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Das Traumtor Band II (German Edition)

Das Traumtor Band II (German Edition)

Titel: Das Traumtor Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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es war zu spät – niemand konnte Athama zurückholen!
    „ Setz dich zu mir, Targil!“ sagte Rowin. Seine Stimme klang flach und ausdruckslos. „Ich weiß jetzt, dass du nur zum Besten von Valamin gehandelt hast, so wie es eigentlich meine Pflicht gewesen wäre. Du hast getan, was ich hätte tun müssen. Den Göttern sei Dank, dass du erkanntest, dass ich es nicht konnte und es auch nicht wollte. Ich sollte dir eigentlich dafür danken. Aber das kann ich nicht, Targil! Ich kann dir nicht dafür danken, dass du mein Leben zerstört hast, obwohl du es nur gut meintest. Als König erkenne ich deine Verdienste um Valamin an, denn ich weiß, dass auch dir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Als Mensch aber, Targil, als Mann …………. Er brach ab.
    „Ich weiß!“ sagte Targil leise. „Du wirst mir nie verzeihen, dass ich dir deine Liebe nahm. Es war nun einmal mein Mund, durch den Athama die Wahrheit erfuhr, die sie zu jenem Schritt veranlasste. Aber ich fand es besser, dass es durch einen Freund geschah. Denn irgendwann hätte sie es herausbekommen, durch den Hofklatsch oder ein unbedachtes Wort eines Bediensteten, den du dann unweigerlich getötet hättest. Nur bei mir oder Deina war das nicht zu befürchten, aber Deina hätte es nicht übers Herz gebracht, Athama mit dieser Nachricht weh zu tun. Wer also blieb, es ihr zu sagen?“
    „Du hast ja Recht, Targil!“ seufzte Rowin. „Und mein Verstand sieht das auch ein. Und vielleicht wird eines Tages auch mein Herz dir vergeben können. Aber was soll all das Reden? Es bringt mir Athama nicht wieder! Ich muss lernen, diese Tatsache zu akzeptieren, doch es wird immer nur mein Verstand sein, der sich damit abfindet. Mein Herz wird nie aufhören zu hoffen und nie wird in ihm Platz sein für etwas and eres als Athama, solange ich lebe. Doch nun komm, ich habe schon zu lange meine Pflichten vernachlässigt. Ich weiß jetzt wieder, was ich meinem Volk schuldig bin.“
    Während Rowins Abwesenheit war viel liegen geblieben, das Targil nicht hatte erl edigen können. Bis tief in die Nacht hinein saß Rowin nun an seinem Schreibtisch, als wolle er seinen Schmerz mit Arbeit betäuben. Tagelang ging das so weiter, und Targil äußerte Deina gegenüber seine Besorgnis darüber. Auch ein Mann wie Rowin würde das nicht mehr lange durchstehen. Er aß kaum, schlief nur wenig und vernachlässigte sein Äußeres. Er, der früher über einen Fleck auf seiner Kleidung in Zorn geraten konnte, schien das nicht einmal mehr zu bemerken. Seine sonst stets glatt rasierten Wangen bedeckte ein dunkler Bart, der seinem Gesicht ein fremdes, düsteres Aussehen verlieh. Er sprach nur das Nötigste und seine Befehle waren knapp und kalt. Wo er früher für seine Untergebenen ein freundliches Lächeln oder einen Scherz gehabt hatte, war er ihnen gegenüber nun gleichgültig und abwesend. Er schenkte nicht einmal seiner Schwester Deina, die kurz vor der Niederkunft stand, ein wenig Aufmerksamkeit. Als Rowin daher eines Abends allein in dem kleinen Pavillon im Garten saß, ging Deina zu ihm und ließ sich neben ihm nieder. Er schaute sie nicht an, sondern starrte weiter in die Dunkelheit des Parks hinaus, als sähe er dort die Bilder einer glücklichen Vergangenheit. Eine Weile schwieg auch Deina, dann aber begann sie zu sprechen:
    „ich mache mir Sorgen um dich, Rowin“, sagte sie. „Du isst nicht und schläfst nicht und sitzt von morgens bis abends nur über deiner Arbeit. Es hat den Anschein, als bemühtest du dich, krank zu werden, um dem zu entgehen, was dir in einigen W ochen bevorsteht. Was würde Athama sagen, wenn sie dich so sähe? Glaubst du, dass sie das gewollt hat? Sie ging nicht nur, um Valamin zu retten, sondern auch dich, damit du nicht vielleicht im Kampf dein Leben verlierst. Wenn du nun an Entkräftung stirbst – wäre das in ihrem Sinne? Und außerdem wird sich Ilin nicht noch einmal vertrösten lassen, nur weil du krank bist. Sie wird auf dem Stattfinden der Hochzeit bestehen, und wenn man dich dorthin tragen müsste! Willst du ihr den Triumph gönnen, dich schwach und hilflos, besiegt, zu ihren Füßen zu sehen? Das würde Athama nie gewollt haben! Soll sie sich deiner schämen müssen? Sie hätte dich nie verlassen, wäre sie nicht der Überzeugung gewesen, dass du stark genug bist, es zu ertragen. Kannte sie dich so wenig, Bruder?“
    Zuerst antwortete Rowin nicht, ja, es schien, als habe er Deinas Worte nicht einmal aufgenommen. Doch dann wendete er sich

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