Das Ultimatum
nicht zu Wort kommen. »Halten Sie den Mund, Stu. In den nächsten fünf Minuten hören Sie mir einfach nur zu!«
Garret biss sich auf die Zunge und nickte.
»Wir werden Stansfield erzählen, dass wir Arthur angeheuert haben, um das Budget des Präsidenten durchzubekommen. Wir sagen ihm, dass Arthur den Abgeordneten Moore erpresst hat. Es ist die Wahrheit, und Stansfield wird es uns glauben, weil wir es beweisen können. Wir geben dieses Vergehen zu, und Stansfield ist zufrieden und lässt uns in Ruhe.«
»Und was ist mit den Medien? Denen kann ich das nicht erzählen!«
»Stu, ich sage es nicht noch einmal! Wir reden jetzt über Stansfield! Über die Medien reden wir später!«
»Sollen wir es Jim sagen?«
»Nein! Er soll sich nachher glaubwürdig davon distanzieren können. Wir sagen ihm nach der Sitzung, dass wir ihn schützen wollten. Überlassen Sie einfach mir das Reden, und bleiben Sie um Himmels willen ruhig.«
Nance erläuterte Garret seinen Plan, und als er fertig war, gingen sie zusammen in den Situation Room hinunter. Als sie eintraten, blickte sich Nance sogleich nach dem CIA-Direktor um. Er war noch nicht da, dafür waren die Vereinigten Stabschefs, der Außenminister und der Verteidigungsminister bereits anwesend. Nance war sofort klar, dass sie nicht dabei sein durften, wenn er Stansfield sein kleines Geständnis machte.
Der Sicherheitsberater trat ans andere Ende des Raumes, wo der Präsident saß. »Sir«, flüsterte er ihm ins Ohr, »aus Gründen, die ich Ihnen jetzt nicht erläutern kann, müssen Sie den Joint Chiefs, dem Außenminister und dem Verteidigungsminister mitteilen, dass diese Sitzung ohne sie stattfinden muss.«
»Macht das nicht einen etwas merkwürdigen Eindruck?«
»Bitte, vertrauen Sie mir, Sir. Wir müssen allein mit Direktor Stansfield sprechen … Es ist besser so. Ich erkläre es Ihnen später.«
Stevens zögerte einige Augenblicke, dann sah er Garret an und begriff, worum es gehen musste. Er räusperte sich und wandte sich an die Anwesenden. »Gentlemen, wir müssen ein wenig umdisponieren. Ich muss zuerst einmal mit Direktor Stansfield allein sprechen. Wenn Sie bitte kurz im Cabinet Room warten würden – wir kommen so schnell wie möglich nach.«
Die Generäle und Admiräle standen auf und sahen Garret schweigend an, ehe sie zur Tür gingen. Sie wussten genau, wer Arthur Higgins war, und fragten sich natürlich, warum man ihn ausgerechnet vor Garrets Haus gefunden hatte. Als der Letzte von ihnen draußen war, schloss Mike Nance die Tür.
»Wollt ihr mir jetzt vielleicht verraten, was los ist?«, fragte der Präsident.
»Mr. President, Sir … Ich glaube, es wäre besser, wenn wir warten, bis Direktor Stansfield hier ist«, antwortete Nance in seiner ruhigen, nüchternen Art.
»Warum?«
»Sie sollen glaubhaft versichern können, dass Sie mit dem, worüber wir mit ihm sprechen, nichts zu tun haben, Sir.«
Stevens runzelte die Stirn. »Was, zum Teufel, habt ihr zwei schon wieder angestellt?« Der Präsident sah seinen Stabschef an, doch es war wieder Nance, der auf seine Frage antwortete.
»Sir, es geht um etwas, das Ihnen ganz sicher nicht schaden wird. Glauben Sie mir, es ist wirklich wichtig, dass Sie überrascht wirken, wenn wir Direktor Stansfield erzählen, was für eine Verbindung wir zu Arthur hatten.«
38
Michael blickte ein Stück weit über den morgendlichen Verkehr hinaus, als er in seinem dunkelgrünen Chevy-Tahoe-Geländewagen durch die Innenstadt von Washington rollte. Er war müde und angespannt. Seine Nerven waren vom Schlafmangel und dem vielen Kaffee angegriffen, ganz zu schweigen von dem kleinen Ausflug in Sachen Arthur Higgins. Als er nur noch vier Blocks vom Hoover Building entfernt war, wählte er die Nummer des FBI. Nach mehrmaligem Klingeln meldete sich eine Frau mit einer angenehmen Stimme.
»Federal Bureau of Investigation. Was kann ich für Sie tun?«
»Ich möchte bitte Special Agent McMahon sprechen.«
»Einen Moment.«
Das Telefon klingelte erneut, und eine andere Frau meldete sich. »Special Agent McMahons Büro.«
»Ich möchte bitte Special Agent McMahon sprechen.«
»Special Agent McMahon ist im Moment nicht in seinem Büro. Wer spricht, bitte?«
»Ist er heute Vormittag im Haus?«
»Es tut mir Leid, aber ich bin nicht befugt, Ihnen das zu sagen. Mit wem spreche ich, bitte?«
Michael trat auf die Bremse, um nicht ein Taxi zu rammen, das vor ihm aus einer Seitenstraße kam. »Hier spricht der Abgeordnete
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