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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sind.«
    »Scott, er teilt unsere Ansichten. Er hat Fitzgerald und Koslowski noch mehr gehasst als wir, und was wir von ihm über Arthur erfahren haben, hat auch sehr überzeugend geklungen.«
    »Warum glaubt er, dass Higgins Erik und Turnquist getötet hat?«
    Michael erzählte ihm Augies Geschichte – angefangen von der verdeckten Operation gegen die beiden französischen Politiker Anfang der sechziger Jahre bis hin zu Arthurs Hass auf Olson. Als Michael mit seinem Bericht fertig war, fragte er Coleman, was er davon hielt.
    »Der Mann hat jedenfalls den nötigen Einfluss und die Kontakte, um so etwas durchzuziehen. Ich habe euch ja schon vor ein paar Tagen gesagt, dass diejenigen, die Olsons Wagen in die Luft gejagt haben, über entsprechende Verbindungen verfügen müssen. Sie hatten nicht einmal eine Woche, um die Operation vorzubereiten.« Coleman zuckte die Achseln. »Es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn Higgins seine Finger im Spiel hätte, aber sicher können wir uns nicht sein.«
    »Ich weiß, aber wir müssen trotzdem etwas tun.«
    »Ich halte es für keine gute Idee, herumzulaufen und Fragen über den Kerl zu stellen«, erwiderte Coleman. »Die Ermittlungen des FBI laufen auf Hochtouren. Wir dürfen jetzt nicht auffallen.« Coleman zeigte auf die drei O’Rourkes. »Ihr Jungs könnt euch um einiges mehr erlauben als ich. Euch werden sie nicht so schnell verfolgen, aber an meine Tür werden sie früher oder später klopfen.«
    Seamus überlegte eine Weile und fragte schließlich: »Wie wär’s, wenn wir ihn einfach ausschalten?«
    »Higgins?«
    »Ja.«
    »Grundsätzlich hätte ich kein Problem damit. Nach allem, was ich gehört habe, muss er ein ziemlich übler Bursche sein, aber ich hätte doch gern etwas mehr Gewissheit, dass er dahintersteckt, bevor wir so weit gehen. Außerdem bin ich mir nicht einmal sicher, ob wir an ihn herankommen könnten. Ich kann mir vorstellen, dass er von einem richtigen Sicherheitswall umgeben ist.«
    Michael schob das Dossier über den Tisch. »Augie hat uns das mitgegeben. Es ist eine ziemlich detaillierte Beschreibung von Arthurs Sicherheitsmaßnahmen und seinen Aktivitäten, seit er aus der Agency ausgeschieden ist.«
    Coleman öffnete die Mappe und begann darin zu blättern. Nach einigen Minuten schaute er zu Michael auf. »Ihr habt das von dem Kerl, der für die CIA gearbeitet hat?«
    »Ja.«
    »Woher hat er das Material?«
    »Er hat es für Direktor Stansfield zusammengestellt.«
    »Dann haben sie also schon überlegt, ob sie ihn beseitigen sollten?«
    »Ja.«
    »Unglaublich.«
    »Ganz hinten«, warf Seamus ein, »findest du eine Beschreibung seiner geschäftlichen Aktivitäten und seiner Einmischung in die Angelegenheiten der CIA. Auf der vierten Seite dieses Kapitels kommt ein unterstrichener Absatz vor, der dir nicht gefallen wird.«
    Coleman blätterte ans Ende des Dossiers und las den angesprochenen Absatz. Darin stand, dass Higgins vermutlich mit einer Gruppe von Schwarzhändlern zusammenarbeitete, die amerikanische Hightech-Waffen vom Hersteller und von Militärstützpunkten stahlen und über einen Waffenhändler aus dem Nahen Osten ins Ausland verkauften. Dieser Händler war angeblich dafür bekannt, dass er Sympathien für amerikafeindliche Regime hegte. So, wie jeden anderen amerikanischen Soldaten, graute es Coleman vor der Möglichkeit, von einer amerikanischen Waffe getötet zu werden, insbesondere einer Hightech-Waffe, die eigentlich nicht ins Ausland verkauft werden sollte.
    Coleman las den Absatz zu Ende und blickte zu dem ehemaligen Marine auf, der einst einer Aufklärungseinheit angehört hatte. »Michael, ich glaube, wir beide sollten uns heute Abend dieses Anwesen etwas genauer ansehen.«
     
    Im obersten Stockwerk des Wohnbereichs des Weißen Hauses befand sich auf der Südseite ein großer Raum, der allgemein als Solarium (»Glashaus«) bezeichnet wurde. Der Raum lag direkt über dem Eisenhower Balcony und hatte große Flachglasfenster, die vom Boden bis zur Decke reichten. Stevens hielt sich gern hier auf, weil es der hellste Raum im Weißen Haus war, und nachdem er sich ohnehin schon wie ein Tier im Käfig vorkam, beschloss er, das bevorstehende Arbeitsessen hier oben abzuhalten, wo er wenigstens über die Zäune des Geländes hinausblicken konnte. Er würde sich mit den führenden Repräsentanten beider Parteien treffen, damit sie die Tagesordnung für die am Montag stattfindenden Sitzungen im Senat und Repräsentantenhaus

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