Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
Vom Netzwerk:
setzte, nickte ihm Bear anerkennend zu. Seit ihrer gemeinsamen Militärzeit sah Bear zu Fox auf. Doch nicht zum ersten Mal fragte sich Fox, ob Bear nicht irgendwie verbittert darüber war, dass er fürs Leben entstellt war, Fox aber, der eigentlich hätte in Stücke gerissen werden sollen, die Explosion der Mine weitgehend unbeschadet überstanden hatte. Wenn Bear es war, verbarg er es verdammt gut.
    Fox wandte sich kurz um und schaute Richtung Küche, wo sich Wolf und Cat aufhielten. Weiß der Teufel, was die da drin machten, doch solange es keine Dummheiten waren, kümmerte es Fox wenig. In der Zwischenzeit hatte er Wichtigeres zu erledigen.
    Ohne sein Gewehr loszulassen, nahm er den Rucksack ab und holte wie beiläufig den Laptop heraus. Er wollte überprüfen, ob derjenige, dem er seine Nachricht hatte zukommen lassen, sie gelesen und geantwortet hatte.
    Als Fox online gehen wollte, reagierte das Programm nicht. Er versuchte es ein zweites Mal, wieder nichts. Er bemühte sich, so gelassen wie möglich zu wirken, doch ganz offensichtlich konnte er nicht ins Internet.
    Die Drecksäcke hatten sie vom Netz abgeschnitten.
    Nun hatte er ein echtes Problem. Es war allerdings nicht so sehr die Nachricht, die er hinterlassen hatte, die ihm Sorgen bereitete. Die hatte ihr Ziel erreicht, und die Antwort war nicht von entscheidender Bedeutung. Aber über einen zweiten Hotmail-Account würde er erfahren, wo und wann der SAS seinen Angriff auf das Hotel startete. Auch diese Information würde in der Entwurfsdatei abgelegt werden und so den Augen der Behörden verborgen bleiben – nur kam er dort nicht heran ohne Verbindung zum Internet. Sie drohten einen unschätzbaren Vorteil zu verlieren.
    Er versuchte es ein letztes Mal, wieder ohne Ergebnis, und schob den Laptop zurück in den Rucksack. Dann stand er auf.
    Bear sah ihn fragend an, und Fox ging zu ihm hinüber.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte Bear.
    Fox wollte ihn nicht noch weiter beunruhigen. »Nein, ich muss nur mit Wolf sprechen. Bin gleich zurück.«
    An die Geiseln gerichtet, rief er: »Wer sich rührt, wird erschossen. Verstanden?«
    Er wandte sich um und ging schnell in die Küche. Sie mussten dringend den Internetzugang wiederherstellen.
    Selbst wenn das bedeutete, vor den Augen der Welt eine Geisel zu erschießen.

52
    »Haben Sie die Insulinampullen mitgebracht?«, fragte Abby müde und trank einen Schluck Wasser aus der Flasche. Sie sah erschöpft aus, wirkte aber so weit in Ordnung. Ethan kniete neben ihr und hielt ihre Hand.
    »Ich fürchte, die waren nicht mehr da«, antwortete Scope, schloss die Tür hinter sich und klemmte den Stuhl wieder dagegen.
    »Aber sie waren in meiner schwarzen Handtasche, die neben dem Bett lag. Da bin ich ganz sicher.«
    »Tja, Ihre Handtasche lag auf dem Boden, und offenbar hat jemand sie durchwühlt.«
    »Wer?«
    »Einer der Terroristen, nehme ich an. Er hat wahrscheinlich nach Anhaltspunkten gesucht, wer seine Kumpels umgebracht hat.«
    Abby sah ihn entsetzt an. Scope sah, dass auch Ethan Angst bekam.
    »Macht euch keine Sorgen. Wir finden schon eine Lösung.«
    »Aber wie? Diese Besetzung wird bestimmt noch ewig dauern, und spätestens um zehn brauche ich das Insulin und etwas zu essen, sonst schießt mein Blutzuckerspiegel irgendwann nach oben.«
    »Mama, du wirst wieder gesund«, sagte Ethan leise. »Wird sie doch, oder?«
    Scope nickte. »Überlass das nur mir. Mir fällt schon was ein.«
    Er nahm das Hoteltelefon, ging damit so weit wie möglich vom Bett weg und wählte den Notruf.
    Sobald in der Zentrale jemand abnahm, verlangte Scope einen Notarzt. Der Diensthabende sträubte sich zunächst dagegen, ihn durchzustellen, doch Scope ließ sich nicht beirren.
    »Es geht hier um Leben und Tod«, zischte er in den Hörer. »Wenn diese Frau stirbt, weil du ihr nicht helfen wolltest, werde ich mich persönlich um dich kümmern. Und dann, mein Freund, wirst du bezahlen. Hast du das verstanden?«
    »Kein Grund, ausfallend zu werden, Sir«, sagte der Vermittler indigniert. Doch anscheinend gab es einen Grund, denn kurz darauf stellte er Scope zu einem Notarzt durch, der sich als Steve vorstellte.
    Scope setzte ihm die Situation auseinander, bemühte sich aber leise zu sprechen. »Wir brauchen das Insulin schnell. Sie sagt, bis zehn hält sie durch, danach wird es kritisch. Das heißt, wir haben maximal eineinhalb Stunden.«
    »Wo ist die Ration der Patientin?«
    »Als sie getroffen wurde, hat sie ihre Tasche fallen lassen«,

Weitere Kostenlose Bücher