. Süß.

    20. August  Gerade kam im Radio, dass Annette Schavan nicht mehr stellvertretende CDU-Vorsitzende werden will. Für einen Moment habe ich ein schlechtes Gewissen. Andererseits kriege ich morgen mein neues Mikroskop. Man kann nicht alles haben …

    24. August  Meine Studenten laden mich ein, mit ihnen »um die Häuser zu ziehen«. Das sagt man heute so statt feiern. Die Sprache ändert sich eben. So wie wir früher zu Eisenhüttenstadt Schrottgorott gesagt haben. Wir haben ja auch »schau« gesagt und »urst«, wenn wir etwas gut fanden. Die Angela ist urst schau. Das wäre ein Satz, den heute niemand mehr verstünde. Heute würde man »schnafte« sagen, oder »prima«. Ich finde die Angela total schnafte. So müsste man das heute sagen. Man muss sich schon ranhalten, wenn man den Kontakt zur Jugend nicht verlieren will.

    25. August  Ich verstehe die Jugend nicht mehr. Ich war gestern mit meinen Studenten »um die Häuser«. Aber ich kenne mittlerweile nicht mal mehr die Getränke. Es gibt weder Bier noch Selbstgebrannten, sondern man trinkt Flatrate. Das

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