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Das Traumtor Band II (German Edition)

Das Traumtor Band II (German Edition)

Titel: Das Traumtor Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Erfahrung gemacht hatte, in der Lage zu sein, Körperlichkeit und Gefühl völlig voneinander zu trennen. Er hatte bei Ilin nichts anderes gefunden als die Befriedigung seiner Lust, und auch in ihren Augen hatte er nichts anderes lesen können. Nein, das stimmt so nicht ganz! Noch etwas anderes hatte sich ich in diesen dunkelsamtigen Augen abgezeichnet: das harte Glitzern eines grenzenlosen Triumphs! Obwohl Narin bewusst war, dass Ilin ihn nur für ihre Pläne benutzte, hatte das völlige Fehlen jeglichen Gefühls in ihr seine männliche Eitelkeit gekränkt. Unbewusst hatte er wohl gehofft, Ilin würde ihm verfallen, würde ihr Herz an ihn verlieren. Das wäre ihm nur recht gewesen, denn dadurch hätte er ihr irgendwann so wehtun können wie sie ihm. Nur wenn sich Ilin in ihn verlieben würde, wäre später seiner Rache vollkommen gewesen. Doch er sah ein, dass Ilin ihn nur als Werkzeug für ihre Pläne und für den Genuss an seinem jungen, kraftvollen Körper benutzte. Das machte ihn wütend, und er schwor sich, diese schöne, kalte Frau irgendwann weinend auf die Knie zu zwingen. Er musste einen Weg finden, sie in sich verliebt zu machen.
    Ilin hatte sich auf dem Ellenbogen aufgestützt und betrachtete das Gesicht des ju ngen Mannes, der erschöpft die Augen geschlossen hatte und dessen Stirn mit feinen Schweißtropfen bedeckt war. Er regte sich nicht, und so hatte sie Zeit, ihn ungestört zu betrachten. Narin sah gut aus, das musste man ihm lassen. Das dichte blonde Haar fiel ihm leicht gewellt bis auf die Schultern nieder. Sein schmales Gesicht mit der leicht gebogenen Nase hatte etwas Edles, doch der Mund mit der etwas stärkeren Unterlippe ließ auf hohe Sinnlichkeit schließen. Ilin lächelte zufrieden. Wie sinnlich er war, hatte er ihr ja gerade bewiesen. In seinem schlanken, sehnigen Körper steckte die zähe Kraft und Ausdauer einer Raubkatze und er war ein exzellenter Liebhaber. Ilin konnte das durchaus bewerten. Mit Genugtuung stellte sie fest, dass sie eine gute Wahl getroffen hatte. Narin würde sich nicht nur gut für ihre Pläne eignen, er würde ihr auch viel Vergnügen bereiten. Dass er ihr bereits jetzt mit Haut und Haaren verfallen war, stand für sie außer Frage. Mit aufkeimende Zärtlichkeit, derer sie sich jedoch nicht bewusst war, strich sie leicht mit den Fingerspitzen über seiner Haut. Dann beugte sie sich über ihn und berührte leicht seine Lippen. Narin öffnet die Augen, zwang sich zu einem Lächeln und zog Ilin auf seiner Brust.
    „Meine herrliche Geliebte!“ murmelte er. „Du bist wundervoll! Du hast mir eine Nacht geschenkt, wie nur die Götter sie erleben.“
    „Mein kleiner Dummkopf!“ flüsterte Ilin lächelnd. „Das hättest du schon viel eher haben können. Hast du denn wirklich erst heute gemerkt, dass ich dich begehre?“
    „Ich fühlte es schon“, antwortete Narin, „doch ich wagte nicht, es zu glauben. Du bist die Königin und noch dazu gerade erst vermählt. Und unser König ist ein Mann, der das Herz einer Frau wohl höher schlagen lässt, wie ich vermute. Konnte ich wir klich denken, dass ich neben einem Mann wie ihm deine Aufmerksamkeit auf mich gezogen hatte?“
    Unwillig setzte Ilin sich auf. „Sprich nicht von Rowin!“ fauchte sie, und die Enttä uschung in ihrer Stimme war echt. „Er grollt mir, weil ich nicht duldete, dass er seine Geliebte bei Hof behielt. Darum beachtet er mich nicht, um mich dafür zu strafen. Darum vernachlässigt er mich, während ich mich nach Liebe sehne. Ich bin doch ganz allein in diesem fremden Land, ohne Schutz, ohne Freunde. Ich wünsche mir verzweifelt einen Menschen, bei dem ich mich geborgen fühlen kann, der ein wenig Licht in die Einsamkeit bringt, die Rowin über mich verhängte. Alle Leute bei Hof hat er gegen mich aufgehetzt, und niemand traut sich, sich ihm zu widersetzen. So ist mein Leben hier trostlos und leer. Wie glücklich war ich, als ich in deinen Augen las, dass nicht auch du von Rowin eingeschüchtert bist, denn du gefielst mir schon, als ich dich das erste Mal sah. Rowin lügt, wenn er behauptet, dass ich es war, die darauf bestanden hat, ihn zu heiraten. Ich musste meinem Vater gehorchen, der Murans Ehre gekränkt sah und darum dieser Heirat vollzogen sehen wollte. Nun bin ich hier, in der Hand eines Mannes, der mich demütigen will, um dann erst seine Willkür an mir zu vollziehen. Ach, Narin, ich habe Angst! Denn eines Tages wird Rowin mich zwingen, ihm zu Willen zu sein, wenn er erst meinen Stolz und

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