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Das Traumschloss

Das Traumschloss

Titel: Das Traumschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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offen.“
    „Ramon, was machst du da?“, fragte Lauren entsetzt, als Ramon auf Guy zustürzte und ihn am Revers packte. „Du darfst ihn nicht schlagen. Er ist betrunken.“
    „Und das rechtfertigt sein Verhalten?“, konterte er unwirsch. „Er hat dir wehgetan.“
    Guy wirkte jetzt ziemlich ängstlich.
    „Er hat sich nur danebenbenommen“, brachte sie hervor. Ihr wurde übel, als sie daran dachte, wie er ihr den Träger über die Schulter gestreift hatte, aber er hatte einfach nur zu viel getrunken. „Sieh ihn doch an. Er kann sich kaum auf den Beinen halten. Wenn du dich mit ihm prügelst, machst du alles nur noch schlimmer.“
    Ramon runzelte die Stirn, ließ Guy allerdings widerstrebend los. „Los, verschwinden Sie“, befahl er schroff. „Und halten Sie sich in Zukunft von Miss Maitland fern, wenn Sie keinen Ärger wollen.“
    Schweigend stolperte Guy aus dem Lift und eilte den Flur entlang. Erst jetzt merkte Lauren, wie sehr sie unter Schock stand. Sie schlang die Arme um sich, weil sie zu zittern begonnen hatte.
    „Hier.“ Ramon zog sein Jackett aus und hängte es ihr um, bevor er sie in den Aufzug zurückführte.
    „Das war mein Stockwerk“, wandte sie leise ein, sobald dieser nach oben fuhr. „Wohin gehen wir?“
    „Du brauchst einen Drink, und ich habe eine Flasche Brandy in meinem Zimmer – es sei denn, du möchtest wieder nach unten an die Bar“, fügte er hinzu.
    Lauren fröstelte erneut bei der Vorstellung, mit ihm auf den Ball zurückzukehren und von den anderen neugierig angestarrt zu werden. Allerdings konnte sie es auch nicht riskieren, mit ihm allein zu sein – nicht weil sie Angst vor ihm hatte, sondern weil sie sich selbst nicht traute.
    Als der Lift oben hielt, wollte sie allerdings keine Szene machen und folgte Ramon deshalb den Flur entlang. Anders als sie hatte er kein kleines, zweckmäßig eingerichtetes Zimmer, sondern eine große, luxuriös ausgestattete Suite. Sie sank auf eins der Ledersofas, während er zur Bar ging, um ihnen einen Drink einzuschenken.
    „Hier, trink das. Vielleicht bekommst du dann wieder etwas Farbe.“
    Lauren wollte ihn daran erinnern, dass sie keinen Alkohol mochte. Da er jedoch so wirkte, als würde er sich nur mühsam beherrschen, trank sie einen Schluck Brandy und zuckte zusammen, weil dieser ihr in der Kehle brannte.
    „Und, was ist da vorgefallen?“ Stirnrunzelnd betrachtete er die Druckstellen auf ihren Armen. „Ich hätte diesen Mistkerl k. o. schlagen sollen.“
    „Guy hat nur … Er wollte schon einige Male mit mir ausgehen und war beleidigt, als ich ihm jedes Mal einen Korb gegeben habe. Aber vielleicht hat er recht.“ Wieder wurde ihr elend zumute, als sie sich an Guys Bemerkungen erinnerte.
    Ramon warf ihr einen finsteren Blick zu. „Was meinst du damit?“
    „Er sagte, bei PGH denken alle, du hättest mich nicht wegen meiner Fachkenntnisse ausgesucht“, erklärte sie bitter. „Es gibt einige Kollegen, die höher qualifiziert sind und mehr Berufserfahrung haben als ich. Also ist es wohl nicht verwunderlich, wenn alle glauben, ich hätte den Auftrag im Bett bekommen.“
    „Alistair Gambrill sagte, du würdest dich am besten für das Projekt eignen“, meinte er leise.
    Es tat gut, das zu hören. „Aber du weißt ja, wie getratscht wird.“ Aufgewühlt sprang sie auf. „Alle fragen sich bestimmt, warum man mir den Vorzug gegeben hat, und dass du den ganzen Abend mit mir getanzt hast, wird die Gerüchteküche noch mehr anheizen.“
    Sie wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. „Man wird mich als Mata Hari der Rechtsbranche bezeichnen, und es ist alles deine Schuld!“ Wieder einmal hatte er ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt. „Warum musstest du zurückkommen, Ramon?“
    „Weil ich nicht anders konnte“, erwiderte er schroff. Das Feuer in seinen braunen Augen brachte ihr Blut in Wallung. „Ich habe versucht, dich zu vergessen – vergebens! Ich musste immer an dich denken. Selbst an dem Tag, an dem mein Vater beerdigt wurde, bist du mir nicht aus dem Kopf gegangen“, gestand er grimmig.
    Als er dann auf sie zukam, konnte sie sich nicht von der Stelle rühren, obwohl sie wusste, dass sie hätte fliehen müssen. Ihr Herz pochte so wild, dass ihr das Atmen schwerfiel.
    Nun stand er so dicht vor ihr, dass sie die goldenen Sprenkel in seinen braunen Augen sehen konnte – und das unverhohlene Verlangen, das sie mit Angst und Sehnsucht erfüllte. „Lass mich in Ruhe“, sagte sie mit bebender Stimme, doch er zog sie

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