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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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würde. Er hatte schon einiges über den Stabschef und seinen Stil gehört, deshalb nahm er eine etwas aufrechtere Haltung an und bereitete sich auf die Konfrontation vor. Dorle hatte einen langen Tag hinter sich und war nicht in der Stimmung, auch noch als Sündenbock herzuhalten. »Der Abgeordnete Basset wurde getötet, weil er sich weigerte, einen öffentlichen Auftritt abzusagen. Wir haben ihn gewarnt, dass wir seine Sicherheit nicht garantieren können – aber er hat unseren Rat ignoriert.«
    »Das ist doch Quatsch, Dorle! Er wurde getötet, weil Sie und Ihre Männer Ihren Job nicht getan haben. So einfach ist das!«, fügte Garret hinzu und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    Dorle stand auf und blickte dem Stabschef in die Augen. »So geht das nicht«, erwiderte er und zeigte mit dem Finger auf Garret. »Ich werde mir von Ihnen nicht die Schuld für das, was passiert ist, anhängen lassen.«
    »Agent Dorle!«, brüllte Garret aufgebracht. »Sie sind hier im Weißen Haus, und hier sage ich, wo’s langgeht! Sie setzen sich jetzt auf der Stelle hin und halten den Mund!«
    »Von mir aus können Sie der König von Siam sein, das ist mir scheißegal! Ich habe ihm gesagt, dass es nicht gut ist, in die Öffentlichkeit zu gehen, aber er wollte nichts davon wissen. Ich habe meinen Job getan, und wenn Basset auf mich gehört hätte, wäre er jetzt noch am Leben!«
    Garret wandte sich Direktor Tracy zu und brüllte: »Ich will, dass dieser Mann auf der Stelle gefeuert wird!« Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte sich der Stabschef Jack Warch zu und zeigte auf Dorle. »Schaffen Sie ihn hier raus! Ich will, dass Sie den Kerl auf der Stelle rauswerfen!«
    Dorle machte einen Schritt auf Garret zu, doch Warch sprang auf und trat ihm in den Weg. »Harry, das lohnt sich nicht«, sagte er beschwichtigend.
    »Verdammt, das hab ich wirklich nicht nötig. Ich bin schon zu lange im Geschäft, um mir den Scheiß anzuhören, den dieser kleine Hitler erzählt.«
    Garret starrte Direktor Tracy an. »Ich will, dass Sie ihn auf der Stelle feuern! Ich will seine Dienstmarke haben, bevor er dieses Haus verlässt.«
    Warch schob Dorle hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Dorle zitterte vor Wut, und sein Gesicht war zorngerötet. »Jack, ich lasse mir nicht die Schuld an Bassets Tod anhängen.«
    »Das verstehe ich ja, Harry. Aber jetzt beruhige dich doch erst mal.«
    Dorle atmete tief durch. »Ich war seit Jahren nicht mehr so in Rage.«
    »Du hast einen langen Tag hinter dir, und Garret kann einen schon manchmal zur Weißglut treiben.«
    »Der Kerl ist einfach das Letzte. Hört der Präsident tatsächlich auf ihn?«
    »Ich fürchte, ja.«
     
    Im Roosevelt Room erhob sich Mike Nance und forderte Garret mit einer Geste auf mitzukommen. Er öffnete eine Tür am anderen Ende des Zimmers und ging über den Flur zum Oval Office hinüber. Garret ging um den großen Tisch herum und folgte dem Sicherheitsberater. Als er das Oval Office betrat, schloss Nance die Tür hinter ihm und sah ihn eine halbe Minute schweigend an, um zu warten, dass sich der Stabschef beruhigte.
    »Stu«, begann Nance schließlich mit ruhiger Stimme, »Sie müssen lernen, sich zu beherrschen.«
    »Mike, es sieht verdammt schlecht für uns aus. Wir haben Koslowski und Basset verloren. Können Sie sich vorstellen, wie groß unsere Chancen auf eine Wiederwahl sind, nachdem die beiden tot sind? Sie sind gleich null, Mike. Wir beide werden nächstes Jahr unsere Jobs los sein. Unser ganzer Plan geht den Bach hinunter, weil solche Idioten wie dieser Dorle ihren Job nicht machen.«
    Nance sah Garret an und fragte sich einen Moment lang, ob der Mann tatsächlich verrückt war. »Stu, Sie dürfen sich nicht so gehen lassen. Bis zur Wahl kann noch viel passieren. Es hilft uns überhaupt nicht weiter, wenn Sie die Beherrschung verlieren. Wir haben heute noch eine Menge zu tun, also beruhigen Sie sich erst einmal. Worum es jetzt vor allem geht, ist, dass wir die Öffentlichkeit auf unsere Seite bekommen. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir die ganze Sache zu unseren Gunsten ausnützen können. Es wird sicher nicht einfach, aber wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren.«
    Garret nickte zustimmend.
    »Also gut«, fügte Nance hinzu, »dann gehen wir die Sache ganz ruhig und überlegt an.«
     
    Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatte der Sprecher des Repräsentantenhauses das Parkhaus in einer schwarzen Limousine verlassen – nun wurde Basset in einem schwarzen

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