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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Morgen die Balkontür aufgemacht hat. Und genauso sicher bin ich mir, dass Downs jeden Morgen mit seinem Hund spazieren gegangen ist.«
    »So war es auch«, bestätigte McMahon.
    »Wenn man seine Ziele ausgewählt hat«, fuhr Mitchell fort, »dann muss man das Problem lösen, einen passenden Moment für die Tat zu finden. Wenn es um drei so hohe Tiere geht wie in diesem Fall, dann dürfte das besonders schwierig sein. Politiker verreisen oft ganz kurzfristig. Downs mag ja jeden Tag mit seinem Hund in den Park gehen, aber nur dann, wenn er in der Stadt ist. Koslowski öffnet auch jeden Morgen die Balkontür, aber auch das tut er nur dann, wenn er zu Hause ist. Und auch Fitzgerald übernachtet nur dann in seinem Haus, wenn er nicht irgendwo anders ist. Als Killer muss man einen Zeitpunkt finden, zu dem alle Ziele mit Sicherheit dort sind, wo man sie haben will. Der Tag, an dem im Repräsentantenhaus über das Budget des Präsidenten abgestimmt werden sollte, könnte da der ideale Moment gewesen sein. An so einem Tag sind sicher alle in der Stadt.«
    McMahon nickte. Mitchells Ausführungen klangen absolut schlüssig. Wie sollte man sonst jemals wissen, wann die Betreffenden dort sein würden, wo man sie haben wollte?
    Mitchell griff nach dem Marker und kreiste die Tatzeiten ein. »Wenn ich diese Operation durchzuführen hätte, dann würde ich es folgendermaßen machen: Die Abendnachrichten beginnen um elf … also würde ich so gegen zehn Uhr ein Team losschicken, um das Fleisch mit dem Schlafmittel in den Garten zu werfen, damit es der Hund frisst. Kurz davor oder danach würde ich einen oder zwei Leute in Fitzgeralds Haus schicken, damit sie auf ihn warten. Außerdem hätte ich ein Team zur Unterstützung irgendwo in der Nähe bereit. Es wäre wahrscheinlich in einem Wagen ein paar Blocks entfernt postiert und würde den Polizeifunk abhören. Fitzgerald kommt nach Hause, und meine Jungs schalten ihn aus. Sie verlassen das Haus und werden von dem Wagen, der in der Nähe postiert ist, abgeholt. Sie warten erst einmal ab, für den Fall, dass jemand sie gesehen und die Polizei verständigt hat. Wenn alles gut geht und keine Cops bei Fitzgerald aufkreuzen, gehe ich zu Phase zwei über. Irgendwann zwischen ein und vier Uhr morgens dringt ein anderes Team in das Haus gegenüber von Koslowski ein. Sie setzen den Hausherrn außer Gefecht, ohne aber ihn oder den Hund zu töten. Das verrät schon einiges über die Täter. Ich möchte aber erst meinen Gedanken zu Ende führen, bevor ich noch einmal auf diesen Punkt zu sprechen komme. Also, der Täter geht in Position und wartet. Es könnte natürlich derselbe sein, der auch Fitzgerald ausgeschaltet hat, aber das glaube ich eigentlich nicht. Wenn ich nur ein paar Männer zur Verfügung hätte, würde ich das erste Team auf Fitzgerald ansetzen und danach auch noch auf Downs. Das zweite Team würde ich aber nur für Koslowski einsetzen.
    An diesem Punkt spielt die Zeit eine wesentliche Rolle. Diese Kerle wissen, dass ihnen, wenn sie Koslowski getötet haben, nur zwanzig bis vierzig Minuten bleiben, bis sich die Nachricht in der ganzen Stadt verbreitet. Team Nummer zwei tötet Koslowski und macht sich aus dem Staub. Team Nummer eins oder Nummer drei, je nachdem, wie viele Teams man zur Verfügung hat, läuft jetzt Gefahr, entdeckt zu werden. Sie warten auf Downs und wissen genau, dass die Uhr tickt. Der Täter könnte tatsächlich der Kerl sein, den diese Leute im Park gesehen haben. Er wartet auf Downs, während seine Leute irgendwo in der Nähe sitzen. Downs taucht auf, und der Täter feuert ihm zwei Kugeln in den Hinterkopf. Der Killer macht sich aus dem Staub, und alle Beteiligten tauchen unter, bevor noch irgendjemand weiß, was passiert ist. Wirklich saubere Arbeit. Das Einzige, was ich anders gemacht hätte, ist, dass ich einen Scharfschützen auf Downs angesetzt hätte. Es ist ja nicht nötig, einen der Männer einem solchen Risiko auszusetzen. Hat ihn einer der Zeugen wirklich gut gesehen?«
    »Nein, eigentlich nicht, ihre Beschreibungen sind ziemlich vage. Ein Schwarzer, um die eins achtzig groß und zwischen fünfundsiebzig und neunzig Kilo schwer. Der Mann ist ungefähr dreißig Jahre alt. Es hat aber keiner sein Gesicht aus der Nähe gesehen.«
    »Also, nachdem diese Leute auch sonst alles richtig gemacht haben, nehme ich an, dass sie einen triftigen Grund hatten, warum sie Downs genau so und nicht anders getötet haben. Nun, es müssen jedenfalls mindestens vier und

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