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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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müssen.«
    »Sollen sie Kampfanzüge oder Straßenkleidung tragen?«
    Stansfield dachte einige Sekunden über die Frage nach. Nachdem die CIA für Angelegenheiten innerhalb Amerikas eigentlich nicht zuständig war, konnten ihre taktischen Teams nicht so auftreten wie die SWAT-Teams des FBI. Sie waren darauf angewiesen, ihre Arbeit so unauffällig wie möglich zu erledigen. »Ein Team soll Straßenkleidung tragen, und eines Kampfanzüge.«
    »Ich kümmere mich darum. Worum geht es denn, Thomas?«
    »Die Nachwirkungen der Sache mit Arthur Higgins. Rufen Sie mich an, sobald Sie Nances Ranch im Visier haben.«
    Stansfield legte den Hörer auf. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen. Sein Zorn auf Mike Nance verlieh ihm neue Energie. Nance hatte genug Chancen bekommen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Wenn er nicht nachgeben wollte, dann war es Zeit, das Spiel zu beenden, bevor der Mann noch mehr Schaden anrichten konnte.
     
    Nachdem Liz das Gespräch beendet hatte, forderte Seamus sie auf, sich erst einmal zu beruhigen und ihnen zu erzählen, was vorgefallen war. Als sie mit ihrem Bericht fertig war, sahen sie sich den zertrümmerten Tisch an und kamen, so wie Liz, zu dem Schluss, dass die Sache nicht gut aussah. »Hat Michael dir alles erzählt?«, fragte Seamus.
    »Ja.«
    Seamus wunderte sich ein wenig, dass er bei Liz keinerlei Feindseligkeit ihm gegenüber spürte. Er verschränkte die Arme und kehrte in seinen Gedanken zu Michael zurück. »Ich glaube nicht, dass die CIA oder das FBI dahinterstecken. Immerhin waren sie doch heute mit ihm zusammen; da hätten sie genug Gelegenheit gehabt, wenn sie das vorgehabt hätten.«
    »Vielleicht wollten sie warten, bis es dunkel wird?«, wandte Liz ein.
    Seamus schüttelte den Kopf. »Warum hätten sie ein solches Risiko eingehen sollen? Sie hätten ihn auch einfach anrufen und allein nach Langley kommen lassen können. Sie hatten es gar nicht nötig, ein solches Risiko einzugehen. Wenn du die Polizei verständigt hättest, dann würde jetzt jeder Polizist in der Stadt nach ihm suchen. Nein, das hätte Stansfield niemals riskiert. Dazu kommt noch die Gefahr, dass das Band an die Öffentlichkeit kommt. Nein, da stecken bestimmt Nance und Garret dahinter.«
    Tim dachte über Seamus’ Einschätzung nach. »Du hast Recht«, sagte er schließlich. »Das sieht mir nach einer Verzweiflungstat der beiden aus. Die Frage ist nur, warum sie ihn entführt haben.«
    Seamus zuckte mit den Schultern. »Verdammt, ich habe keine Ahnung. Nance verfügt bestimmt über ein Dutzend Häuser im Raum Washington, wo er jemanden hinbringen könnte, ohne dass es irgendjemand mitbekommt.« Seamus blickte auf seine Uhr. »Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen ihn zurückholen, bevor Nance Gelegenheit bekommt, ihn zu verhören. Ich werde Coleman sagen, was passiert ist. Tim, du bleibst hier bei Liz. Ich rufe euch an, sobald ich etwas herausgefunden habe.« Er fasste Liz an den Schultern. »Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut werden. Wenn sich Stansfield wieder meldet, dann ruft mich sofort am Autotelefon an«, fügte Seamus hinzu und ging hinaus.
    Seamus setzte sich ans Lenkrad von Tims Cherokee und fuhr los. An der nächsten Straßenkreuzung schaltete er das Scrambler-Telefon ein. Er wusste, dass er schnell handeln musste, wenn sie Michael retten wollten. Nance hatte schon einmal bewiesen, dass er nicht davor zurückschreckte, jemanden zu töten. Wenn er wirklich bereit war, noch einmal alles auf eine Karte zu setzen, um seinen Abgang zu verhindern, konnte man nicht wissen, wie weit er gehen würde. Seamus begann zu überlegen, wie sie Michael befreien könnten.
    Als Erstes musste er Coleman verständigen. Seamus versuchte es zuerst über den Pager des Ex-SEALs. Es klingelte viermal, ehe ihn eine Computerstimme aufforderte, nach dem Signalton eine Nummer zu hinterlassen. Seamus gab die Nummer seines Telefons ein und fügte drei weitere Ziffern an. In den Monaten der Planung hatten sie sich darauf geeinigt, bei der Kommunikation stets auf höchste Sicherheitsvorkehrungen zu achten – für den Fall, dass einer oder mehrere von ihnen überwacht wurden. Sie hatten sich ein System zurechtgelegt, wie sie einander mit Hilfe von digitalen Pagern warnen konnten. Wenn das FBI tatsächlich vor Colemans Haustür lauerte, konnte ihn Seamus nicht ohne weiteres so anrufen.
    Nachdem Seamus den Hörer aufgelegt hatte, stieß er einen leisen Fluch hervor. Nach allem, was er schon durchgemacht hatte,

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