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Das Traumtor Band II (German Edition)

Das Traumtor Band II (German Edition)

Titel: Das Traumtor Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Mahl anwesend sein werde. Schließlich will ich Euch noch Gelegenheit geben, Eure Entscheidung, mich heiraten zu wollen, zu überdenken. Vielleicht habe ich mich ja in den vergangenen Jahren so verändert, dass Ihr mich gar nicht mehr wollt.“
    „Das braucht Ihr nicht zu befürchten, Rowin, mein Lieber! Ich habe immer sehr g enau gewusst, was ich will“, antwortete Ilin, und in ihrer Stimme schwang Triumph mit. „Und, wie Ihr seht, bekomme ich es auch immer!“
    In Rowins Augen blitzte ein böses Lächeln auf. „Ich hoffe, Prinzessin, dass Ihr nicht nur immer genau wisst, was Ihr wollt, sondern auch, was Ihr bekommt!“ Er verneigte sich. „Wir sehen uns heute Abend.“
    Ilin war über Rowins Verhalten mehr als wütend. Sie hatte zwar nicht erwartet, dass er sie sofort in die Arme schließen würde, aber sie hatte darauf gebaut, dass ihr Anblick einen Teil seiner alten Gefühle in ihm wachrufen würde. Dass er jedoch so abweisend, ja geradezu beleidigend reagieren würde, hatte sie nicht vermutet. Sollte er denn noch immer an dieser Frau hängen, die ja schließlich nur seine Mätresse gewesen war? Schließlich war Rowin nie ein Mann gewesen, der ein Abenteuer verachtet hatte. In seinem Leben hatte es viele Frauen gegeben, was kein Wunder war, denn die Frauen hatten es ihm stets leicht gemacht. Ilin konnte sich einfach nicht vorstellen, dass diese Frau für ihn mehr gewesen sein konnte als eine seiner Liebschaften. Und außerdem: sie, Ilin, war viel jünger als diese Person, die dazu noch nicht einmal von überragender Schönheit gewesen sein sollte. Was also wollte Rowin denn? Ilin wusste, wie schön sie war und dass ihr bisher jeder Mann zu Füßen gelegen hatte. Rowin hatte da keine Ausnahme gemacht. Also sollte er sich doch glücklich schätzen, wenn er sie nun zur Frau bekam. Langsam legte sich ihr Zorn. Es würde nicht lange dauern, und Rowin würde sie anbeten. Doch dann würde sie ihn ein Weilchen leiden lassen, bis er ihr aus der Hand fraß. Sie lächelte ihrem Spiegelbild zu und schritt dann hoheitsvoll ins angrenzende Zimmer, in dem Targil bereits auf sie wartete.
    ***
    Das Abendessen wurde in einem kleineren Saal eingenommen, da die große Festhalle bereits für die morgige Hochzeit geschmückt war. Die Anordnung der Tafel jedoch befremdete die Gäste aus Muran ein wenig. Seltsamerweise waren nämlich alle Muranen auf der linken Seite des Tisches platziert, wogegen die Valaminen rechts von Rowin saßen. An sich war es jedoch Brauch, dass man die Gäste ihrer Rangfolge nach absteigend vom König aus an der Tafel verteilte. So verlief das Essen in einer fast peinlichen Stimmung, zumal der Gastgeber kaum den Mund auftat. Einsilbig beantwortete er Ilins Fragen nach den wirtschaftlichen Fortschritten Valamin und übersah geflissentlich ihre Versuche, sich bei ihm einzuschmeicheln, bis Ilin es aufgab und sich früh zurückzog. Direkt nach ihrem Aufbruch hob Rowin die Tafel auf. Als alle Gäste sich entfernt hatten, trat Targil zu Rowin.
    „Willst du einem Freund gestatten, ein offenes Wort zu sprechen?“ fragte er.
    „Sprich nur, Targil!“ antwortete Rowin. „Denn ich weiß, dass du mir mit deinem Rat nichts Böses willst.“
    „Da seien die Götter vor, dass ich dir jemals mit Absicht schaden würde!“ sagte Targil ernst. „Doch ich glaube, du bist im Begriff, einen großen Fehler zu machen.“
    „Was meinst du?“ fragte Rowin verständnislos.
    „Ich vermute, du willst Ilin in der Hochzeitsnacht sagen, dass du sie nie berühren wirst. Stimmt das?“
    „Ja, genau das habe ich vor!“ antwortete Rowin verblüfft. „Aber warum ist das ein Fehler?“
    „Weil sie, wenn sie spürt, dass das dein Ernst ist, sofort wieder mit ihrem Gefolge abreisen wird. Und dann wird sie erst recht wütend sein, und auch Geran wird sich verhöhnt vorkommen. Sie muss so lange glauben, dass sie dich für sich gewonnen hat, bis ihr Gefolge nach einer Woche wieder abgereist ist. So lange musst du sie glauben lassen, du habest dich erneut in sie verliebt, und auch die Muranen müssen davon überzeugt sein. Nur dann kannst du sicher sein, dass ihr Vater ihr nicht glauben wird, wenn sie sich bei ihm beklagt. Für einen Ehestreit unter Verliebten wird Geran keinen Krieg vom Zaun brechen. Aber wenn du seine Tochter verschmähst, ist das ein ernstzunehmender Grund dafür.“
    „Ich soll ihr also schön tun und auch noch mit ihr schlafen?“ fuhr Rowin auf. „Nein, Targil, das kann ich nicht! Verlang von mir, was du

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