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Das Traumtor Band II (German Edition)

Das Traumtor Band II (German Edition)

Titel: Das Traumtor Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Szene, als Rowin plötzlich zusammenbrach. Ilin kreischte auf und schlug entsetzt die Hände vor den Mund.
    „Man hat den König vergiftet!“ schrie Targil und eilte zu Rowin. „Schnell! Ruft den Arzt!“
    Sofort war Leston zur Stelle. Hastig tat er, als untersuche Rowin, der sich wunderbar gekonnt in Krämpfen am Boden wand.
    „Es war kein Gift!“ sagte Leston dann laut. „Der König ist von einem heftigen Fieber befallen. Rasch, bringt ihn in seine Gemächer!“
    Narin und Targil sprangen hinzu und hoben Rowin auf. Ilin wollte hinter ihnen herlaufen, doch Leston hielt sie zurück.
    „Ich bitte Euch, bleibt, Herrin!“ sagte er. „Noch weiß ich nicht, ob die Krankheit nicht ansteckend ist und womöglich auch Euch befällt, wenn Ihr ihm zu nahe kommt. Ich werde Euch sofort Nachricht geben, wenn ich mehr weiß.“ Dann eilte er hinter Rowin her.
    Als sich die Tür von Rowins Schlafgemach hinter Leston geschlossen hatte, richtete sich Rowin auf.
    „Das Zeug brennt wie Feuer in meinem Leib!“ ächzte er. „War es denn überhaupt nötig, dass ich es nahm? Ich hätte den Leuten doch auch so etwas vorspielen können.“
    „Aber nicht so überzeugend, Herr!“ schmunzelte Leston. „Und Schweißausbrüche und Fieber kann man nicht simulieren. Aber habt noch ein wenig Geduld. Das Brennen wird gleich aufhören. Aber Ihr werdet Euch noch einige Tage schwach fühlen, bis die Wirkung sich verliert. Auch leichtes Fieber und ein wenig Schüttelfrost werden sich einstellen, aber sie werden Euch nicht schaden, wenn Ihr im Bett bleibt, was ja s owieso vorgesehen war. In ein paar Tagen ist dann der ganze Spuk vorüber und Ihr werdet nichts mehr davon spüren.“
    „Ich wusste gar nicht, dass ich einen so gefährlichen Giftmischer im Hause habe“, stöhnte Rowin. „Ich glaube, ich sollte öfter ein Auge auf Euch haben, Leston.“
    „Herr, hattet Ihr jemals Grund, an meiner Treue zu zweifeln?“ fragte Leston entsetzt und gekränkt.
    „Ich habe nur einen Scherz gemacht, Leston“, beruhigte ihn Rowin. „Ihr habt mir ja gerade erst bewiesen, dass ihr stets das Beste für mich wollt. Aber was ist mit Ilin?“ fragte er dann. „Ist sie uns in die Falle gegangen?“
    „Ja, sie steht mit einigen Hofleuten vor der Tür und ist völlig verstört“, sagte Targil. „Du hast ihr die Hochzeitsfeier gründlich verdorben!“
    „Ich werde ihr noch viel mehr verderben!“ knurrte Rowin. „Lasst sie jetzt herein, aber lasst nur einen oder zwei von ihrem Gefolge mitkommen. Schließlich darf ein Schwerkranker nicht so viel Besuch haben. Und haltet sie auf Abstand!“
    Er legte sich wieder in die Kissen zurück und musste sich selbst eingestehen, dass er sich miserabel fühlte. Es brauchte nicht viel schauspielerisches Können, um den Kranken zu mimen. Ilin stürzte, gefolgt von ihrem Oheim und einem weiteren muranischen Edlen, zur Tür herein und wollte sich über Rowin werfen. Doch Leston und Targil hielten sie zurück.
    „Nein, Ilin, komm mir nicht zu nahe“, sagte Rowin mit schwacher Stimme. „Ich möchte nicht, dass vielleicht auch du krank wirst. Verzeih mir, dass ich dir deinen Hochzeitstag verdorben habe. Lass mich nur erst wieder gesund werden, dann werde ich alles tun, um dir zu zeigen, was du für mich bedeutest.“
    Ilin verstand den wahren Sinn seiner Worte nicht, genauso, wie sie auch seinem Brief nicht die richtige Bedeutung hatte zumessen können. Sie war viel zu sehr von sich überzeugt, um zu bemerken, dass in Rowins Augen ein kaltes Feuer brannte, als er sie ansah.
    „Werde nur schnell gesund, Liebster“, flötete sie. „Wir haben ja noch unser ganzes Leben Zeit, denn jetzt bin ich ja deine Frau.“
    „Ihr solltet den König jetzt ruhen lassen, denn es geht ihm sehr schlecht“, unterbrach Leston sie und schob sie in Richtung Tür. „Bevor er nicht wieder genesen ist, solltet ihr diesen Raum nicht mehr betreten. Targil und ich werden für sein Wohlergehen sorgen.“
     
    Rowin ließ Ilin jeden Tag Blumen schicken, um weiterhin den Eindruck seiner Verliebtheit in sie aufrecht zu erhalten. Lestons Gift hatte ihn jedoch mehr mitgenommen, als er gedacht hatte, und so kam der Abreisetag der muranischen Höflinge, ehe er kräftig genug war, sie auch nur zum Tor zu begleiten. So übernahm Targil als Rowins Stellvertreter die Verabschiedung. Von den Muranen blieb nur Ilins persönliche Zofe zurück, den Geran hatte darauf bestanden, dass sie in der ersten Zeit ihrer Ehe nur von Leuten ihrer neuen Heimat umgeben

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