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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und sah Doug tief in die Augen. »Ihr Siggies seid doch auch so wild und geil«, sagte sie mit einem schiefen Grinsen. Doug bekräftigte diese Feststellung, indem er seinen Blick in ihren Ausschnitt richtete. »Davon siehsse gleich noch vieeeeel mehr.«
    Er pfiff durch die Zähne. »Wow. Ich kann's kaum erwarten, wenn mir die Bemerkung gestattet ist.« Abilene stolzierte an ihm vorbei.
    Sie warf einen Blick über die Schulter und sah, wie Finley dem Typen die Kamera ins Gesicht hielt. »Ich bin die offizielle Berichterstatterin. Alles, was heute Nacht passiert, wird aufgezeichnet. Selbstverständlich lasse ich eurer geschätzten Verbindung eine Kopie zukommen.«
    »Cool. Großartig.«
    Doug führte sie in den »Salon«, einen schwach beleuchteten, mit Plüschmöbeln ausgestatteten Raum zur Linken der Eingangshalle. Während er noch alle verfügbaren Lampen einschaltete, waren Stimmen und Schritte auf der Treppe zu hören.
    Abilene vernahm Gejohle und Geschrei.
    »Du willst mich wohl verarschen!«, rief einer.
    »WER?«, rief ein anderer.
    »'ne ganze Horde!«
    »Fünf Stück?«
    »Ich bin im Paradies!«
    »Haltet mich zurück!«
    »Besoffen? Mann!«
    Doug lachte und schüttelte den Kopf. »Sieht so aus, als wären sie gleich da. Wollt ihr Ladys euch nicht setzen? Macht es euch bequem.«
    Sie sahen sich die Sofas und Sessel an, als würden sie sich sein Angebot überlegen. Finley schwenkte die Kamera über den Raum.
    »Was wir vorhaben«, erklärte Vivian, »Geht im Sitzen ganz schlecht.«
    »Außerdem«, sagte Cora, »solltet ihr euch alle besser setzen.«
    Doug verzog erneut die Lippen und verdrehte die Augen. Er schien es kaum erwarten zu können.
    Abilene, die dicht bei ihren Freundinnen stand, bemerkte eine Horde junger Männer, die die Treppe heruntergetrampelt kam. Sie johlten und stießen Schlachtrufe aus. Manche trugen Morgenmäntel, andere nur Shorts oder Pyjamahosen, die Oberkörper waren nackt. Ein paar waren bis auf die Unterhose ausgezogen.
    Wo sind wir hier nur reingeraten?, dachte Abilene.
    Als die Ersten in den Salon strömten, hob Vivian die Bierflasche. »Hallo, Jungs!«
    Sie grölten im Chor.
    »Bitte Ruhe. Setzt euch hin«, befahl sie. »Die Vorstellung fängt erst an, wenn wir eure ungeteilte Aufmerksamkeit haben.«
    »Scheiße, die sollt ihr kriegen!«, rief ein grinsender Bodybuilder mit Stiernacken. Er trug nichts außer einer schwarzen Badehose und starrte Abilene, die an ihm vorbeischlenderte, auf die Brüste.
    Ich kriege gleich einen Herzinfarkt, dachte sie. Dann falle ich tot um, und sie veranstalten so lange einen Gangbang, bis der Notarzt da ist.
    Jeder der Sigs – und Abilene schätzte, dass es mehr als zwanzig waren – begafften sie, Cora, Finley und Vivian – ganz besonders Vivian natürlich. Die meisten starrten sogar Helen an, deren gewaltiger Busen ihr tief ausgeschnittenes Kleid jeden Moment zu sprengen drohte.
    Die meisten der Jungs hatten rote Wangen. Manche wirkten nervös. Andere grinsten. Abilene sah Kopfschütteln, hörte Seufzer und leise Pfiffe.
    Zumindest kenne ich keinen, dachte sie.
    Sie war einem Großteil schon einmal auf dem Campus begegnet, aber die Einschreibung hatte noch nicht angefangen und daher waren keine Grünschnäbel unter ihnen. Alles höhere Semester, von denen zum Glück keiner in einem ihrer Kurse saß.
    Sie wandte sich um und beobachtete, wie sich die Menge drängelnd und schubsend auf die Sofas zwängte. Für die Letzten blieb nur ein Platz auf dem burgunderroten Plüschteppich.
    Schließlich hatten alle bis auf einen großen, schlanken Typen mit kurzem Haar und breitem Grinsen Platz genommen. Er trug eine ausgewaschene Turnhose und Pantoffeln und stand vor einem thronähnlichen Sessel.
    »Im Namen meiner erstaunten und erwartungsvollen Kommilitonen«, sagte er, »heiße ich euch im Domizil der Sigs willkommen. Ich bin Cliff Rogers, der Präsident.« Er setzte sich.
    Vivian prostete ihm mit der Bierflasche zu. »Freut mich. Ich bin Vivian Drake, aber ich nehme an, das wisst ihr bereits.«
    Nicken, Gemurmel, Grinsen.
    »Ich bin Cora Evans, Vivians Zimmergenossin.«
    »Abilene Randolph.«
    »Helen Winters.«
    »Ich bin Finley. Virginia Finley.« Sie fing ihr Publikum mit der Kamera ein.
    »Wir wollen, dass ihr alle wisst, wie wir heißen«, verkündete Vivian. »Merkt euch unsere Namen und vergesst nie, was heute Nacht passieren wird.«
    »Und was genau wird passieren?«, fragte Cliff.
    »Erst mal kassieren wir ab.«
    »Abkassieren?«
    Sie grinste

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