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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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hätten helfen können, und beim Essen blieben zwei Plätze am Tisch leer. Meine Eltern haben die fünf Kinder, die sie in die Welt gesetzt haben, nie aufwachsen sehen.« Michael hielt inne und blickte zur Seite.
    »Und was ist mit dir? Was ist dir dadurch entgangen?«
    Michael überlegte einen Augenblick. »Mein Vater war mein großes Vorbild, als ich ein kleiner Junge war. Ich wollte immer genauso werden wie er. Und meine Mutter … sie war mein bester Freund … der netteste, liebevollste Mensch, den ich je gekannt habe. Danach waren Ferien und Urlaub nie mehr das, was es früher einmal war.« Michaels Augen wurden feucht. »Wenn wir heiraten, wird das der glücklichste Tag meines Lebens, aber ich werde trotzdem auf die beiden leeren Plätze in der ersten Reihe hinunterschauen und mir denken, wie schön es wäre, wenn sie jetzt dabei sein könnten.« Liz drückte seine Hand, und Michael zwang sich zu einem Lächeln. »Wenn unser erstes Kind zur Welt kommt, wird es nur einen Großvater und eine Großmutter haben, und meine Eltern werden ihr Enkelkind nie in den Armen halten können.
    Alle diese Augenblicke sind mir damals geraubt worden, und viele andere mehr … und warum? Weil irgend so ein Säufer, der sich immer wieder betrunken ans Steuer gesetzt hat, nicht aus dem Verkehr gezogen wurde, um die Allgemeinheit zu schützen. Und warum wurde er nicht aus dem Verkehr gezogen? Weil wir nicht genug Geld haben, um solche Leute hinter Gittern zu halten. Ich möchte dir mal ein kleines Geheimnis anvertrauen. Wir hätten das Geld dazu sehr wohl. Es ist nur so, dass die Egomanen, die dieses Land regieren, es lieber für irgendwelche Programme ausgeben, die ihnen Wählerstimmen bringen. Darum habe ich gemeint, dass diese Leute den Tod verdient haben. Für mich ist das eine sehr persönliche Sache, weil durch die Untätigkeit dieser Leute letztlich meine Eltern und Mark Coleman ums Leben gekommen sind, und darum werde ich auch nicht zum FBI gehen.
    Ich erwarte nicht, dass andere das auch so sehen wie ich. Die meisten Leute haben genug damit zu tun, ihr Alltagsleben zu bewältigen, aber wenn man jemanden verliert, der einem sehr nahe steht, dann sieht man die Dinge plötzlich aus einer anderen Perspektive.«
    Liz wischte sich eine Träne von der Wange und nickte. Michael strich ihr mit seiner Serviette über die Wange.
    Eine Kellnerin trat an ihren Tisch und fragte: »Entschuldigen Sie, Sir, sind Sie Michael O’Rourke?«
    »Ja.«
    »Da ist ein Anruf für Sie.«
    »Wer weiß denn, dass wir hier sind?«, fragte Liz.
    »Ich habe es Seamus gesagt – für den Fall, dass es etwas Wichtiges gibt. Ich bin gleich wieder da.«
    Michael stand auf und folgte der Kellnerin durch das kleine Restaurant. Liz sah, wie er den Hörer nahm und nach wenigen Augenblicken die Augen schloss und den Kopf schüttelte. Er sprach nur etwa zehn Sekunden, ehe er den Hörer auflegte und zu Liz zurückkehrte.
    »War das Seamus?«, fragte sie.
    Michael nickte und zog seine Geldbörse hervor. Er legte einen Hundert-Dollar-Schein auf den Tisch und streckte die Hand nach Liz aus. »Komm, gehen wir. Sie haben gerade im Fernsehen gemeldet, dass der Abgeordnete Turnquist ermordet wurde.«
     
    McMahon war allein in Turnquists Arbeitszimmer. Mit geschlossenen Augen saß er bequem in einem alten hölzernen Schaukelstuhl und versuchte zu rekonstruieren, wie Turnquist und die Marshals getötet worden waren. Er stellte sich eine Gruppe von schwarz gekleideten Männern vor, die beim Haus in Position gingen, ehe sie gleichzeitig zuschlugen und die drei Wachmänner vor dem Haus mit schallgedämpften Waffen töteten. Bestimmt hatten sie schallgedämpfte Waffen verwendet. Alles deutete darauf hin, dass der Marshal im Haus keine Ahnung hatte, was draußen vor sich ging.
    Eine Agentin steckte den Kopf durch die offene Tür herein. »Skip, da sind zwei Leute, die nach Ihnen fragen.«
    »Wer sind sie?«
    »Ich weiß es nicht. Der eine ist ein Marine. Sie sagen, dass Sie sie erwarten.«
    McMahon erhob sich aus dem Stuhl. Er wartete schon gespannt auf Heaney und Kennedy, um ihre Meinung zu hören. Er stieg über die Hintertreppe hinunter und ging durch die Küche und über den Flur auf die Veranda hinaus. Das Quick Response Team war inzwischen eingetroffen und stellte seine Aufrüstung auf. Mit all den Scheinwerfern, die den gesamten Garten ausleuchteten, glich Turnquists Anwesen mehr dem Drehort für einen Film als dem Tatort eines Verbrechens. General Heaney und Irene

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