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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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hätte das bedeutet, dass sein Auto verwanzt war. Die Lichter blieben grün. Er stieg in den Wagen und fuhr ihn aus der Garage, worauf er noch einmal ausstieg und das Tor schloss.
    Dann setzte er sich wieder ans Lenkrad seiner schwarzen Limousine und fuhr die ersten paar Blocks sehr gemächlich, ehe er kräftig Gas gab und kreuz und quer durch die Stadt brauste. Das Diplomatenkennzeichen und der holländische Pass im Handschuhfach gaben ihm die Sicherheit, dass er vor der Polizei nichts zu befürchten hatte. Das schnelle Fahren half ihm, die innere Anspannung ein wenig zu lösen, und würde es außerdem einem möglichen Verfolger ziemlich schwer machen, ihm auf den Fersen zu bleiben. Als er den Interstate-Highway 95 erreichte, drückte er noch etwas mehr aufs Tempo, bis er zum Highway 50 kam, auf dem er ostwärts in Richtung Annapolis fuhr. Er drosselte das Tempo etwas und wechselte wenig später auf den Highway 424, dem er in südlicher Richtung folgte. Die Uhr am Armaturenbrett zeigte mittlerweile zehn Minuten nach acht. Immer wieder blickte er in den Rückspiegel, während er auf verschiedenen Landstraßen weiterfuhr. Mehrmals verließ er die Straße und wartete hinter einer Baumgruppe ab, ob ihm vielleicht jemand folgte.
    Eine Stunde nachdem er von Washington aufgebrochen war, kam er schließlich auf eine schmale Schotterstraße, die von Bäumen und dichtem Buschwerk gesäumt war. Sie führte einen sanften Abhang hinunter und zwischen zwei Teichen hindurch. Der BMW schnitt durch den dünnen Nebelschleier, der über der Schotterstraße lag, und fuhr einen sanften Hügel hinauf, von dessen Spitze man nicht einmal hundert Meter entfernt die Lichter eines kleinen Hauses sehen konnte. Der Wagen rollte den sanften Abhang hinunter und blieb schließlich vor dem alten Holzhäuschen stehen.
    Coleman stieg aus und blickte sich um. Er lauschte einige Augenblicke, um sich zu vergewissern, dass ihm kein Wagen auf der Schotterstraße gefolgt war. Leise schloss er die Autotür und ging auf das Haus zu. Die Holzdielen knarrten, als er die Veranda überquerte, und im Inneren des Häuschens bellte ein Hund. Ohne anzuklopfen, öffnete er die Tür und trat ein. Mit seinen strahlend blauen Augen blickte er zu dem Mann hinüber, der vor dem Kamin stand.

25
    Michael O’Rourke hielt seine Combatmaster-Pistole Kaliber .45 in der einen Hand und sein Handy in der anderen. Coleman blickte auf die Waffe und blieb ruhig, während Duke ihm entgegenlief, um ihn zu begrüßen. Der ehemalige Navy SEAL ging in die Knie, um den Labrador zu tätscheln. Colemans Blick fiel auf Michaels Kopfverband. »Hast du dich verletzt?«, fragte er.
    »Mich hat irgendwas getroffen, als Eriks Wagen in die Luft flog«, presste Michael zwischen den Zähnen hervor.
    Coleman starrte ihn mit großen Augen an. »Du warst dabei?«
    »Ja.« Michael erwiderte Colemans Blick. »Nenn mir einen guten Grund, warum ich nicht auf der Stelle das FBI anrufen sollte.« Coleman richtete sich auf und schickte sich an, zum Kamin hinüberzugehen. Michael hob die Pistole. »Keinen Schritt weiter«, warnte er Coleman.
    »Ich weiß, dass du nie mit dem Ding auf mich schießen würdest, also steck es ein, damit wir in Ruhe reden können.«
    »Ich hätte nie abdrücken können – bis zum heutigen Tag, aber jetzt wäre ich mir da nicht mehr so sicher. Ich sage es noch einmal: Nenn mir einen guten Grund, warum ich dich nicht dem FBI ausliefern sollte.«
    Coleman verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe nichts mit dem zu tun, was heute passiert ist.«
    Michael sah ihn ungläubig an. »Wie meinst du das – du hast nichts damit zu tun?«
    »Ich habe Erik nicht getötet. Das war jemand anders.«
    »Quatsch, Scott. Ich war dort. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.« Michael trat ein paar Schritte zur Seite, sodass ein Lehnstuhl zwischen ihm und Coleman stand. Im Nahkampf wäre Michael dem ehemaligen Special-Forces-Mann bestimmt nicht gewachsen gewesen. Selbst mit einer Pistole in der Hand war er sich nicht wirklich sicher. Als Ex-Marine hatte er selbst zu einer Elite unter den Streitkräften gehört, doch die Navy SEALs waren trotzdem eine Klasse für sich. Wenn man dann noch bedachte, dass Michael schon vor sechs Jahren aus dem Marine Corps ausgeschieden war, während Coleman offenbar noch nichts von seinen Fähigkeiten eingebüßt hatte, so war offensichtlich, dass Michael kein ernst zu nehmender Gegner für ihn gewesen wäre. »Du hast mir gesagt, dass ich Erik warnen soll, und

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