Das Ultimatum
General spezielle Sicherheitseinheiten von Army, Navy, Air Force und den Marines ein, um für den Schutz der dienstälteren Senatoren zu sorgen. Diese Einheiten sind bestens bewaffnet und in der Terrorabwehr geschult. Ich habe mit führenden Repräsentanten beider Parteien gesprochen, und sie haben sich darauf geeinigt, am Montag eine Kongress-Sitzung abzuhalten, nachdem diese Sicherheitsmaßnahmen in Kraft sind. Bis dahin werden wir alle offiziellen Aktivitäten einstellen.« Der Präsident fasste Direktor Roach ins Auge und fügte hinzu: »Ich bin nicht glücklich darüber, so drastische Maßnahmen ergreifen zu müssen, aber nachdem die zuständigen Behörden nicht in der Lage sind, diese Welle der Gewalt zu stoppen, bleibt mir nichts anderes übrig.«
Stu Garret hatte ein leises Lächeln auf den Lippen, als er beobachtete, wie Stevens den Druck auf den FBI-Direktor verstärkte. Der Präsident wiederholte nahezu wortwörtlich, was Garret ihm eine Stunde zuvor geraten hatte zu sagen.
McMahon hingegen fand die Situation ganz und gar nicht komisch. Es gefiel ihm gar nicht, dass sein Chef den Kopf für etwas hinhalten musste, wofür er überhaupt nichts konnte. Er wandte den Blick vom Präsidenten ab, um seine Ablehnung zu verbergen, während er sich daran erinnerte, dass Roach selbst bereits vorgeschlagen hatte, das Militär hinzuzuziehen, um das Gebiet rund um das Kapitol zu sichern – doch damals waren der Präsident und sein Stabschef dagegen gewesen.
Roach ließ sich durch die Bemerkungen des Präsidenten nicht einschüchtern. »Mr. President«, warf er seinerseits ein, »es hat eine sehr überraschende Entwicklung in unseren Ermittlungen gegeben. Special Agent McMahon hat heute Morgen einen weiteren Anruf von den Terroristen bekommen.« Roach wandte sich McMahon zu. »Skip.«
McMahon räusperte sich. »Heute früh um etwa sechs Uhr fünfzehn habe ich einen sehr interessanten Anruf bekommen.« Er zog eine Tonbandkassette aus der Tasche und reichte sie Jack Warch. »Jack, würden Sie das bitte in den Kassettenrekorder einlegen?«, sagte er und gab einige bedruckte Blätter an seine Tischnachbarn weiter. »Sie finden hier eine Abschrift des Gesprächs. Ich würde vorschlagen, Sie hören sich das Band erst einmal an, bevor wir darüber sprechen.« Warch ging mit dem Band ans Ende des Tisches und legte es in den Rekorder ein. Aus den acht kleinen Lautsprechern an den Wänden ringsum drang zuerst nichts als Rauschen, ehe die Computerstimme zu sprechen begann. »Special Agent McMahon?«
Nach kurzem Zögern tönte McMahons müde Stimme aus den Lautsprechern. »Ja, am Apparat.«
CIA-Direktor Stansfield hatte sich in seiner Zeit als aktiver Agent so manche Gewohnheit zugelegt – unter anderem jene, seine Mitmenschen in bestimmten Situationen genau zu beobachten, um Rückschlüsse daraus ziehen zu können. Und so lehnte er sich auch jetzt in seinem Stuhl zurück, hielt das Manuskript vor sich und spähte über den Rand des Papiers hinweg in die Runde, um nach irgendwelchen auffälligen Reaktionen zu suchen.
»Ich nehme an, Sie zeichnen den Anruf auf und spüren ihm nach«, fuhr die Computerstimme fort, »deshalb werde ich mich kurz fassen. Die Leute, die Senator Fitzgerald, Senator Downs und die Abgeordneten Koslowski und Basset getötet haben, sind nicht für die Morde an Senator Olson, dem Abgeordneten Turnquist und ihren Personenschützern verantwortlich.«
Aus dem Augenwinkel nahm Stansfield eine abrupte Bewegung wahr. Er sah, dass sich der Stabschef des Präsidenten Mike Nance zugewandt hatte und ihn mit großen Augen und angespannten Gesichtszügen ansah.
Nach einigen Augenblicken des Schweigens setzte wieder McMahons Stimme ein. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen folgen kann.«
»Es gibt eine zweite Gruppe von Killern. Eine Gruppe, die Olson, Turnquist und ihre Wächter getötet hat.«
Erneut sah Stansfield, wie Garret dem Nationalen Sicherheitsberater einen angespannten Blick zuwarf.
»Warum sollte ich Ihnen das glauben?«
»Wir haben Burmiester nicht getötet.«
»Für alle, die sich nicht mehr daran erinnern«, warf McMahon erläuternd ein, »Burmiester ist der Bankier im Ruhestand, der gegenüber dem Abgeordneten Koslowski wohnt.«
»Das beweist noch gar nichts«, wandte McMahons Stimme auf dem Band ein.
»Mr. McMahon, wir töten keine Secret-Service-Agenten und U.S. Marshals. Wir haben schon in der letzten Botschaft, die wir Ihnen geschickt haben, betont, dass wir großen Respekt für die
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