Das Ultimatum
Fenster und sah den Marshal auf dem Vordersitz liegen, genau wie er es sich gedacht hatte. Der Cop hob die Taschenlampe und schaltete sie ein. Er brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, was er da sah. Mit weit geöffneten Augen starrte er auf den blutüberströmten Toten hinunter. Schließlich kam ihm zu Bewusstsein, was hier passiert war, und er lief zum Streifenwagen zurück und rief die Zentrale.
Von dort wurden sofort zwei weitere Streifenwagen und ein Krankenwagen zum Haus des Abgeordneten geschickt. Außerdem wurde der Polizeichef von Fairfax verständigt, der sofort das FBI einschalten ließ. Keine zwei Minuten, nachdem der Polizist den toten Marshal entdeckt hatte, forderte Skip McMahon telefonisch einen Hubschrauber an. Er kam in das Konferenzzimmer des Sonderdezernats und gab den Agenten Anweisungen, wen sie anrufen und was sie tun sollten. Dann ging er mit Jennings und Wardwell zum Dach des Hoover Building hinauf.
Im Aufzug wandte er sich Wardwell zu. »Rufen Sie die Polizeidienststelle Fairfax an und lassen Sie sich mit dem Polizisten bei Turnquists Haus verbinden. Kathy, Sie rufen im Büro des Marshals an und erzählen den Leuten, was passiert ist … nein, Moment! Vorher rufen Sie noch die Virginia State Patrol an. Sie sollen jeden Wagen mit mehr als einem männlichen Insassen zwischen fünfundzwanzig und fünfundvierzig Jahren anhalten, damit wir sie befragen können. Sagen Sie ihnen, dass die Gesuchten gefährlich sind. Und sie sollen das an alle Polizeidienststellen weitergeben.« Die beiden Agenten zogen ihre Handys hervor und tippten rasch die entsprechenden Nummern ein. Als sie das Dach erreichten, begannen sich die Rotorblätter des Hubschraubers gerade zu drehen.
Wardwell zupfte seinen Chef am Ärmel. »Skip, der Cop wartet auf Unterstützung. Er sagt, er hat nichts gehört, seit er dort ist. Und jetzt will er wissen, was er tun soll.«
»Sagen Sie ihm, er soll warten, bis jemand bei ihm ist, und dann vorsichtig zum Haus gehen … Und er soll nichts anfassen.« McMahon hatte das dumpfe Gefühl, dass sie keine Überlebenden in Turnquists Haus finden würden.
Der Rotorabwind des Hubschraubers wurde immer stärker und wehte ihre Haare und Krawatten in alle Richtungen. Ein Mann im orangen Overall winkte sie zur offenen Tür des Helikopters, und sie stiegen rasch die fünf Stufen hinauf, um an Bord zu gehen. Der Hubschrauber hob ab und flog zunächst nach Norden, bevor er auf Südwestkurs schwenkte und die grellen Lichter Washingtons hinter sich ließ. Während sie in Richtung Fairfax brausten, wandte sich McMahon seiner Assistentin zu. »Wie oft haben sich die Marshals gemeldet?«
»Alle halbe Stunde«, antwortete Jennings. »Sie haben sich noch um halb acht gemeldet. Das nächste Mal wäre dann um acht fällig gewesen.«
»Wie viele Marshals waren bei dem Abgeordneten postiert?«
»Vier.«
»Wann ist das Quick Response Team dort?«
»Als die Nachricht kam, waren die meisten von ihnen im Labor und haben sich mit dem Beweismaterial von dem Bombenattentat gestern beschäftigt. Sie werden mit Hubschraubern abgeholt und sollten mit ihrer Ausrüstung so gegen Viertel vor neun dort sein.«
McMahon musste sich immer wieder vorstellen, wie ein Team von Special-Forces-Leuten Turnquists Haus angriff. Dabei fiel ihm ein, was Irene Kennedy und General Heaney gesagt hatten. Er zog sein Handy aus der Jacke und rief seinen Chef in dessen Büro an. »Brian, du musst mir einen Gefallen tun. Schick einen Hubschrauber zum Pentagon rüber und lass General Heaney und Irene Kennedy zu Turnquists Haus bringen.«
»Mach ich sofort. Ich habe gerade das Hostage Rescue Team verständigt. Sie werden in den nächsten Minuten abfliegen und sollten kurz nach euch dort sein. Wenn irgendetwas darauf hindeutet, dass diese Terroristen noch in der Nähe sind, dann wartet ihr und lasst sie die Sache übernehmen.«
McMahon bezweifelte, dass die Killer noch in der Gegend waren, aber er wusste, dass Roach alles so machen musste, wie es in einem solchen Fall vorgesehen war. »Lass das HRT in der Luft. Wenn ich die Jungs brauche, rufe ich sie.«
»Du leitest den Einsatz. Ist die Polizei von Fairfax schon im Haus gewesen?«
»Noch nicht. Ich rufe dich an, sobald ich dort bin. Es dauert nur noch ein paar Minuten.« McMahon beendete das Gespräch, und die nächsten Minuten verstrichen in angespannter Stille.
Der Hubschrauber erreichte das Ziel in etwa hundert Metern Höhe und kreiste über dem Viertel, um nach einem geeigneten
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