Das Ultimatum
Bassets Kopf aus der Limousine auftauchen sah, riss er mit der rechten Hand an der Schnur, die an dem Glasschneider hing, und die kleine runde Scheibe fiel auf den Fußboden. Die Polizisten nahmen Basset in ihre Mitte und gingen auf die Eingangstür zu. Der Killer sprach in sein Mikrofon: »Löse den Alarm aus.« Unten im Keller betätigte sein Komplize den Feueralarm. Das durchdringende Dröhnen des Alarms hallte durch das Gebäude und drang bis auf die Straße heraus.
Dorle und seine Agenten blickten sich in alle Richtungen um und achteten auf alles, was sie umgab, außer auf Basset. Als der Alarm losging, blieben die Polizisten, die den Politiker schützen sollten, instinktiv stehen und versuchten zu erkennen, woher das Geräusch kam. Auch Dorle folgte seinem Instinkt, und er lief los und rief: »Ins Haus, schnell!« Im nächsten Moment hörte er einen lauten Knall, und ihm war augenblicklich klar, dass es sich um einen Gewehrschuss handelte. »Weiter! Weiter!«, brüllte er seinen Leuten zu, als der Polizist vor ihm plötzlich stolperte und direkt auf den tödlich getroffenen Basset stürzte. Dorle stützte sich auf den Polizisten, um nicht selbst das Gleichgewicht zu verlieren, und blickte hinunter, um zu sehen, ob Basset getroffen worden war.
Der Secret-Service-Agent wusste Bescheid, als er das viele Blut sah. Die Kugel hatte ein klaffendes Loch in Bassets Hinterkopf gerissen, und die weißen Hemden der Polizisten waren von Blut und Gehirnmasse bedeckt. »Bobcat ist getroffen!«, rief Dorle in sein Mikrofon. »Ich wiederhole, Bobcat ist getroffen!« Zwei Secret-Service-Agenten, die mit ihren Maschinengewehren zwischen der Straße und dem getroffenen Politiker standen, versuchten verzweifelt, in den Häusern gegenüber irgendetwas zu erkennen.
Der Killer zerlegte rasch sein Gewehr und steckte alles wieder in die Tasche. Immer mehr Rauch strömte in das Zimmer herein, und er zog sich die Gasmaske übers Gesicht, nahm seine Tasche und lief über den Flur zum Treppenhaus. Auf der Treppe eilte er an den verängstigten Büroangestellten vorbei, die glaubten, dass ein Feuer im Haus ausgebrochen war.
Dorle blickte auf die Überreste von Bassets Kopf hinunter und wusste sofort, dass der Mann tot war. In diesem Augenblick hörte er die Stimme des Secret-Service-Agenten auf dem Dach des CNN-Gebäudes in seinem Ohrhörer. »Ich glaube, der Schuss kam aus dem Haus gegenüber!«
Dorle sprang auf und begann seinen Leuten Anweisungen zuzurufen. »Art, ruf Verstärkung! Wir müssen dieses Haus sichern!« Dann wandte er sich einem der Cops zu. »Nehmen Sie zwei Ihrer Männer und gehen Sie hinter das Haus! Es darf niemand von hier verschwinden! Und seien Sie vorsichtig!« Er selbst rannte mit den beiden Agenten, die mit MGs bewaffnet waren, über die Straße zum Haus gegenüber. Sie schlängelten sich zwischen den Autos hindurch, deren Fahrer angehalten hatten, um zu sehen, was hier los war. Als sie die andere Straßenseite erreicht hatten, kam ihnen ein ganzer Haufen verängstigter Büroangestellter entgegen, die panikartig das Haus verließen, sodass den Agenten der Zutritt zum Haus versperrt war. Drei Blocks weiter, an der Union Station, ging unterdessen der Killer zu einer Telefonzelle. Er war unauffällig mit Jeans, Sweatshirt und Baseballmütze bekleidet. Das dunkelblonde Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel, war genauso wenig echt wie seine gebeugte Haltung, die verbarg, dass der Mann über einen Meter achtzig groß und athletisch gebaut war. Für den flüchtigen Betrachter wirkte er leicht übergewichtig und höchstens mittelgroß. Er tippte die siebenstellige Nummer ein und zog einen kleinen Rekorder aus der Tasche. »Guten Tag«, meldete sich eine weibliche Stimme am anderen Ende, »hier ist die American Broadcasting Corporation. Mit wem darf ich Sie verbinden?«
Der Mann drückte die Starttaste des Rekorders, und eine elektronisch veränderte Stimme tönte aus dem kleinen Lautsprecher. »Legen Sie nicht auf. Diese Nachricht stammt von der Gruppe, die für den Tod von Senator Fitzgerald, Senator Downs und dem Abgeordneten Koslowski verantwortlich ist – und auch für den Tod des Abgeordneten Basset.«
Die dreiundzwanzigjährige Sekretärin war einen Moment lang sprachlos vor Schreck, ehe ihr einfiel, dass alle Gespräche, die hier hereinkamen, aufgezeichnet wurden.
Nach einer kurzen Pause sprach die Stimme weiter. »Der Abgeordnete Basset musste sterben, weil er genauso wie seine Kollegen unsere
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