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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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beobachtet hatte.
    Scope sprang auf und streckte die Beine. »Ich glaube, sie lassen die ersten Geiseln frei.«
    »Können wir dann auch gehen?« Zum ersten Mal klang der Junge aufgeregt.
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Scope und versuchte, sich einen Plan zurechtzulegen. Es gab keine Garantie, dass sie Ethan ebenfalls gehen lassen würden. Aber er konnte auch nicht untätig sitzen bleiben und abwarten, wie die Dinge sich entwickelten. Nicht mit einer verwundeten Frau, die dringend Insulin benötigte.
    Scope seufzte. Das Letzte, was er wollte, war, noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch wie es aussah, blieb ihm keine andere Wahl.

49
    Als Riz Mohammed zusammen mit den anderen in der Einsatzzentrale auf dem Monitor verfolgte, wie die drei Kinder freigelassen wurden, grinste er erleichtert.
    »Gut gemacht, Riz«, sagte John Cheney und klopfte ihm auf die Schulter. »Saubere Verhandlungsführung.«
    Janine und Will waren beide aufgesprungen und schlossen sich Cheneys Lob an, während Arley sich zwingen musste, Begeisterung zu heucheln, da sie praktisch unfähig war, sich zu konzentrieren.
    Sie riss sich zusammen. »Die Kinder müssen vernommen werden, sobald sie das St Mary’s verlassen dürfen«, ordnete sie an. »John, kannst du bei der CTC anrufen, damit sie ihre Leute hinschicken und uns dann schnellstmöglich mitteilen, was sie herausgefunden haben?«
    Während Cheney nickte und nach dem Telefon griff, war Arley überrascht, wie gut sie sich selbst in der schlimmsten Krise ihres Lebens im Griff hatte.
    Eines der sicheren Telefone klingelte, Janine nahm ab. »Gold«, sagte sie. »Für Sie, Ma’am.«
    Zeit der Entscheidung.
    Arley drehte, als Janine den Commissioner durchgestellt hatte, den anderen den Rücken zu und ging in die entfernteste Ecke.
    »Dass die Kinder freigelassen wurden, ist doch eine gute Nachricht«, sagte Phillips, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. »Gratulation an Ihren Verhandlungsexperten und natürlich auch an Sie.«
    Sag es ihm. Sag es ihm jetzt.
    »Vielen Dank, Sir«, erwiderte sie und wunderte sich, wie hohl es klang.
    »Doch der PM und auch ich sind weiterhin sehr besorgt darüber, dass er noch nicht mit Michael Prior sprechen konnte. Wir müssen dringendst herausfinden, ob er etwas preisgegeben hat.«
    Was interessiert mich das. Die haben meinen Mann und meine Kinder .
    »Das verstehe ich, Sir, aber wenn wir darauf bestehen, riskieren wir, sie gegen uns aufzubringen, oder schlimmer noch, ihnen zu signalisieren, dass wir über das, was er uns sagen könnte, ernsthaft besorgt sind.«
    »Deshalb bereiten wir uns auf ein bewaffnetes Eingreifen vor.«
    Großer Gott. Der Anrufer lag richtig.
    »Heißt das, wir übergeben die Befehlsgewalt an das Militär?«, fragte sie, unfähig, die unterschwellige Angst in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Noch nicht. Der PM setzt nach wie vor auf eine Verhandlungslösung.«
    »Das tue ich auch. Besonders nun, da wir die Freilassung der ersten Geiseln erreicht haben.«
    »Nichtsdestotrotz müssen wir unsere Optionen abwägen, falls der Verbleib von Michael Prior weiterhin ungeklärt ist. Haben wir neue Informationen, wo im Gebäude er sich aufhalten könnte?«
    »Den Anrufen zufolge, die auf sein Handy gingen, wurde er anfangs in einem der Zimmer im dritten Stock festgehalten, doch zuletzt kam das Signal aus dem Erdgeschoss. Wir wissen nicht, wo sich sein Handy im Augenblick befindet, da im gesamten Gebäude kein Empfang mehr möglich ist. Und natürlich gibt es auch keine Garantie, dass er es bei sich trägt.«
    »Sprich, wir haben nicht die leiseste Ahnung, wo er steckt«, konstatierte Phillips nervös.
    »Nein, Sir«, sagte sie mit angestrengter Stimme. »Ich fürchte, nicht.«
    Schweigen breitete sich aus.
    »Sind Sie in Ordnung, Arley? Sie klingen angespannt.«
    Letzte Chance. Sag’s ihm.
    »Die Situation ist angespannt, Sir.«
    »Nun, Sie wurden ausgewählt, weil Sie im Ruf stehen, ruhig und beherrscht zu handeln, und es wäre uns allen eine große Hilfe, wenn Sie das nicht vergäßen.«
    »Gewiss nicht, Sir.«
    Phillips seufzte. »Tun Sie, was Sie können, um Prior zu orten. Und halten Sie mich über alles auf dem Laufenden. Jede noch so kleine Entwicklung kann von entscheidender Bedeutung sein. Niemand will ein Blutbad, das durchaus im Bereich des Möglichen liegt, wenn wir den SAS hineinschicken. Aber ich fürchte, wenn die Terroristen uns nicht mit Prior sprechen lassen, wird es wohl keinen anderen Ausweg

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