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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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aus dem Nahen Osten und eventuell aus Osteuropa, die ambitionierte Forderungen erheben. Wir nehmen an, dass auch die Bomben in Westfield und Paddington auf ihr Konto gehen.«
    »Waren das Selbstmordattentate?«
    »Wahrscheinlich eine der beiden Bomben in Paddington.«
    »Das macht das Ganze ein bisschen komplizierter«, erwiderte Standard mit bewundernswürdigem Understatement. »Soweit wir wissen, halten sie eine Gruppe Geiseln im Restaurant im neunten Stock fest.«
    »Richtig. Sie haben einige Kinder freigelassen, und das älteste, ein zwölfjähriger Junge, hat uns einige Informationen liefern können. Er sagt, im Restaurant sind etwa dreißig Geiseln, die von zwei Terroristen mit Sturmgewehren bewacht würden. Die Terroristen befinden sich in der Nähe des Eingangs. Sie haben ein Fernsehgerät, mit dem sie verfolgen, was draußen vorgeht. Da sie die Jalousien heruntergelassen haben, können wir ihre exakten Standorte nicht ausmachen.«
    Der Major nickte nachdenklich, und obwohl er es zu verbergen suchte, merkte Arley, dass ihm nicht gefiel, was sie ihm offenbarte.
    »Sie haben zudem einen Rucksack, von dem sie behaupten, er enthalte eine Bombe. Den haben sie mitten unter die Geiseln gestellt, und einer der Terroristen hat immer einen Fuß über dem Zünder.«
    Wieder nickte Standard. »Und eine weitere Gruppe Geiseln wird im Ballsaal im Mezzanin festgehalten, nicht?«
    »Das nehmen wir an. Aber wir haben keine Ahnung, wie viele, weder was die Geiseln noch was die Geiselnehmer betrifft. Laut GCHQ kommunizieren die Terroristen nicht über Funk, und innerhalb des Hotels gibt es keinen Handyempfang. Deshalb ist es unmöglich, sie abzuhören oder zu orten. Unsere Verhandlungen liefen über das Telefon in der Satellitenküche neben dem Ballsaal, deshalb vermuten wir, dass die Terroristen dort ihre Kommandozentrale eingerichtet haben.«
    »Und wie steht es mit unserer VIP-Geisel Michael Prior? Haben wir eine Ahnung, wo er festgehalten wird?«
    Arley schüttelte den Kopf. Ihr war bewusst, wie begrenzt ihre Informationen waren. »Alles was ich Ihnen dazu sagen kann, ist, dass er sich um 17:00 Uhr in einem Zimmer des dritten Stocks befand, das zur Park Lane hinaus liegt. Wo genau, konnten wir jedoch nicht ermitteln, da Prior sich nicht an der Rezeption angemeldet hatte. Zumindest nicht unter seinem Namen. Weder seine Frau noch sein Büro wussten, dass er sich im Hotel aufhielt. Sein Handy ist seitdem eine Weile durchs Hotel gewandert und wurde dann abgeschaltet. Wir haben die Geiselnehmer gebeten, mit ihm reden zu dürfen, aber bislang haben sie unserer Bitte nicht entsprochen.«
    Standard seufzte. »Sieht aus, als wären diese Herrschaften richtig gut organisiert. Nicht die übliche Hassbrigade durchgeknallter Extremisten. Es ist eindeutig, dass sie sich sachkundig gemacht haben, wie wir in solchen Situationen reagieren. Und ihr Nervenkostüm? Wirken sie aufgekratzt oder sogar verzweifelt?«
    »Wir hatten es bislang nur mit einem Mann zu tun. Er nennt sich Wolf und wirkt angesichts der Umstände bemerkenswert ruhig. Ich hoffe, wir finden eine friedliche Lösung.«
    »Das hoffen wir alle.«
    »Wir haben dafür gesorgt, dass die TV-Kameras relativ weit vom Hotel entfernt postiert wurden, und im Londoner Luftraum herrscht ein absolutes Flugverbot. Aber wenn ihr vorne über das Dach hineingeht, wird man euch trotzdem im Fernsehen sehen können. Mit den neuen Technologien, die sie heutzutage haben, wird sich das nicht verhindern lassen.«
    »Das wissen wir«, erwiderte Standard stirnrunzelnd.
    »Im Augenblick ist die Lage ruhig, aber wenn eine rasche Verschlechterung eintritt, wie sieht dann euer Plan aus?«
    Da war sie. Die Frage, die Leben oder Tod bedeuten konnte. Obwohl Arley sie ganz gelassen gestellt hatte, musste sie dabei ständig an Howard, Oliver und India denken. Sie fragte sich, ob sie noch am Leben waren. So wie die ganze Zeit über, seitdem der Mann sie angerufen hatte.
    Standard sah sie an, die Falten in seinem Gesicht schienen für einen Moment noch tiefer.
    »Wenn die Sache total aus dem Ruder läuft und wir kurzfristig reingehen müssen, sagt uns der Notfallplan, dass wir an mehreren Stellen gleichzeitig eindringen. Übers Dach und von den Nachbargebäuden aus. Die Methode, nach der die Terroristen die Geiseln verteilt haben, macht das allerdings zu einer höchst riskanten Strategie, zumal wir keine Informationen über ihre zahlenmäßige Stärke haben. Oder ob sie irgendwo Sprengfallen angebracht

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