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Das Traumtor Band II (German Edition)

Das Traumtor Band II (German Edition)

Titel: Das Traumtor Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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die Stelle Sarns bei mir einnehmen soll, sobald Ilin Valamin verlassen hat. Ihr wisst, dass Sarn damals von den Kawaren erschlagen wurde, als sie mich gefangen nahmen, und dass seit jener Zeit der Platz meines Schwertbruders unbesetzt ist.“
    Leston blickt der Rowin erfreut an. „Herr, das wird Narin seine Bemühungen verdo ppeln lassen! Und das wird ihn wirksamer vor Ilins Verführungen schützen als einer meiner Tränke, die ich ihm zu geben beabsichtigte. Denn ich war nicht sicher, dass er nicht vielleicht irgendwann den Einflüsterungen der Königin erliegen würde. Doch diese Belohnung wird sein Ohr taub und sein Herz stark machen und sie wird ihm eines Tages helfen, über den Verlust seiner geliebten Herrin hinwegzukommen. Ich danke Euch für Eure Großmut, mein König!“
    „Ich bin es, der euch beiden Dank schuldet“, entgegnete Rowin. Dann seufzte er. „Ich wünschte, auch für mich gäbe es eine solche Belohnung, die mich Athamas Ve rlust leichter tragen ließe.“
    „Ist nicht das Glück und das Wohlergehen des Volkes eine Belohnung, wie sie die Götter größer nicht schenken können?“ fragte Leston leise. „Was kann ein König H öheres von Horan erflehen?“
    „Du hast schon Recht, Leston! Ein König kann nicht mehr als das erhoffen.“ In R owins Stimme schwang tiefe Resignation mit. „Aber jeder hier scheint zu vergessen, dass ein König auch ein Mensch ist, ein Mann, der auch für sich selbst auf ein wenig Glück hofft. Und das, Leston, wird es für mich hier in Valamin nicht mehr geben.“
    „Verzeiht, Herr, meine Rede war töricht!“ antwortete Leston zerknirscht. „Nur zu leicht vergessen wir Untertanen, nach dem Glück unseres Herrn zu fragen, wenn er es uns nur ermöglicht, in Frieden und Wohlstand zu leben. Ich weiß, noch ist Euer Volk Euch dankbar, dass Ihr es vor dem Krieg behütet habt. Doch wie bald schon wird es diese Wohltat als selbstverständlich betrachten. Es ist wahr! Jedermann in Eurem Volk darf sein eigenes Schicksal in den Vordergrund stellen. Nur von Euch e rwartet man, dass Ihr Eure persönlichen Wünsche hinter das Wohlergehen Eurer Untertanen stellt. Valamin kann sich glücklich preisen, dass die Götter einen Mann zu seinem König bestimmten, der den Erwartungen des Volkes gerecht wird.“
    „Ihr beschämt mich, Leston!“ Rowin erhob sich, trat ans Fenster und schaute in die Dunkelheit des Parks hinaus. „Nicht für mich muss mein Volk den Göttern danken, denn ich war bereit, es zu opfern. Der Herrin Athama sollten die Leute in ihren He rzen Altäre errichten, denn sie war es, die tat, was meine Pflicht gewesen wäre. Nur mein eigenes Glück hatte ich im Sinn, als ich den Krieg mit Muran riskieren wollte, und grausam haben mich die Götter für diese Selbstsucht gestraft.“ Er wandte sich Leston wieder zu und dieser sah, dass Trauer und das Bewusstsein von Schuld das Gesicht des Königs beschattete. „Geht jetzt, guter Leston, und lasst mich allein“, sagte er tonlos, „denn in meinem Herzen ist es wieder finster geworden durch Eure Worte, die mir meine Schuld wieder vor Augen führten. Doch nehmt meinen Dank für die Treue, die Ihr der Herrin Athama und damit auch mir bewiesen habt.“
    Schweigend erhob sich Leston und verbeugte sich tief. Dann ging er hinaus. Das Herz blutete dem Alten und er schalt sich selbst einen Narren, dass er Rowin durch seine unbedachten Worte Kummer bereitet hatte. Er ging zurück in seine Behausung und erwartete ungeduldig den Morgen, der ihm mit Narins Dienstende Neuigkeiten bringen würde.
    ***
    Narin lag mit geschlossenen Augen in den weichen Kissen von Ilins Lager. Sein Körper war wohlig ermattet und schläfrig, doch sein Herz war von Unruhe und Zweifeln erfüllt. Sicher, er hatte den herrlichen Leib dieser Frau genossen, wie man ein köstliches Mahl genießt, doch in ihm war nichts von jener Befriedigung, die er in den Armen anderer Frauen gefunden hatte. Ilin hatte seine Sinne bis aufs höchste gereizt, hatte ihn aufgepeitscht in wilder Ekstase, doch nun fühlte er sich leer, in seiner Seele unbefriedigt und beschämt durch seine eigene ungezügelte Gier. Die Flammen der Wollust hatten ihn verbrannt, doch sein Herz war kalt geblieben. Es war ihm vorgekommen, als stünde er daneben und betrachte mit kühler Gelassenheit das Treiben eines Fremden. In ihm war kein Funken jener dankbaren Zärtlichkeit, die er in der gleichen Situation anderen Frauen gegenüber empfunden hatte. Verwirrt stellte er fest, dass er die

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