Das Ultimatum
Kennedy standen bei der Verandatreppe und unterhielten sich. McMahon ging zu ihnen. »Danke, dass Sie so schnell gekommen sind. Haben Sie schon die Toten gesehen?«
»Wir haben den an der Zufahrt und den da drüben gesehen«, antwortete General Heaney und zeigte auf den toten Marshal vor der Veranda.
»Nun, dann würde ich Sie erst einmal ersuchen, sich alle Leichen anzusehen«, sagte Skip und führte sie die Treppe hinauf. »Die Marshals haben alle kugelsichere Westen getragen, aber das hat ihnen nicht viel genützt.« Ein Fotograf schoss seine Bilder, und einige Agenten machten sich Notizen. McMahon bat sie, für einen Augenblick zur Seite zu treten.
Heaney und Irene Kennedy sahen sich den toten Marshal an, der unten an der Treppe lag. Sie registrierten die drei Einschusslöcher im Gesicht und die Pistole, die im Holster steckte. Irene Kennedy warf einen Blick in das Esszimmer und zeigte auf die zertrümmerte Fensterscheibe. »Die Schüsse kamen von dort, nehme ich an.«
McMahon nickte. »Wir haben fünf Patronenhülsen auf der Veranda gefunden.«
Heaney sah die Blutflecken an der Wand auf dem Treppenabsatz. »Ist das der Abgeordnete?«
»Ja.«
»Kann ich raufgehen?«
»Sicher.«
Heaney und Kennedy stiegen die Treppe hinauf, während McMahon unten wartete. »O Gott«, seufzte Irene Kennedy, als sie den Toten sah, »die haben ihr Magazin leer geschossen.«
»Ja, ich zähle acht Einschüsse, vielleicht sind es auch mehr«, pflichtete Heaney ihr bei.
»Irgendeine Ahnung, warum sie praktisch ihre Magazine leer gefeuert haben?«, fragte McMahon von unten herauf.
»Da gibt es zwei Möglichkeiten«, antwortete Heaney. »Die erste wäre, dass sie ganz einfach sichergehen wollten, dass er tot ist, und die zweite« – Heaney zeigte auf die Patronenhülsen unten an der Treppe – »dass zwei oder mehr Leute gefeuert haben. Ihre Ballistikexperten sollten uns das genau sagen können.« Kennedy und Heaney kamen wieder die Treppe herunter.
»Sehen wir uns noch mal den Marshal draußen vor der Veranda an«, schlug McMahon vor und ging mit ihnen hinaus. »Der Junge hier hat zwei ins Gesicht und eine in den Hals bekommen.« McMahon beugte sich hinunter und öffnete die Jacke des Mannes. »Seine Pistole ist noch im Holster, aber sein Funkgerät ist weg. Wir haben es oben auf der Veranda gefunden, vor dem kaputten Fenster.«
Irene Kennedy blickte auf die zertrümmerte Fensterscheibe und dann wieder auf den Toten hinunter. »Sie haben ihm das Funkgerät abgenommen, um herauszufinden, ob der Mann im Haus mitbekam, was draußen vor sich ging.«
Heaney zeigte auf die Hausecke. »Wurden die Schüsse von dort drüben abgefeuert?«
»Ja.« McMahon ging zu der Stelle hinüber, wo man einige Patronenhülsen gefunden hatte. »Offenbar hat der Schütze drei Schüsse abgegeben. Zwei haben den Mann im Gesicht getroffen und einer in den Hals.« Heaney und Kennedy schätzten die Entfernung ab, aus der die Schüsse abgefeuert wurden.
»Ich nehme an, der vierte Marshal liegt hinter dem Haus?«, fragte Irene Kennedy.
»Ja, kommen Sie.« Die drei gingen um das Haus herum zu dem Toten, der bei der Hintertür lag. »Ein Schuss in den Kopf«, erläuterte McMahon, beugte sich hinab und öffnete die Jacke des Marshals. »Die Pistole steckt im Holster, und das Funkgerät hängt am Gürtel.«
Heaney und Kennedy sahen sich die Leiche nur eine Sekunde an und wandten sich dann von dem Marshal und dem Haus ab, um die Umgebung zu betrachten. Sie ließen den Blick ringsum schweifen und blickten angestrengt in die Dunkelheit jenseits des beleuchteten Bereiches hinaus. »Skip«, fragte Heaney, ohne sich umzudrehen, »können Sie mal die Scheinwerfer abschalten lassen?«
McMahon sprach kurz mit einem seiner Agenten, und die Lichter gingen aus, sodass nur noch von der kleinen Lampe über der Hintertür ein wenig Licht kam.
Der General schritt quer durch den Garten zu dem Wäldchen hinter dem Haus. McMahon und Kennedy folgten ihm, und wenig später verschwanden sie zwischen den Bäumen.
Heaney fand sich in dem bewaldeten Gelände mit Leichtigkeit zurecht; er duckte sich unter den tief hängenden Ästen und stieg über abgefallene Zweige hinweg, die für McMahon und Kennedy in der Dunkelheit schwer zu bewältigende Hindernisse darstellten. Als sie zum Bach kamen, blieben sie stehen und wandten sich zum Haus um. »Was meinen Sie, General?«, fragte Irene Kennedy.
General Heaney blickte zu den FBI-Agenten hinüber, die bei der Hintertür standen.
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