Das Ultimatum
nächsten vierundzwanzig Stunden mit den Überwachungen beginnen und in spätestens drei Tagen in der Lage sein, wirklich jeden Schritt der Verdächtigen zu verfolgen. Zu diesem Zweck würden nicht weniger als einhundertvierzig Agenten im Einsatz sein.
Während er seine Lasagne aß, von der er jetzt schon wusste, dass sie ihm Sodbrennen verursachen würde, erläuterte McMahon Irene Kennedy und General Heaney die Einzelheiten der Überwachung. Als er fertig war, schob er die Styroporschachtel zur Seite und fragte den General, ob er Tums-Tabletten habe.
Der General holte eine Packung und schob sie über den Tisch. Im nächsten Augenblick kam einer der Adjutanten des Generals herein und reichte ihm einen Computerausdruck. Heaney dankte dem jungen Offizier und warf einen Blick auf den Ausdruck. »Wir haben den Computer nach ehemaligen Special-Forces-Leuten suchen lassen, die in einem Umkreis von hundertfünfzig Kilometern von Washington leben. Herausgekommen sind vierundneunzig SEALs, einundachtzig Green Berets und achtundsechzig Delta-Force-Jungs.«
McMahon verzog das Gesicht. »Das sind über zweihundert mögliche Verdächtige.«
»Ja, aber das war, bevor wir die Suche auf jene Leute eingegrenzt haben, die zusammen mit den vierzehn schwarzen Soldaten gedient haben.«
»Und wie viele sind danach übrig geblieben?«
Der General blickte auf seine Unterlagen hinunter. »Sechsundzwanzig Green Berets und neunzehn Deltas.«
Irene Kennedy sah ihn über den Brillenrand hinweg an. »Was ist mit den ganzen SEALs passiert?«
Der General las einige Augenblicke in der Zusammenfassung. »Es gibt nur zwei ehemalige SEALs, die der Beschreibung entsprechen, die wir von Downs’ Mörder haben – und die leben beide in San Diego.«
Während Kennedy über die Information nachdachte, fragte McMahon: »Woher nehmen wir die Ressourcen, um fünfundvierzig Leute rund um die Uhr zu überwachen?« Zu Kennedy gewandt, fragte er: »Irene, haben Sie genug Leute, um das zu schaffen?« Irene Kennedy starrte schweigend vor sich hin, und McMahon wiederholte die Frage. Als sie immer noch nicht antwortete, schnippte McMahon mit den Fingern. »Erde an Irene, bitte kommen.«
Diesmal reagierte sie und wandte sich ihm zu. »Entschuldigen Sie.«
»Brauchen Sie eine kleine Pause?«
»Nein, alles okay. Ich habe nur gerade an etwas anderes gedacht.«
McMahon wiederholte seine Frage. »Haben Sie die Ressourcen, um fünfundvierzig Leute rund um die Uhr zu überwachen?«
»Ja.«
»Wie machen Sie das?«, fragte McMahon ungläubig.
Kennedy wollte schon antworten, überlegte es sich dann aber anders. »Sie wollen es nicht wirklich wissen, glaube ich.«
»Nein, wahrscheinlich nicht.«
»General Heaney«, sagte Irene, »könnte ich mal einen Blick auf die Akten der vierundneunzig SEALs werfen, die im Raum Washington leben?«
»Warum?«
»Ich habe da so eine Ahnung.«
McMahon horchte auf, als er das Wort Ahnung hörte. Er war überzeugt, dass Intuition durchaus zu wichtigen Ergebnissen führen konnte. »Lassen Sie hören.«
»Ich habe kein gutes Gefühl dabei, vierundneunzig potenzielle Verdächtige einfach außen vor zu lassen – allein auf der Grundlage einer einzigen Information, der ich ohnehin nicht so recht traue.«
»Von welcher Information sprechen Sie?«
»Von dem schwarzen Mörder im Park. Diese Leute haben einfach alles in ihrer Operation perfekt gemacht – mit einer Ausnahme: sie haben nicht verhindert, dass der Kerl im Park von mehreren Zeugen gesehen wurde, wo wir uns doch alle einig waren, dass sie Downs ohne weiteres mit einem Schuss aus größerer Entfernung hätten ausschalten können.« Irene Kennedy nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. »Wir haben uns bisher bei unseren Ermittlungen einzig und allein von dieser Information leiten lassen, die unter Umständen falsch ist. Auf dieser Basis haben wir alle SEALs von den weiteren Ermittlungen ausgeschlossen.«
»Na ja, so geht man nun einmal vor, Irene«, erwiderte McMahon. »Man analysiert die Beweismittel und engt so die Suche ein.«
»Ja, vorausgesetzt, das Beweismaterial ist hieb- und stichfest.« Irene Kennedy stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Es gibt eigentlich nur einen logischen Grund, warum der Mörder im Park war, und ich verstehe gar nicht, warum mir das nicht schon früher aufgefallen ist. Sie haben den Mann in den Park geschickt, weil sie wollten, dass er gesehen wird.«
»Warum sollten sie das wollen?«, fragte Heaney.
»Um uns auf eine
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