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Das Traumtor Band II (German Edition)

Das Traumtor Band II (German Edition)

Titel: Das Traumtor Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Gewalttaten der Räuber geschehen lassen müssen! Jetzt noch stieg die Wut in seiner Kehle hoch, als er sich erinnerte, was sie Athama hatten antun wollen. Während er an Jarc gelehnt dastand und über das Tal blickte, war es ihm, als sähe er den Kampf, der sich hier abgespielt hatte, wieder deutlich vor sich. Dort hatte er mit Rybar gekämpft und da am Balkenkreuz wäre Athama fast von Albio erwürgt worden, wenn es ihr nicht mit letzter Kraft gelungen wäre, ihrem Feind den Dolch in den Leib zu stoßen. Jetzt noch stieg die Angst heiß in Rowin hoch, wenn er daran dachte, dass er ihr nicht hatte beistehen können. Geschwächt durch die kaum verheilte Wunde hatte er sich seines eigenen Gegners nur mit Mühe erwehren können.
    Rowin seufzte. ,Es ist vorbei!‘ dachte er. ,Diese Gefahr ist damals glücklich an uns vorüber gegangen. Und heute? Heute kann ich der Geliebten noch viel weniger be istehen, in welcher Gefahr sie auch immer schweben möge. Wo bist du nur, Athama? Alles, alles würde ich dafür geben, könnte ich dich nur noch einmal in die Arme schließen, ja, sogar dich nur noch einmal sehen! Warum gibt es nicht auch für mich ein Traumtor, durch das ich zu dir gelangen kann? Doch ich habe nicht jene geheimnisvolle Kraft wie du, die mir diesen Weg öffnen könnte. Und dir ist der Weg zurück auf ewig versperrt.‘
    Da schnaubte Jarc unruhig, und Rowin fuhr aus seinen Gedanken hoch. Dann e rschrak er, denn aus dem engen Talzugang erklangen Hufgeräusche. Seine Hand griff zum Schwert, und mit blankgezogener Waffe und angespannten Sinnen sah er den Nahenden entgegen. Wer mochte das sein? Gab es doch wieder Wegelagerer in den Bergen, die sich des alten Schlupfwinkels bedienen wollten? Doch dann atmete er auf. Im Talausgang erschienen fünf Reiter, die die Uniform der euribischen Patrouille trugen.
    „Seid unbesorgt!“ rief da auch schon der Anführer. „Wir kommen nur, um nach Euch zu sehen, Herr. Der Wirt im Dorf erzählte uns, dass ein Mann allein hier heraufgeri tten sei. Wie waren besorgt um Euch, denn es haben sich schon öfter Neugierige hier in den Bergen verirrt. Einen hat man sogar nie wieder gesehen, und es geht das Gerücht um, dass die Geister der erschlagenen Räuber, deren Leichen dort in dem Felsspalt liegen, ihn mitgenommen haben. Daher haben wir uns gleich aufgemacht, um Euch zu suchen. Es war leichtsinnig von Euch, allein hier hinauf zukommen. Der Wirt hätte Euch warnen sollen!“
    „Um mich braucht ihr euch keine Gedanken zu machen“, antwortete Rowin, „denn den Weg kenne ich besser als ihr. Und was die toten Räuber angeht – da sie mir als Lebende nichts anhaben konnten, werde ich sie wohl als Tote erst recht nicht fürc hten. Doch seid bedankt für eure Fürsorge. Es ist schön zu sehen, dass Euribias Straßen so gut bewacht werden. Euer Herrscher sorgt sich gut um sein Land.“
    „Ihr sprecht in Rätseln, Herr“, sagte der Soldat verblüfft. „Woher kennt ihr als Fre mder den Weg und wieso konnten Euch die Wegelagerer nichts anhaben?“
    „Das ist eine lange vergangene Geschichte“, lächelte Rowin. „Den Weg ritt ich einmal mit Angst und Sorge im Herzen, daher werde ich ihn nie vergessen. Und die Räuber? Ich begegnete ihnen einmal. Aber ihr seht, sie sind tot und ich lebe noch. Warum a lso sollte ich sie fürchten?“
    Der Mann sah Rowin misstrauisch an. „Das klingt fast so, als wäret Ihr einer der Bande gewesen. Folgt uns! Dann werden wir feststellen, wer ihr seid.“
    Wie ein Mann zogen die fünf ihre Schwerter und umringten Rowin. Doch dieser steckte ruhig sein Schwert in die Scheide und sah sie nur an. Als er ihre grimmig entschlossenen und drohenden Gesichter sah, musste er lachen. Ungläubig und verwirrt starrten die Soldaten auf den seltsamen Mann, der da im Angesicht von fünf gezogenen Schwertern in Heiterkeit ausbrach. Dann blickten alle ratlos auf ihren Anführer. Was sollten sie nur mit diesem eigenartigen Fremden anfangen?
    Rowins Lachen brach ab. „Ich glaube, ich bin euch als Dank für eure Fürsorge eine Erklärung schuldig“, sagte er dann ernst. „Also hört! In wenigen Tagen ist es zwei Jahre her, dass ich an dieses Balkenkreuz dort gefesselt war. Ich bin der Mann, der Rybar tötete. Mein Weg führt mich nun wieder nach Euribia und ich konnte nicht an diesem Ort vorbeireiten, ohne ihn noch einmal aufzusuchen. Er birgt für mich so viele schreckliche, doch auch schöne Erinnerungen, dass ich das hier alles noch einmal sehen wollte.“
    „So seid

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