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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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die Möglichkeiten hätte, Erik und Turnquist zu töten. Wenn sie in diese Richtung ermitteln – vielleicht tauchen diese Leute dann unter und verzichten darauf, noch mehr Politiker umzubringen.«
    »Der Vorschlag gefällt mir gar nicht«, entgegnete Coleman, und auch Seamus runzelte besorgt die Stirn.
    Michael legte die Unterarme auf den Tisch. »Ihr beide habt das Blutbad ausgelöst, und ich stecke jetzt auch mit drin, ob es mir passt oder nicht. Ich werde euch nicht verurteilen für das, was ihr getan habt – aber nur, wenn ihr jetzt etwas unternehmt, bevor noch mehr gute Männer sterben. Wir müssen tun, was wir können, um diesen Leuten Einhalt zu gebieten – auch wenn es zur Folge hätte, dass wir selbst erwischt werden. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Coleman und Seamus nickten widerstrebend.
     
    Die Uhr auf dem Schreibtisch zeigte Mittwoch, 6:12 Uhr an. McMahon saß an seinem Platz, den Kopf auf einen Stapel Berichte gelegt. Er hatte Turnquists Haus gegen Mitternacht verlassen und war gleich ins Hoover Building gefahren, um Roach ins Bild zu setzen. Seither hatte er verschiedene Agenten auf den Fall Turnquist angesetzt und sich auf ein Briefing vorbereitet, das um acht Uhr im Weißen Haus stattfinden würde. Irgendwann gegen fünf Uhr hatte er den Kopf auf den Schreibtisch gelegt, um ein kleines Nickerchen zu machen. Er war zu müde gewesen, um zur Couch zu gehen. Die Einschätzung von Irene Kennedy und General Heaney, dass es bald noch mehr tote Sicherheitskräfte und Politiker geben könnte, hatte McMahon doch ein wenig entmutigt. Er hatte genug Erfahrung, um mit den Rückschlägen fertig zu werden, die es in jeder Ermittlung geben konnte – doch dieser Fall verlangte ihm besonders viel ab. Die Zahl der Opfer nahm erschreckende Ausmaße an, und dadurch, dass nun auch schon Kollegen von ihm ums Leben gekommen waren, wurde der Fall für ihn immer mehr zu einem persönlichen Anliegen.
    McMahon war gerade in einen lebhaften Traum vertieft, als ihn ein Geräusch aus dem Schlaf hochschrecken ließ. Er brauchte einen Augenblick, um sich bewusst zu machen, dass er in seinem Büro war und dass das Telefon und nicht der Wecker dieses unangenehme Klingeln verursachte. Er fuhr hoch und griff nach dem Hörer. »Hallo.«
    Michael saß auf dem Rücksitz des BMW, während Coleman den Wagen durch die schmalen Straßen des Adams-Morgan-Viertels lenkte. Neben O’Rourke auf dem Rücksitz stand ein spezielles Telefon, das Coleman sich vor drei Monaten in Taiwan hatte besorgen lassen. Das abhörsichere Gerät, das in einer ledernen Aktentasche steckte, war mit einem so genannten Scrambler oder Verwürfler ausgestattet, der zur Verschlüsselung von Telefongesprächen diente. Am Hörer war ein Stimmmodulator angebracht, der Michaels Stimme elektronisch veränderte. Das Telefon sollte eigentlich nicht aufzuspüren sein, sodass man es auch stationär hätte verwenden können, doch weder O’Rourke noch Coleman trauten dem Ding hundertprozentig, deshalb würden sie durch die Gegend fahren, solange sie es benutzten.
    »Special Agent McMahon?«, fragte Michael.
    McMahon erstarrte, als er die elektronisch veränderte Stimme hörte. Bevor er antwortete, drückte er einen Knopf neben dem Telefon, um das Gerät aufzuspüren, von dem der Anruf kam. »Ja, am Apparat«, meldete er sich zögernd.
    »Ich nehme an, Sie zeichnen den Anruf auf und spüren ihm nach, deshalb werde ich mich kurz fassen. Die Leute, die Senator Fitzgerald, Senator Downs und die Abgeordneten Koslowski und Basset getötet haben, sind nicht für die Morde an Senator Olson, dem Abgeordneten Turnquist und ihren Personenschützern verantwortlich.«
    Es herrschte einige Augenblicke Stille in der Leitung, während McMahon sich bewusst zu machen versuchte, was er soeben gehört hatte. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen folgen kann.«
    »Es gibt eine zweite Gruppe von Killern. Eine Gruppe, die Olson, Turnquist und ihre Wächter getötet hat.«
    »Warum sollte ich Ihnen das glauben?«
    Michael hatte vorhergesehen, dass McMahon skeptisch reagieren würde, deshalb hatte er sich von Coleman einige Detailinformationen geben lassen, um seinem Anruf Glaubwürdigkeit zu verleihen. »Wir haben Burmiester nicht getötet.«
    McMahon dachte an den alten Mann, der gegenüber dem Abgeordneten Koslowski wohnte. Der Mann war am Morgen nach den Morden betäubt und gefesselt aufgefunden worden. »Das beweist noch gar nichts«, erwiderte McMahon in dem Versuch, den Anrufer in ein längeres

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