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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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verlieren. Es gab noch einen zweiten Grund, warum man Arthur gewähren ließ – weil er nämlich einen wertvollen Zweck erfüllte. Sie haben ihn immer dann gerufen, wenn irgendwo eine Drecksarbeit zu erledigen war – irgendetwas, das niemand sonst machen wollte.«
    Michael überlegte einige Augenblicke. »Wie sicher sind Sie sich, dass er hinter den Attentaten steckt?«
    »Hundertprozentig sicher bin ich mir natürlich nicht«, antwortete Augie und stopfte wieder etwas Tabak in seine Pfeife. »Es gibt noch einige andere Gründe, weshalb ich glaube, dass Arthur Senator Olson und den Abgeordneten Turnquist ermordet hat … und ich habe meine Gründe, warum ich darüber nicht mit Ihnen sprechen will – genau wie Sie Ihre Gründe haben, warum Sie Ihre Quelle nicht nennen wollen.«
    »Warum gehen Sie mit Ihrem Wissen nicht zum FBI?«
    Augie zündete sich die Pfeife an und runzelte die Stirn. »Das FBI kann überhaupt nichts tun.«
    »Warum nicht? Wir brauchen ihnen nur das zu sagen, was Sie mir gerade erzählt haben, und sie fangen mit ihren Ermittlungen an.«
    Augie lächelte. »Sie würden aber nichts herausfinden, und ich würde mit einer Kugel im Kopf enden. Michael, ich glaube, Sie haben immer noch keine Vorstellung davon, von wem wir da reden. Arthur ist ein brillanter Kopf und ein absolut rücksichtsloser Mensch. Er hat überall auf der Welt Leute getötet, und er lief nie auch nur annähernd Gefahr, geschnappt zu werden. Außerdem kann ich dem FBI nichts verraten, weil ich durch meinen früheren Job zur Verschwiegenheit verpflichtet bin.«
    »Aber ich kann es ihnen sagen.«
    »Michael, ich glaube, Sie wissen nicht, worauf Sie sich da einlassen. Wenn Sie zum FBI gehen, wird Arthur es erfahren. Er hat seine Gewährsleute überall. Und wenn er es herausfindet, wird er auf sehr subtile Weise Ihr Leben bedrohen, oder das von jemandem, der Ihnen nahe steht. Oder er wird Sie ganz einfach beseitigen lassen. Mit ihm ist wirklich nicht zu spaßen.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles, wenn Sie meinen, dass ich nichts unternehmen sollte?«
    »Ich erwarte sehr wohl, dass Sie etwas tun, aber bevor ich dazu komme, muss ich Ihnen ein paar Fragen stellen.« Augie zog einige Augenblicke still an seiner Pfeife. »Als Downs, Fitzgerald, Koslowski und Basset getötet wurden, hat mich das nicht wirklich erschüttert. Ich habe alles gehasst, wofür diese Männer standen, darum war ich eigentlich froh, dass man sie aus dem Verkehr gezogen hat. Ich habe mir schon lange gedacht, dass diese altert Lügner weggehören.« Augie hielt kurz inne und überlegte, wie er das, was er als Nächstes sagen wollte, am besten formulieren sollte. »Ich habe auch einen Verdacht, wer hinter den ersten vier Morden steckt.«
    Augie stellte einen Fuß auf den Boden und wandte sich Seamus zu. »Ich könnte auch eine etwas direktere Frage stellen, aber ich will nicht angelogen werden, darum möchte ich es ein bisschen anders formulieren. Wenn es aus irgendeinem Grund notwendig sein sollte, dass ihr mit jemandem Kontakt aufnehmt, der mit den ersten vier Attentaten zu tun hat – wäre das möglich oder nicht?«
    Nach einigen Augenblicken des Schweigens antwortete Seamus: »Ja.«
    Michaels Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Gut.« Augie stand auf und humpelte zum Führerhaus des Pick-ups. »Ich habe da etwas, von dem ich möchte, dass ihr es an diese Leute weitergebt.« Er holte eine Aktenmappe aus dem Wagen, ging damit zum Heck zurück und reichte sie Seamus. »Bitte, gib das an deine revolutionären Freunde weiter.«
    »Was ist da drin?«, wollte Michael wissen.
    »Ich habe Ihnen ja erzählt, dass ich früher Analytiker bei der CIA war. Darüber hinaus war ich aber auch so eine Art Troubleshooter. Kurz bevor ich die Agency verließ, bat mich Stansfield noch, einen Plan für eine … ziemlich heikle Operation auszuarbeiten.«
    Seamus warf einen Blick auf die Akte und wandte sich dann seinem alten Freund zu. »Was für eine Operation war das?«
    »Eine, von der niemand außer Stansfield und mir wissen sollte … Als Stansfield den Posten des Direktors übernahm, wurde Arthur noch verschwiegener. Stansfield wusste, dass er ihn zum Rücktritt zwingen musste, aber er machte sich Sorgen, wie der Mann reagieren würde. Es stand zu befürchten, dass Higgins anfangen könnte, gegen uns zu arbeiten und Informationen an das Ausland zu verkaufen. Er war ein Unsicherheitsfaktor ersten Ranges, und niemand wusste, was ihm einfallen würde, um uns zu schaden. Darum hat mich

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