Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
Angehörigen der Sicherheitskräfte hegen. Unser Kampf richtet sich gegen die Politiker, nicht gegen Sie.«
    »Da täuschen Sie sich aber, wenn Sie glauben …«
    Die blechern klingende Stimme fiel McMahon ins Wort. »Fragen Sie sich doch einmal Folgendes: Wenn wir wirklich bereit wären, vier Agenten des Secret Service zu töten, um Olson zu erwischen, und dann noch vier U.S. Marshals, um an Turnquist heranzukommen – warum haben wir dann am Freitag nicht einfach den Präsidenten abgeschossen?« Es folgte Schweigen auf dem Band, und Stansfield überlegte kurz, ob er nach der Reaktion des Präsidenten sehen sollte, doch er war zu sehr in die Beobachtung von Garret vertieft. »Die Antwort ist, dass wir Olson und Turnquist eben nicht getötet haben. Das hat jemand anders getan.« Stansfield sah die Schweißperlen, die sich auf Garrets Oberlippe bildeten, und folgte seinem Blick, der wieder zu Mike Nance hinüberschweifte. Als Stansfield den Sicherheitsberater ansah, starrte ihm der Mann kurz in die Augen, ehe er beiläufig den Blick senkte, als würde er in der Abschrift weiterlesen.
    Als das Band zu Ende war, saß der Präsident verblüfft da und starrte auf das Papier in seinen Händen. »Das ist ja unglaublich«, murmelte er und blickte auf. »Special Agent McMahon, wie glaubwürdig ist diese Botschaft?«
    McMahon zuckte mit den Schultern. »Wir hatten zwar noch keine Gelegenheit, sie wirklich zu analysieren, aber fürs Erste würde ich sagen, sie klingt durchaus plausibel. Nach dem Vorfall mit Marine One am Freitag haben sie uns in einer Nachricht versichert, dass der einzige Grund, warum sie den Hubschrauber nicht abgeschossen haben, der war, dass sie keine Marines oder Secret-Service-Agenten töten wollten. Drei Tage später jagen sie Senator Olsons Limousine mit vier Secret-Service-Agenten in die Luft, und gestern Abend töten sie dann noch den Abgeordneten Turnquist und vier U.S. Marshals. Ich würde sagen, das klingt nicht besonders logisch. Nichts für ungut, Sir, aber ich an ihrer Stelle hätte dann gleich Marine One abgeschossen; Sie sind schließlich ein viel wichtigeres Ziel.«
    »Vorausgesetzt, sie hatten die technischen Möglichkeiten für den Abschuss«, warf Mike Nance mit ruhiger Stimme vom anderen Ende des Tisches ein. »Stinger-Lenkwaffen sind schwer zu bekommen. Wir können nicht als sicher voraussetzen, dass sie tatsächlich die Möglichkeit hatten, Marine One abzuschießen.«
    Direktor Stansfield sah Nance mit ausdrucksloser Miene an und fragte sich, warum der Sicherheitsberater soeben gelogen hatte. Noch vor sieben Monaten hatte ihm Nance persönlich mitgeteilt, dass China seine eigene Version der Stinger-Lenkwaffe auf den Markt brachte.
    »Nun«, fuhr McMahon fort, »die beiden letzten Morde unterscheiden sich in der Tat auffällig von den vorhergehenden. Bis gestern Abend waren sie sehr geduldig. Sie haben zugeschlagen und dann abgewartet, ob ihre Forderungen erfüllt werden. Ich kann noch verstehen, warum sie es auf Olson abgesehen hatten; schließlich hat er an der Bildung der neuen Allianz mitgewirkt. Aber es ergibt für mich überhaupt keinen Sinn, dass sie gleich darauf auch noch Turnquist ermorden, ohne Ihnen die Möglichkeit zu geben, auf ihre Forderungen einzugehen.«
    »Wo steht denn geschrieben, dass das Ganze logisch sein muss?«, warf Garret ein.
    McMahon ging nicht auf die Bemerkung ein. »Ich denke, es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es eine zweite Gruppe gibt.«
    »Das ist ja nicht zu glauben«, spottete Garret. »Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, dass sie Ihnen diese Botschaft übermittelt haben, um Sie zu täuschen?«
    »Durchaus.«
    »Nun, Mr. McMahon, ich denke, Ihre Aufgabe ist auch so schon schwer genug, ohne dass Sie sich von diesen Terroristen mit einem einzigen Anruf verwirren lassen. Es ist kein Wunder, dass Sie mit Ihren Ermittlungen noch nicht weitergekommen sind, wenn Sie jeder noch so hoffnungslosen Spur nachgehen.«
    McMahon grinste Garret ins Gesicht.
    »Finden Sie das lustig, Mr. McMahon?«, fragte Garret.
    »Nein«, antwortete McMahon, immer noch grinsend.
    »Warum, zum Teufel, grinsen Sie dann?«
    »Wenn ich mich über Ihr kindisches Benehmen nicht amüsieren würde, dann könnte ich mich nicht beherrschen und würde Sie wahrscheinlich auf der Stelle k.o. schlagen.« Das Grinsen verschwand aus McMahons Gesicht, und er wandte sich dem Präsidenten zu. »Wie gesagt, Mr. President, es bleibt uns

Weitere Kostenlose Bücher